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Endlich ein neuer Job! Was ein Anlass zur Freude sein sollte, bereitet Nala di Lorenzo Kopfzerbrechen. Von einer Firma namens Adamant Bunch Marketing hat sie noch nie gehört, geschweige denn hat sie sich nie dort beworben. Man will sie an einer verlassenen Straßenecke abholen ...
Trotz aller Bedenken wartet sie am Montagmorgen am verabredeten Treffpunkt. Ihr Herz schlägt schneller, als Desmond auftaucht. Ihr neuer Kollege ist nicht nur unverschämt attraktiv, sondern führt sie auch noch durch ein rot schimmerndes Portal.
Nala findet sich in der Parallelwelt LaBrock wieder. Ehe sie sich von dem Schock erholen kann, nimmt ihre Arbeit sie in Beschlag. Sie soll überprüfen, ob die Krankmeldungen ihrer Kollegen echt sind. Gar nicht so einfach, wenn kaum jemand ein Mensch zu sein scheint – oder das Verschwinden einer Person so viele Fragen aufwirft, dass sie denen einfach nachgehen muss. Anvertrauen kann sie sich nur Desmond. Oder etwa nicht? Schnell wird klar: Auf keinen Fall sollte sie sich hier in Dinge einmischen, die sie nichts angehen, oder sich gar verlieben ...

 

Nicht menschlich inc 

Autor: Stephanie Linnhe
Verlag: Bookshouse
Erschienen: September 2013
ISBN: 978-9963-727-83-4
Seitenzahl: 383 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die Inhaltsangabe gibt schon sehr viel von der Geschichte preis, sodass ich nur noch ganz kurz auf den Beginn eingehen möchte. Nala di Lorenzo ist am Verzweifeln: Seit Monaten sucht sie einen neuen Job, eine Absage nach der anderen zwangen sie dazu, wieder bei ihren Eltern einzuziehen. Da erreicht sie eine mysteriöse Nachricht, dass sie als neue Angestellte der Firma ABM angenommen wurde, obwohl sie gar keine Bewerbung verschickt hat und nichts über diese Firma im Internet zu finden ist. Doch in der Not frisst der Teufel fliegen und so steht Nala am besagten Morgen neugierig an der einsamen Straßenecke ...

Die Handlung ist ein Mix aus Fantasy, Thriller und Liebesgeschichte, die vor allem in den beiden letztgenannten Teilen zu überzeugen weiß. Die Fantasy kommt in meinen Augen etwas zu kurz, den einzelnen Spezies, deren Eigenheiten aber auch der Parallelwelt selbst wurden zu wenig Raum gegeben. Da wäre eindeutig mehr Potential vorhanden gewesen. Daher hoffe ich stark auf eine Fortsetzung, die dann bei den Figuren und der Parallelwelt mehr in die Tiefe geht.


Stil und Sprache
Nala selbst erzählt uns die Geschichte und durch den personalen Erzählstil werden auch ihre Gedanken miteinbezogen. Ihr Verstand ist manchmal chaotisch und die Gedankengänge nehmen sie so in Anspruch, dass sie ihre Umgebung völlig ausblendet. Das macht einen beträchtlichen Reiz dieses Buches aus, sofern man die Protagonistin sympathisch findet und sich mit ihr identifizieren kann, was mir sehr schnell und gut gelungen ist. Sie hat eine blühende Fantasie und ihre Neugier steckt auch den Leser an.

Bereits der Beginn der Handlung macht neugierig und die Informationen über die Parallelwelt LaBrock kommen nur in kleinen Häppchen. Neben der Neugier steigt auch die Spannung, wie lange sich Nala behaupten kann. Bereits ihr zweiter Auftrag lässt sie misstrauisch werden und sie wittert eine Verschwörung, in dessen Auflösung sich Nala geradezu verbeißt. Dabei gerät sie in gefährliche Situationen, einerseits durch Unwissenheit, andererseits durch Sorglosigkeit und weil sie einfach zu wenig über die verschiedenen Spezies und deren Kräfte weiß. Hier möchte man ihr manchmal etwas Verstand eintrichtern, aber so ist Nala, einmal einen Entschluss gefasst, rennt sie ungebremst von einer Katastrophe in die nächste.

Daraus entstehen auch sehr humorvolle Szenen, die den Leser oft zum Schmunzeln oder Lachen bringen. Ihre Gefühle machen Purzelbäume und die Anziehung zwischen ihr und Desmond ist von der ersten Begegnung an gut zu spüren. Die Handlung ist nur auf wenige Tage verteilt. Daher fällt die Liebesgeschichte nicht so stürmisch aus und kommt nicht über den ersten Flirt und einige heiße Küsse hinaus. Trotzdem sprühen die Funken, denn die wenigen Szenen sind perfekt ausgearbeitet.

Der Thriller-Teil wird in einem packenden Finish aufgelöst und ein Happyend beendet diesen Band. Für mich hätte die Geschichte noch lange weiter erzählt werden können und so hoffe ich, dass dereinst eine Fortsetzung erscheinen wird.


Figuren
Nala Di Lorenzo ist eine wundervolle Protagonistin. Ich denke, entweder liebt man sie oder eben nicht. Sie ist offen, ehrlich, chaotisch, überschwänglich, ängstlich und kann aber auch stur und verbissen sein. Sie zeigt zahlreiche Facetten und da wir die Geschichte durch ihre Augen erfahren, bekommt ihr Charakter sehr viel Tiefe, was man von den anderen Figuren nur bedingt sagen kann.

Desmond ist der Hausmeister der Firma ABM und sein Interesse an Nala ist sofort erkennbar. Ihn umgibt ein Geheimnis: Er ist zu schön, um wahr zu sein, und zu stark, um als Mensch durchzugehen. Nala sieht ihn jedoch durch eine rosarote Brille und ihr fällt erst spät auf, dass er ebenfalls zu den Anderen gehört. Sein Geheimnis und seine Fähigkeiten werden erst gegen Ende offenbart. Bis zu diesem Zeitpunkt wirkt er zwar zeitweise mysteriös, doch fehlt ihm dadurch etwas an Tiefe. Desmond wird Nala zur Seite gestellt, er soll sie einführen und dafür sorgen, dass sie sich in der Stadt nicht verirrt.

Einige wenige Mitarbeiter der ABM oder Bewohner der Stadt lernt der Leser näher kennen. Da besticht vor allem Stacey als Unterteufel. Sie ist die Vorgesetzte von Nala und rechte Hand des Chefs, einem Halbkobold. Ich hätte von den Nebenfiguren aus LaBrock liebend gerne mehr erfahren, denn dieser Band ist wie ein Zuckerstückchen, das einem unter die Nase gerieben wird.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches ist mir als erstes aufgefallen und hat meine Neugier am Buch geweckt. Vor allem die Augen wirken stechend und unheimlich. Der Titel in weißer Schrift sticht schön hervor. Im unteren Bereich sind einige Angestellte mit verschwommenem Hintergrund zu sehen. Auf der Rückseite befindet sich im oberen Bereich der helle Schriftzug des Titels, ansonsten sind wieder schwarze Gestalten mit dem seltsamen Muster zu sehen. Darüber wurde der Text zur Inhaltsangabe abgedruckt. Ein sehr eigenwilliges Cover, das ausgezeichnet zum Inhalt des Buches passt.


Fazit
Eine außergewöhnliche Geschichte, die spannend, humorvoll und mit viel Gefühl erzählt wird. Das Potential bei den Figuren ist noch nicht ausgeschöpft, daher hoffe ich sehr auf einen Nachfolgeband!


4 Sterne


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