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Beichten Sie Ihre Sünden? Ja? Das ist ein guter Anfang. Büßen Sie auch dafür? Nein? Nicht wirklich? Dann passen Sie auf, dass Ihnen hierbei keiner auf die Sprünge hilft. Es könnte sein, dass die Buße sonst heftiger ausfällt, als Sie es sich vorstellen können. Um einiges heftiger. So, dass es wehtut. Sehr wehtut. Ziemlich lange sogar. Und zwar Ihnen. So, dass Sie sich wünschten, nicht gesündigt zu haben. So, dass Sie ganz sicher nie mehr sündigen würden. Weil Sie es nicht mehr könnten."

Ein Toter in einer alten Bauernscheune. Die Leiche ist verstümmelt. Die Kommissare Ewald Linnemann und Martin Bender stoßen auf Spuren, die auf einen Ritualmord hinweisen. Jemand spielt auf tödliche Weise mit den Ermittlern und nur ihm sind die Spielregeln bekannt ... 

 

 

Autor: Markus Rößler
Verlag: BVK Buch Verlag Kempen GmbH
Erschienen: 31. Oktober 2013
ISBN:978-3867404990
Seitenzahl:248 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Ein religiöser Fanatiker ist im Namen Gottes unterwegs, um Sünder für ihre Taten büßen zu lassen. Doch anstatt sie mit ihren frevelhaften Handlungen zu konfrontieren und ihnen eine Chance zur Besserung zu geben, schlachtet er sie regelrecht ab. Bluttaten, die selbst erfahrene Polizisten das Fürchten lehren und sie lange Zeit im Dunkeln tappen lassen. Dabei hegt Kommissar Linnemann, der an einem heißen Julitag die Vorsorgeuntersuchung seines Hauarztes absolvierte, eher den Wunsch nach einer gut funktionierenden Klimaanlage, als nach einer brutal zugerichteten Leiche. Aber das Leben hat so seine Tücken und deshalb steht er schon bald in einer dunklen Scheune und betrachtet einen an den Füßen aufgehängten Toten, den sein Mörder mit einem roten Kreuz gezeichnet hat.

Markus Rößler hat sich mit der Veröffentlichung seines Debütromans "Purgatorium: Tödliche Sühne" einen lang gehegten Wunsch erfüllt und arbeitet inzwischen an dessen Fortsetzung. Ein zweiter Fall für das Team Bender und Linnemann, der hoffentlich genauso kurzweilig und wendungsreich wird wie deren Einstand. Dabei ist die Idee, einen vom Glauben an Gott besessenen Mörder Vergeltung üben zu lassen nicht neu. Und trotzdem hat es Markus Rößler verstanden, seine Lesern an einer spannenden Ermittlung teilhaben zu lassen, deren Reiz nicht vorrangig von den ungewöhnlichen Taten des Mörders ausgeht, sondern vor allem von der Lebendigkeit seiner Ermittler.

 
Stil und Sprache
Kurze Kapitel, verschiedene Zeitebenen und Einblicke in die Denkweise des Mörders prägen den Aufbau des Kriminalromans und lassen den Leser an einer erschreckend brutalen Mordermittlung teilhaben, die mit nachvollziehbaren Dialogen und gut beschriebenen Szenen vonstattengeht. Dabei kommt es das eine oder andere Mal vor, dass der Lesefluss durch die häufige Aneinanderreihung von kurzen Sätzen ein wenig an Fahrt verliert, während amüsante Begebenheiten und dreiste Sprüche die ansonsten ernst zu nehmende Handlung wunderbar auflockern. Eine Erzählweise, die neben einigem Schmunzeln vor allem die Aufmerksamkeit des Lesers für sich in Anspruch nimmt und genug Raum für spannende Momente lässt. So sorgen vor allem erneut auftretende Morde, neue Indizien und verwirrende Fantasiegespinste des Mörders für einen nicht enden wollenden Druck, während ein dramatischer Showdown die aufreibenden Ermittlungen mit einem Knall beendet.


Figuren
Als Hauptfigur und Leiter der Ermittlungen agiert Kommissar Ewald Linnemann, der in seinen Ansichten zwar recht bodenständig ist, schnell aber mal die Geduld verliert. Mit einem Faible für Jazz und Quizshows ausgestattet, führt er mit seiner Frau Helga ein geruhsames Leben, das nur durch die ständigen Geldprobleme seines missratenen Sohnes kritische Momente erfährt. Demgegenüber ist sein unmittelbarer Partner Kriminalkommissar Martin Bender aus einem völlig anderen Holz geschnitzt. Ständig wechselnde Frauenbekannschaften, ein laxer Umgangston und die Besessenheit für eine Stockholmer Fußballmannschaft bilden einen interessanten Gegensatz zu den Ansichten seines Chefs, lassen ihn aber trotzdem sympathisch erscheinen. Ein stimmiges Team, das durch eine zickige Gerichtsmedizinerin, eine fürsorgliche Sekretärin, einen mit theoretischem Wissen vollgestopften Assistenten und einen fähigen Spurensicherer seine Ergänzung erfährt und trotz auftretender Schwächen erfolgreich zu ermitteln versteht.

Ganz anders hingegen, aber nicht weniger nachvollziehbar, wird die Figur des Mörders dargestellt. Dessen Gedanken, Gefühle und Rückblicke in frühere Ereignisse kann der Leser abwechselnd zu den Ermittlungen in der Ich-Form verfolgen und sich dabei mit seinem krankhaften Wahn auseinandersetzen.

 
Aufmachung des Buches
Das Cover des Buches ziert ein in blutroter Farbe gezeichnetes Kreuz, das die Verbindung zu den religiös ambitionierten Taten des Mörders darstellt.Neben dem Klappentext auf der Rückseite des Buches enthält der aufklappbare Schutzumschlag ein Porträtfoto und eine Kurzvita des Autors sowie eine Erklärung zu dem Begriff Purgatorium.


Fazit
"Purgatorium: Tödliche Sühne" ist ein spannender Kriminalroman mit einem tollen Ermittlerteam, der trotz kleiner Schwächen gut unterhält und auf dessen Fortsetzung der Leser schon gespannt sein kann.



Hinweise
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