Sheila traut ihren Augen kaum! Die Wohnungstür ist aufgebrochen, und ihr Amulett und die Spieluhr fehlen. Wie soll sie sich nun jemals wieder in einen Delfin verwandeln? Hinter dem Diebstahl steckt natürlich Ricardo, der folgsame Handlanger des bösen Zaidon, und dass der nur finstere Absichten haben kann, ist Sheila und ihrem Freund Mario schnell klar. Aber es kommt noch schlimmer! Denn in der Königin des Nachtmeeres haben die beiden plötzlich eine Gegnerin, die man nicht unterschätzen sollte …
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Autor: Marliese Arold |
Die Grundidee der Handlung
Eine dunkle Wolke dehnt sich rasend schnell im Meer aus, Delfine greifen im Meer schwimmende Touristen an und Wale attackieren Boote – was um Himmels Willen ist nur plötzlich los? Sheila und Mario machen sich auf den Weg, dem Rätsel auf die Spur zu kommen und geraten dabei in einen lebensgefährlichen Kampf mit der Königin des Nachtmeeres: Zaida. Wird es den beiden gelingen, den wahnwitzigen Plan der Königin zu vereiteln? Und zu welchem Preis?
Sehr unterhaltsam, farbenfroh und kindgerecht hat Marliese Arold Das Vermächtnis von Atlantis in Worte gefasst.
Stil und Sprache
Marliese Arolds Sprach- und Wortstil ist sanft, einfach und macht doch deutlich klar, welche schlimmen Folgen die Umweltverschmutzung durch den Menschen auf die Meeresbewohner haben kann. Korallenriffe sterben ab, ihr gespeichertes Wissen (was die Geschichte hier angeht) geht somit für immer verloren, und auch die Tier- und Menschenwelt bleibt von diesen Veränderungen nicht verschont.
Im personalen Erzählstil erfährt der Leser Sheilas Gedanken und wird in ein aufregendes Abenteuer sowohl unter Wasser als auch an Land gezogen. Wie schon die beiden Vorgängerbände, ist auch dieser in mehrere Teile gegliedert. Drei insgesamt. Am Ende steht der alles entscheidende Kampf gegen das Böse, und Sheila muss sich entscheiden, wie sie weiterhin auf der Erde verweilen will. Keine leichte Entscheidung, wird sie doch einer Seite mit Sicherheit weh tun, egal wie sie sich auch entscheidet. Klar ist auch, dass ihre Mutter alles tut, um ihre Tochter zu überzeugen, bei ihr in der Menschenwelt zu bleiben. Diesen Mutter-Tochter-Konflikt hat Marliese Arold sehr feinfühlig in die Geschichte integriert und macht jedem Leser klar, dass jede Mutter durch diesen zwiespältigen Tumult der Muttergefühle gehen muss.
Aber auch die wundervolle Fantasie der Autorin macht diese Trilogie zu einem besonderen Erlebnis für Jung und Alt. Da werden Fische zu Spionen mit Antennen und Kameraaugen, das berühmte Great Barrier Reef von Australien zur Unterwasserbibliothek und Delfine zu Meereswandlern, um nur einige zu nennen. In einem interessanten Zusammenspiel gibt es aufregende Szenen, lustige Dialoge und herrliche Unterwasserlandschaften, die der Trilogie den gewissen Touch geben.
Figuren
Es ist der Autorin auch in diesem finalen Band wieder gelungen, ihre Figuren überzeugend und realistisch zu gestalten. Da ist zum einen, neben vielen anderen interessanten Charakteren, Mario, der langsam aber sicher zum attraktiven jungen Mann heranwächst, oder Irden, der Weise Talanas, der die Menschenwelt erkundet. Und natürlich die Hauptfigur Sheila. Sie ist zu einem bezaubernden Teenager erblüht, der sich im Wasser am wohlsten fühlt und deren Neugier und Mut auch diesmal wieder von unschätzbarem Wert sind.
Sheila will Meeresforscherin werden, und alles tun um die Bedrohung der Meereswelt durch den Menschen zu verhindern. Da einige ihrer besten Freunde Fische sind, ist ihr das ein umso wichtigeres Anliegen. Doch da ist auch noch ihre unstillbare Sehnsucht nach dem Meer, nach der Freiheit, die sie fühlt wenn sie als Delfin durch die Tiefen schwimmt.
Ein ganz anderes Kaliber ist da schon Zaida. Sie ist die selbsternannte Königin des Nachtmeeres und Ziehtochter von Zaidon. Ihr Größenwahn macht sie zur großen Gefahr für Mensch und Tier. In ihrer menschlichen Form schlägt sie alle Menschen in ihren betörenden Bann, nimmt sich, was sie begehrt und ist dabei eiskalt in ihrem Herzen. Macht und Ruhm sind alles, was sie interessiert – egal wie sie es bekommt, Hauptsache sie bekommt es überhaupt.
Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch ist mit einem schönen Unterwassermotiv gestaltet, das gleichzeitig aber auch sehr naiv wirkt. Ein runder Turm mit einem herrlich glänzenden blaugoldenen Dach, bunte Korallen, zwei Delfine und viele andere Fische ergeben hier ein sehr anschauliches Bild. Abgerundet wird das Ganze vom Buchtitel, welcher in gelber, glänzender Schrift leicht erhoben abgedruckt ist. Besonders die vielen unterschiedlichen Blautöne gefallen mir sehr. Auf dem Buchrücken setzt sich das Covermotiv fort und bildet den farbigen Hintergrund für den Buchtitel. Die Rückseite ist komplett in Rot gehalten. Auf ihr ist in gelber Schrift ein kleiner Text zum Buchinhalt zu lesen.
Fazit
Ein schöner, abwechslungsreicher und farbenprächtiger Abschluss einer Trilogie, die sich mit Umweltthemen auf spielerische und unterhaltsame Weise kindgerecht auseinandersetzt. Spaß und Unterhaltung kommen dabei auch nicht zu kurz, die Fantasie wird angeregt und fürs Auge ist auch was dabei. Wirklich empfehlenswert.
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Delfine von Atlantis
Band 2: Die Rückkehr nach Atlantis