Smaller Default Larger

Die patente Elfie Ruhland bringt Ordnung in jeden Betrieb. Selbst wenn sie dazu erst die fiesen Vorgesetzten aus dem Weg räumen muss, die ihren Angestellten das Leben zur Hölle machen – wie etwa die tyrannische Chefin des Bestattungsinstituts „Pietas“. Doch diesmal pfuscht ihr jemand ins Handwerk. Als dann ein unbequemer Kunde spurlos verschwindet, kommt Kommissarin Alex ins Spiel. Elfie, stets begleitet vom schnüffelnden Mops Amadeus, muss dringend herausfinden, wer hier eigentlich wen unter die Erde bringen will.

 

Radieschen von unten 

Autor: Frida Mey
Verlag: Aufbau
Erschienen: 08. November 2013
ISBN: 978-3-7466-2976-6
Seitenzahl: 282 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Nachdem sie beim letzten Mal noch um Haaresbreite davon gekommen ist, hatte Elfie Ruhland beschlossen, ihre „Nebentätigkeit“ aufzugeben und keine Vorgesetzten mehr aus dem Weg zu räumen. An ihrem neuen Arbeitsplatz jedoch gerät sie nun mehr denn je in Versuchung, denn die Chefin tyrannisiert alles und jeden, das kann so einfach nicht weiter gehen. Noch bevor Elfie ihre Gedanken geordnet hat, pfuscht ihr jemand dazwischen und die Dinge drohen immer mehr außer Kontrolle zu geraten. Wer will hier eigentlich wen los werden?

Die Mischung macht es. Ein gelungener Mix aus Humor und Spannung lässt kein Auge trocken, lädt aber dennoch zum Ermitteln ein.


Stil und Sprache
War in „Manchmal muss es eben Mord sein“ die Täterin noch von vornherein bekannt, verhält es dieses Mal anders. Während Elfie nämlich noch abwägt, wird der ein oder andere Tote bereits entdeckt. Der Leser weiß demnach dieses Mal nicht von Anfang an, was sich zugetragen hat, sondern wird in die Ermittlungen involviert. Dies ist insofern gut gemacht, als dass nicht einfach die Idee des ersten Bandes wieder aufgegriffen wird. Trotz veränderten Umfelds wäre die Geschichte wohl ziemlich langweilig geworden, weshalb die hier gefundene Lösung absolut gelungen ist.

Auch in „Radieschen von unten“ wird aus der beobachtenden Perspektive erzählt, so dass Orte und agierende Charaktere ohne Weiteres wechseln können, der Leser aber den Gesamtüberblick weiterhin behält. Auf Grund des lockeren Erzählstils fällt es leicht, dem Geschehen zu folgen und auch eigene Überlegungen anzustellen, was den Tathergang angeht. Man muss sich jedoch immer wieder in die Irre leiten lassen, bevor es auch nur ansatzweise die Möglichkeit zur Lösungsfindung gibt. Sicherlich lässt sich im Nachhinein leicht sagen, dass die Auflösung nicht überraschend sei, während der Lektüre werden jedoch die wenigstens die entscheidenden Hinweise tatsächlich realisieren.

Gleichzeitig wird neben der durchgängig vorhandenen Spannung auch der Humor nicht vergessen. Dieser mag nicht jedermanns Sache sein, es wird schon das ein oder andere Mal makaber. Wer aber bereits den ersten Band gelesen hat, wird auch dieses Mal kein Problem damit haben. Die Mischung der beiden Elemente erfolgt in einem Maße, wie es nicht oft zu finden ist. Das Gleichgewicht ist gegeben, so dass weder ins Lächerliche abgerutscht, noch der Humor unauffindbar wird.


Figuren
Elfie Ruhland bringt noch immer Ordnung in diverse Ablagen, wenn sie gebraucht wird. Nur das Beseitigen von Vorgesetzten hat sie vorerst aufgegeben. Wobei sie an ihrem neuen Arbeitsplatz doch wieder in Versuchung geführt wird, denn die Chefin ist wirklich ein Drachen. Ihre forsche und gleichzeitig zurückhaltende Art geben dem Leser sofort ein gutes Gefühl, so dass es leicht fällt, ihr Sympathie entgegen zu bringen. Ein paar wichtige Informationen aus dem ersten Band werden nochmals aufgegriffen, eine ausführliche Darstellung ihrer Person findet jedoch nicht mehr statt. Ihr Denken und Handeln wird dagegen eingehend beleuchtet, so dass der Leser sich einmal mehr darüber Gedanken machen kann, was für ihn nachvollziehbar ist und was eher nicht.

Die Kommissarin Alex trifft man auch in „Radieschen von unten“ wieder. Dieses Mal sind sie und Elfie allerdings eher Freunde als Gegner. Zwar ist Alex Elfie gegenüber immer noch misstrauisch, weiß sie schließlich noch immer nicht, wie diese ihre Finger in diversen Tötungsdelikten im Spiel hat, hält sie im Grunde aber für eine bodenständige, hilfsbereite Frau. Auch die Kommissarin wird nicht noch einmal näher beleuchtet, das meiste wird hier als bekannt vorausgesetzt.

Auf Grund des Buchumfangs ist es generell nicht möglich alle Figuren gebührend zu berücksichtigen. Es wird jedoch versucht, jeder Person ein wenig Raum zu geben, damit der Leser einen Eindruck erhalten kann, um zumindest versuchen zu können herauszufinden wer möglicherweise ein falsches Spiel spielt.


Aufmachung des Buches
Der Hintergrund des Titelbildes dieses Taschenbuchs ist in beige gehalten. Es drängt sich der Verdacht auf, dass es sich um eine Pappwand handelt, wie die Ränder zeigen, die sich um den Mopskopf bilden, der durch ebenjene Wand schaut. Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um Amadeus, der Elfie hin und wieder begleitet. Unter seinem Kopf befinden sich drei Radieschen und in der rechten oberen Ecke befindet sich eine schwarze Trauerschleife, die den Übergang zwischen Titel und Inhalt darstellt. Wie bereits beim ersten Band ist auch dieses Cover eher untypisch für einen Krimi, dadurch aber nicht weniger ansprechend und Neugierde weckend.


Fazit
Wer es etwas untypischer mag, wird „Radieschen von unten“ regelrecht verschlingen. Einzig bei den Charakteren ist darauf zu achten, dass man nicht unbedingt alle Anspielungen versteht, da vieles als bekannt vorausgesetzt wird. Demnach ist es empfehlenswert zunächst den ersten Band zu lesen.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Manchmal muss es eben Mord sein

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo