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Kategorie: Dystopien

HALLO, CALLIE …
Ich glaubte, er sei verschwunden.
Ich glaubte, ich hätte ihn besiegt.
Doch ich habe mich getäuscht.
Der Old Man ist zurück.
Und er weiß alles über mich.
… HATTEST DU SCHON SEHNSUCHT NACH MIR?

 

Enders 

Originaltitel: Enders
Autor: Lissa Price
Übersetzer: Birgit Reß-Bohusch
Verlag: ivi
Erschienen: 14.05.2013
ISBN: 978-3492702645
Seitenzahl: 347 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der Old Man ist keineswegs besiegt und er hat sogar Zugriff auf Callies Bewusstsein – schlimmer kann es nicht kommen. Er kann sie immer wieder kontaktieren und es scheint, als wäre sie nirgends vor ihm sicher. Denn Callies Chip ist einzigartig und nicht wenige wollen ihn besitzen. Hinzu kommt auch noch, dass Callie die Stimme ihres Vaters hört – ist er am Ende etwa gar nicht tot, wie sie immer gedacht hat?

Nachdem der erste Band mit seinem originellen Setting und der spannenden Handlung überzeugen konnte, kann der Abschluss leider überhaupt nicht mithalten. Die Umsetzung ist keineswegs gelungen und vergeblich sucht man nach dem roten Faden.


Stil und Sprache
Geschrieben aus Callies Sicht in der ersten Person, setzt das Buch direkt dort an, wo der Vorgänger „Starters“ aufhörte. Es ist eine faszinierende sowie verstörende Welt, die die Autorin Lissa Price vor den Augen des Lesers heraufbeschwört. Eine Welt, in der es nur junge Menschen, die „Starters“ und sehr alte Menschen, die „Enders“ gibt. Die sogenannten „Middles“, also die meisten Eltern, sind an den Folgen des Sporenkrieges gestorben. In diesem dystopischen Setting beschreibt die Autorin mittels ihres schnörkellosen Schreibstils, wie Callie verzweifelt versucht sich durchzuschlagen. Dieser Stil, bei dem kurze Sätze dominieren, sorgt dafür, dass es schwer fällt, eine tiefere Verbindung zu den Figuren aufzubauen. 

Doch bereits der Einstieg bereitet Schwierigkeiten: Die Autorin bietet wenig bis gar keinen Rückblick auf die bisherigen Ereignisse, sodass man sich eher langsam zurechtfindet, wenn man den vorherigen Band nicht kurz vorher nochmal gelesen hat. Problematisch ist auch die Handlung an sich: sie wirkt zusammengewürfelt und willkürlich. Die Protagonisten stolpern von einem Problem zum nächsten und die Ereignisse erscheinen unglaubwürdig. Spannung steigt da eher wenig auf, vor allem, da der Leser wenig Interesse an den Figuren aufbringen kann. Nachdem der erste Band so gut war, bleibt die Fortsetzung damit weit hinter den Erwartungen der Leser zurück.


Figuren
Callie ist gerade mal 16 und doch richtet sich die gesamte Aufmerksamkeit des Old Mans auf sie. Dabei will Callie nichts anderes, als ein normales Leben zu führen und ihrem kleinen Bruder Tyler ein sicheres Zuhause zu bieten. Sie ist selbstbewusst und lässt sich nicht schnell unterkriegen und trotz all dieser Tatsachen baut der Leser keine richtige Verbindung zu ihr auf. Ihr und auch den anderen Figuren fehlt es an Tiefgründigkeit, wobei besonders die Nebenfiguren blass erscheinen.
Auch Michael, für den Callie mal Gefühle hegte und der ein sehr guter Freund von ihr ist, ist nicht sehr vielschichtig. Über die meisten Figuren kann man nicht sehr viele Charaktereigenschaften nennen, da man weder Passagen aus ihrer Perspektive liest und sie auch keinen Eindruck beim Leser hinterlassen.


Aufmachung des Buches
Das Cover des gebundenen Buches ist sehr simpel gehalten und passt damit nicht nur gut zum Buch, sondern auch zum Cover des ersten Bandes. Zu sehen ist nicht mehr, als das gesichtslose Porträt einer Person, die weiblich sein könnte. Anstelle des Gesichts wurde der Titel gesetzt und das gesamte Cover ist weiß. Einen Anhang gibt es leider nicht.


Fazit
Leider kein empfehlenswertes Buch. „Enders“ mangelt es an spannender Handlung und die Aspekte, die dem Leser im ersten Band noch positiv auffielen, seien es das Setting oder die Figuren, können auch nicht überzeugen. Schade!


2 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Starters