Nur noch sechs Mädchen kämpfen um die Gunst von Prinz Maxon und die Krone von Illeá. America ist eine von ihnen, und sie ist hin- und hergerissen: Gehört ihr Herz nicht immer noch ihrer ersten großen Liebe Aspen? Oder doch dem charmanten, gefühlvollen Prinzen? America muss die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen. Doch dann kommt es zu einem schrecklichen Vorfall, der alles ändert.
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Originaltitel: The Elite |
Die Grundidee der Handlung
America hat es geschafft: sie ist eine der sechs Finalistinnen im Prinzessinnen-Casting von Illeá. Es sieht sogar so aus, als wäre sie die Favoritin von Prinz Maxon. Doch gerade als sie sich für ihn und das schwere Amt der Prinzessin entscheiden will, geht auf einmal alles schief. Maxon scheint doch nicht der Mann zu sein, für den sie ihn gehalten hat und immer mehr zeigt sich, dass America noch lange nicht bereit ist für das höfische Leben und seine Fallstricke. Wem kann sie vertrauen? Was suchen die Rebellen, die immer wieder in den Palast eindringen? Und wem gehört nun ihr Herz: Aspen oder Maxon?
Das Grundthema aus dem ersten Band setzte sich auch in „Selection – Die Elite“ fort: America kämpft im Casting um das Herz des Prinzen und die Stellung als Prinzessin. Im zweiten Band merkt man nun aber, wie sich der Fokus langsam verschiebt, weg vom reinen Casting, hin zu politischen und emotionalen Themen. Das ist grundsätzlich sehr gut – stärkt auch die Erwartungen an den letzten Band – ist aber in der Umsetzung nicht immer hundertprozentig gelungen.
Stil und Sprache
„Selection – Die Elite“ liest sich genauso angenehm wie der erste Band der Trilogie. Der Schreibstil von Kiera Cass ist nicht herausragend, aber durchaus gut und dem Genre sowie Zielpublikum angemessen. Lediglich die Emotionen der Charaktere bringt sie nicht immer überzeugend rüber, denn oftmals nennt sie die ausgelösten Gefühle nur, statt sie durch das Verhalten der Charaktere zu Verdeutlichen. Das erschwert es dem Leser besonders zum Anfang von „Selection – die Elite“ sehr, sich in die Handlung hinein zu fühlen. Empathie für die Probleme von America kommen kaum auf, trotzdem sie als Ich-Erzählerin eigentlich den direkten Draht zum Leser hat. Ihre Probleme wirken etwas zu konstruiert. Dies liegt auch am Spannungsbogen und Handlungsaufbau. War das Ende vom ersten Teil noch sehr spannend und emotional aufgeladen, flacht die Geschichte zum Beginn des zweiten Bandes erst mal ab. Es passiert nicht viel und America denkt einfach nur lange über ihre Situation nach. Dass sie sich nicht zwischen den beiden Männern entscheiden kann, nimmt man ihr nicht so ganz ab, denn in den jeweiligen Szenen scheint sie ganz Feuer und Flamme für den aktuellen Schatz zu sein. Auch ihr ewiges Zögern, ob sie nun Prinzessin werden kann oder nicht, passt nicht ganz zu der selbstbewussten jungen Frau, die man aus dem ersten Band kennt. Zum Glück nimmt mit steigender Spannung aber auch die Glaubwürdigkeit der Geschichte wieder zu. Endlich passiert etwas und America zeigt einmal mehr, warum man sie im ersten Band so gern hatte. Dabei rückt der Fokus wie bereits erwähnt weg vom reinen Casting, wodurch zusätzliche Spannungselemente eingeführt werden. Die Situation spitzt sich bis zum Finale des Bandes weiter zu und endet schließlich an einer Stelle, die den Leser ausgesprochen neugierig auf den dritten und letzten Band zurück lässt.
Figuren
America bleibt auch im zweiten Band die alleinige Hauptfigur. Ihr Charakter ist aus dem ersten Teil bereits gut bekannt, entwickelt sich hier aber nochmal deutlich weiter. Sie erkennt die politische Bedeutung der ihr zugedachten Rolle viel klarer und hat auch immer wieder mit ihrer Herkunft und ihren damit verbundenen Selbstzweifeln zu kämpfen. Dadurch und durch ihren Einsatz für Freunde und Schwächere ist sie dem Leser wieder sehr sympathisch. Lediglich im ersten, spannungsarmen Teil des Buches hat man auch mit ihr einige Probleme, denn das ewige Hin und Her zwischen den beiden Männern, die ständigen Meinungswechsel und die Zweifel sind auf Dauer eher nervig. Auch ihre Naivität gegenüber den Konkurrentinnen, die im ersten Teil nicht ganz so ausgeprägt war, wirkt ein wenig störend. Zum Glück gibt sich das alles dann wieder und je fokussierter sie wird, desto nachvollziehbarer sind auch ihre Handlungen und die Sympathie für sie steigt gleichermaßen.
Die verbleibenden fünf Konkurrentinnen nehmen sehr unterschiedlichen Anteil an der Handlung. Zwei von ihnen bleiben absolut blass und wirken eher wie typische Rausschmeiß-Kandidatinnen, in die die Autorin gar nicht erst Zeit investieren wollte. Die restlichen drei sind vielschichtiger ausgearbeitet und halten auch die ein oder andere Überraschung bereit.
Auch die beiden Männer, Maxon und Aspen, nehmen natürlich eine wichtige Rolle in der Handlung ein. Der Fokus liegt wie bereits im ersten Band eher auf Maxon und der Leser lernt ihn in diesem Teil deutlich besser kennen. Auch wenn – oder gerade weil – er dabei nicht immer sympathisch bleibt, wirkt er authentischer und interessanter als im ersten Teil. Aspen bleibt daneben ein bisschen blass, aber vielleicht kommt da ja noch eine Überraschung im abschließenden Band, ein paar Andeutungen findet man schon.
Die restlichen Nebencharaktere bleiben im Hintergrund, sind in ihren Rollen aber sehr passend ausgearbeitet.
Aufmachung des Buches
Auch der zweite Band der Selection-Trilogie erschien als gebundenes Buch. Das Cover zeigt wieder eine junge Frau im wunderschönen Ballkleid, passend zur kämpferischen Geschichte ist es diesmal rot. Im identischen Kleid kann man im Hintergrund andere Mädchen erkennen, diesmal allerdings ein wenig verzerrter als beim ersten Band. Wieder eine rundum gelungene Aufmachung.
Fazit
Trotz einem schwächeren Start in den zweiten Band kann auch „Selection – Die Elite“ im Großen und Ganzen überzeugen. Americas Weg bleibt spannend und nach der letzten Seite kann man den dritten Band kaum erwarten.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Selection
