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Sie ist verschwunden. Und es ist deine Schuld. Lucinda war in deiner Obhut, als es passierte. Jetzt wurde sie entführt, wie das Mädchen davor, das gerade noch lebend entkam. Lucinda wird nicht so viel Glück haben. Du musst sie finden. Sonst wirst du dir nie verzeihen. Und die anderen auch nicht ...

 

Die Schuld einer Mutter 

Originaltitel: Just What Kind of Mother Are You
Autorin: Paula Daly
Übersetzer: Eva Bonné
Verlag: Manhattan
Erschienen: 10.03.2014
ISBN: 978-3-442-54735-7
Seitenzahl: 352 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Lisa Kallisto ist mit ihren drei Kindern, den Hunden und ihrem Job überfordert. Deswegen bemerkt sie auch nicht, dass die Tochter ihrer Freundin Kate nicht, wie ursprünglich vereinbart, nach der Schule zum Übernachten vorbei kommt. Als das Mädchen am nächsten Tag vermisst gemeldet wird und offensichtlich entführt wurde, macht Lisa sich enorme Vorwürfe, denn durch ihr Versagen ist Lucindas Verschwinden erst am nächsten Tag aufgefallen. Wertvolle Stunden, die womöglich über Leben und Tod entscheiden ...

Die Grundidee dieses Psychothrillers verspricht spannende Unterhaltung, auf die der Leser jedoch vergeblich wartet. Für einen Thriller passiert zu wenig und den psychischen Aspekt sucht man ebenfalls über weite Strecken vergeblich. Da wäre wahrlich mehr drin gewesen.


Stil und Sprache
Die Hauptfigur Lisa Kallisto, aus deren Sicht in erster Person Präsens erzählt wird, versinkt den Großteil der Handlung in Selbstmitleid, was es schwer macht, sich einerseits in sie hinein zu versetzen, andererseits auch nicht gerade zum Spannungsaufbau beiträgt. Zwar kommt man ihr durch die ehrliche Selbstreflektion sehr nahe und der Schreibstil ist überaus persönlich und intensiv – Lisa spricht den Leser sogar immer wieder direkt an ("Können Sie sich vorstellen [...]") – doch unter die Haut geht einem ihr Schicksal nicht. Ähnlich verhält es sich mit Detective Constablie Joanne Aspinall, die in kurzen Kapiteln in dritter Person ebenfalls zu Wort kommt und an den Ermittlungen rund um das Verschwinden Lucindas beteiligt ist. Durch ihre Selbstwahrnehmung wird sie einem nicht unbedingt sympathisch und ihr Wunsch nach einer Brustverkleinerung, der immer wieder thematisiert wird, wirkt fehl am Platze.

Zwar wird Lucinda schon gleich zu Beginn des Buches vermisst, doch statt dass Spannung aufkommt, plätschert das Geschehen vor sich hin, wird von Rückblenden unterbrochen, die auf den ersten Blick nichts mit der aktuellen Situation zu tun haben, letztendlich jedoch wichtig für das Konstrukt des Thrillers sind. Nachdem eine Weile alle auf der Stelle zu treten scheinen, kommt es mehr zufällig zur Auflösung, wobei der Höhepunkt auf wenigen Seiten abgehandelt wird. Schade, hier wurde wieder einiges an Potential verschenkt.


Figuren
Lisa Kallisto ist, wie bereits erwähnt, die Hauptfigur in diesem Thriller. Ihre selbstmitleidige Art beginnt mit der Zeit zu nerven und es gelingt – wenn überhaupt – nur sehr schlecht, eine Bindung zu ihr aufzubauen. Sie hält sich für ungenügend und chaotisch, was der Erzählweise des Buches durchweg "anzuhören" ist. Die weiteren Figuren sind zwar ebenfalls dreidimensional und glaubhaft ausgearbeitet, aber auch bei ihnen fällt es schwer, Zugang zu finden.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch ist mit einem düster gestalteten Schutzumschlag versehen, dessen Gestaltung durch die Prägung und den Spotlack zwar edel wirkt, mit der Geschichte jedoch nichts zu tun hat. An der Verarbeitungsqualität gibt es nichts auszusetzen, lediglich ein Lesebändchen hätte die Aufmachung noch abgerundet (wobei mir lediglich ein Leseexemplar vorliegt und es sein kann, dass die endgültige Auflage über ein Lesebändchen verfügt).


Fazit
Dem Thriller fehlt es eindeutig an Thrill. Gute Ansätze sind vorhanden, es hapert jedoch an der wenig packenden Umsetzung.


1 5 Sterne


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