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IHRE GABE MACHT SIE ZUR GEJAGTEN

Jessa Bellamy kann mit einer einzigen Berührung die Geheimnisse anderer Menschen in Erfahrung bringen. Obwohl sie ihre Gabe immer für sich behalten hat, ist die Biotech-Firma GenHance hinter ihr her. Aber noch bevor diese zum Zug kommen kann, wird Jessa von dem undurchsichtigen Gaven Matthias entführt, der behauptet, sie und andere Begabte vor GenHance beschützen zu wollen. Gegen ihren Willen fühlt sich Jessa zu dem charismatischen Kämpfer hingezogen, aber kann sie ihm wirklich vertrauen?

 

Dunkle Beruehrung 

Originaltitel: Shadowlight
Autor: Lynn Viehl
Übersetzer: Andreas Heckmann
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: September 2013
ISBN: 978-3-8025-9093-1
Seitenzahl: 384 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Jessa hat ein Geheimnis. Seit sie vor rund 10 Jahren getötet wurde und wiederauferstanden ist, hat sie eine besondere Begabung: Mit einer Berührung sieht sie die dunkelsten Abgründe ihres Gegenübers. Sie hat die Not zur Tugend gemacht und ist Besitzerin eines Beratungsbüros, das Bewerber für leitende Angestellte auf Herz und Nieren prüft. Um einen neuen Großauftrag an Land zu ziehen, trifft sie sich mit dem Manager von GenHance, nichts ahnend, dass er sie eigentlich entführen will. Doch dabei geht alles drunter und drüber und entführt wird Jessa schließlich vom geheimnisvollen Gaven, der behauptet, dass nur er sie schützen kann ...

Dass die entführten und genmanipulierten Kinder aus der Darkyn-Serie hier eine eigene Reihe erhalten, hat mich gefreut und neugierig gemacht. Die Umsetzung im ersten Band der neuen Serie konnte mich jedoch nicht wirklich überzeugen. Zu chaotisch und zu viele verschiedene Handlungsstränge wurden zu einem Ganzen zusammen gemixt und der Durchblick blieb mir lange Zeit verwehrt. Erst gegen Ende, als die einzelnen Fäden ein Gesamtbild ergeben, konnte mich die Geschichte fesseln.


Stil und Sprache
Die Handlung ist in vier Haupteile aufgeteilt und innerhalb dieser Teile sind verschiedene Handlungsstränge vorhanden. Dies erschwert den Einstieg in die Geschichte, weil man erst gegen Ende den Zusammenhang präsentiert bekommt. Die einzelnen Kapitel oder manchmal nur Teile davon sind zudem in verschiedenen Zeiten angesiedelt. So spielen Kriegsschauplätze der Römischen Legionen in der damaligen Zeit wie auch durch Funde von Briefen in der Gegenwart ebenso eine Rolle wie die Ereignisse beim Tod von Jessa und jetzt in der Gegenwart 10 Jahre später. Diese Wechsel der Figuren und Zeiten sind jeweils mit einer Überschrift mit Zeit- und Ortsangabe versehen, helfen jedoch auch nicht gerade sehr, sich in der Geschichte zurecht zu finden.

Kyndred ist eine Nebengeschichte der Darkyn-Serie und der kundige Leser vermutet sofort, dass Jessa eins der Waisenkinder sein muss. Nach dem Lesen kann ich nicht genau sagen, ob mich die Erwartungen oder das Wissen über die Darkyn verwirrt haben. Die erste Hälfte des Buches fand ich einfach nur chaotisch und der Zusammenhang über die einzelnen Handlungsstränge und die bekannte Vergangenheit blieb mir verborgen. Dies bessert sich gegen Ende gewaltig, beantwortet jedoch nicht alle Fragen und wirkt leicht unstimmig. Die Darkyn Lucan und Samantha greifen auch ins Geschehen ein, denn Jessa hat einen Mörder entlarvt und ans FBI verraten, dem Samantha schon seit Jahren hinterher jagt. Die Hintergründe und das Leben der Darkyn wird dabei kurz erklärt.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven in der 3. Person Präsens erzählt. Die Neugier wird schnell aufgebaut, vermag sich aber durch die Verwirrung nicht wirklich zu halten. Jessa wird von Gaven Matthias entführt und lange Zeit weiß man nicht, ob er wirklich ein Verbündeter oder ein weiterer Feind von Jessa ist. Die Protagonisten werden von GenHance weiterhin verfolgt und müssen sich einigen Bedrohungen stellen. Dabei stehen ihnen andere Kyndred mit ausgefallenen Talenten zur Seite. Der Schluss des Buches mit einem großen Showdown überzeugt am besten. Die Geschichte ist jedoch nicht wirklich in sich abgeschlossen und macht trotz des chaotischen Anfangs Lust auf die Fortsetzung.


Figuren
Jessa Bellamy traut niemandem, den sie nicht berührt hat, und doch schreckt sie vor jeder Berührung fremder Menschen zurück, weil sie deren tiefste Abgründe oder größte Reue zu sehen bekommt. Sie hat sich nach dem Verlust ihres Liebsten und durch den eigenen Tod in ein Schneckenhaus zurückgezogen, hält jeden auf Abstand und hat sich nicht einmal ihren eigenen Angestellten anvertraut. Sie versteht zwar nicht, was mit ihr damals passiert ist und woher ihre Gabe kommt, akzeptiert jedoch nicht die Bedrohung durch GenHance und die Erklärungen und Hilfsversuche von Gaven. Ihr Leugnen von Tatsachen ist manchmal etwas zu ausgeprägt und man möchte sie zeitweise schütteln, damit endlich die Scheuklappen entfernt werden.

Gaven Matthias verbirgt ein noch größeres Geheimnis als Jessa. Seine Vergangenheit wird erst ganz am Ende offen gelegt, wirkt jedoch nicht immer stimmig. Was er genau ist und wie er die letzten Jahre verbracht hat, wird nicht abschließend erklärt. So kann man ihn zuerst nicht wirklich als Freund oder Feind einschätzen, seine Beweggründe liegen lange Zeit im Dunkeln. Er verfügt zwar über diverse Ecken und Kanten, ist sympathisch aber trotzdem nicht wirklich fassbar.

Als Nebenfiguren haben Lucan und Samantha aus „Darkyn – Dunkle Erinnerung" eine größere Rolle. Samantha arbeitet noch immer bei der Polizei und ist hinter einem Verbrecher her, den Jessa enttarnt hat. Schon bald sind die beiden jedoch mitten in der Jagd nach einem bestialischen Mörder, der nicht menschlich sein kann und eine Schneise der Verwüstung bei der Verfolgung von Jessa hinterlässt.

Bradford Lawson von GenHance versucht, Jessa bei einem Geschäftsessen zu betäuben und zu entführen. Dabei wird er verletzt und spitzt sich ein nicht getestetes Transgen, das ihn zu einem unsterblichen Monster mutieren lässt.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches zeigt ein nachdenkliches Gesicht einer jungen Frau, das teilweise mit Blumen und Schatten überlagert wird. Der Titel des Bandes ist mit einem hellen Ornament unterlegt, das stark an die Serie der Darkyn erinnert. Die roten Lilien und der Schriftzug „Kyndred" sind mit einer glänzenden Schicht versehen. Die Klappeninnenseiten zeigen groß das im unteren Bereich verschwommene Ornament des Covers. Auf der Rückseite ist die Inhaltsangabe abgedruckt, darüber schattenhafte Lilien mit Ranken.


Fazit
Ein harziger Einstieg, obwohl dem Leser der Darkyn-Serie einige Gegebenheiten und Hintergründe aus „Kyndred" bereits bekannt sind. Der Aufbau der Handlung wirkt zuerst chaotisch, steigert sich jedoch zu einem gelungenen Finale in einer nicht ganz abgeschlossenen Geschichte.


3 Sterne


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