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Eine kühne Geschichte um Rache und Leid, angesiedelt im Europa des elften Jahrhunderts … Die nordischen Seemänner sind landauf, landab gefürchtet für ihre Grausamkeit und Stärke!
Nach dem fingierten Attentat auf Knut, bei dem eine Doppelgänger-Sklavin ums Leben kam, kann König Sven nicht mehr gegen seinen Sohn agieren, ohne sich vor dem Volk verdächtig zu machen. Er heuchelt Freude über Knuts Besuch und überlässt ihm die Herrschaft über das reiche Mercia. Doch als er ankündigt, im nächsten Frühjahr in den Krieg gegen Wales ziehen zu wollen, eskaliert die Situation …

 

Vinland Saga 08  Originaltitel: VINLAND SAGA – volume 8
Autor: Makoto Yukimura
Übersetzer: Hirofumi Yamada
Illustration: Makoto Yukimura
Verlag: Carlsen Manga
Erschienen: Oktober 2013
ISBN: 978-3-551-75849-1
Seitenzahl: 212 Seiten
Altersgruppe: ab 16 Jahre (Verlagsempfehlung)


Die Grundidee der Handlung
Prinz Knut mit seinen Verbündeten Askeladd und Thorkell kann sich vor Spionen in den eigenen Reihen nicht sicher sein – sehr vorsichtig müssen sie beim Umgang mit König Sven agieren. Indem sie das Gerücht von dem versuchten Mord an dem Prinzen durch seinen Vater streuen, drängen sie König Sven in die Defensive. Jedoch unterschätzen sie den amtierenden Herrscher Dänemarks und es kommt zu einer blutigen Eskalation …

Makoto Yukimura hat den achten Band der Serie zweigeteilt – während sich der erste Teil mit den beschriebenen Handlungen beschäftigt, geht der zweite auf Thorfinns Schicksal nach diesen Ereignissen ein. Für die treuen Fans von „Vinland Saga“ wird wieder viel geboten; mehr wird an dieser Stelle nicht verraten.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Schon ab den ersten Seiten hat mich Makoto Yukimura wieder mit seinem kontraststarken und sehr feingliedrigen Zeichenstil gefangen genommen. Das beginnt schon in dem Wirtshaus, in dem Askeladd Gerüchte zugungsten von Prinz Knut streut. Der Thronsaal von König Sven in York entspricht dem typischen Baustil der mittelalterlichen Dänen und ist mit vielen Schnitzereien und Verzierungen versehen. Der Aufbau der Halle erinnerte mich an die Goldene Halle Edoraus aus Tolkiens „Der Herr der Ringe“ – eine Parallele, aus der sich ableiten lassen mag, wie stark Tolkien auf nordische Lebensweise und Mythologie zurückgegriffen hat. In diesem Thronsaal findet das angekündigte Bankett statt. Während viele Arbeiter Unmengen von Lebensmitteln heranschaffen, die auf Tellern, Schüsseln und dampfenden Töpfen dem Leser sofort Appetit machen, präsentieren sich die Lords in prunkvoller Kleidung, mit feinem Schmuck nach Nordmannart und fein ziselierten Waffen. Der König wirkt bei seinem Auftritt alt, erschöpft und angestrengt, sein schlaffes Gesicht ist von Pöckchen und Falten gezeichnet. Seine Machtspiele mit Askeladd, die Yukimura geschickt in seinen Bildern und Texten unterbringt, nehmen eine bizarre Wendung, als Askeladd sich zu erkennen gibt und es zu einem wahren Gemetzel unter den Königstreuen kommt – auf der einen Seite Askeladd, der sich mit wutverzehrtem Gesicht und einem Glanz des Wahnsinns in den Augen auf seine Gegner stürzt, und auf der anderen Seite die Soldaten des Königs, die gleich reihenweise in einem Regen aus Blut fallen oder von Askeladd zerfetzt werden. Allein dieser Abschnitt, so brutal wie packend in Bildern umgesetzt, rechtfertigt einmal mehr die Altersempfehlung des Verlags. An Dramatik kaum zu überbieten, nimmt der Kampf eine entscheidende, unerwartete Wendung – die Verwirrung, Fassungslosigkeit oder Freude, die sich daraufhin auf den Gesichtern der Überlebenden widerspiegelt, hat Yukimura authentisch erfasst.

Überraschend trifft man mitten im Manga, zu Beginn des Kapitels 55, auf vier seidenmatte Seiten, die in ihrer Farbigkeit eine kurze Abwechslung zur ansonsten monochromen Darstellung bietet. Sie dienen zugleich als Unterbrechung, als auch als Symbol des Umbruchs des Handlungsablaufs. Das einsame Schiff in dem tosenden Sturm wurde – in Farbe – besonders dramatisch in Szene gesetzt. Im Folgenden beschreiben die Handlungen das Leben des Sklavens Einar nach seiner Verschleppung nach Dänemark. Wie von dem Mangaka nicht anders zu erwarten, beschreibt er die Tortur, welche die Sklaven bis zum Verkauf auf dem Sklavenmarkt durchlaufen, in detaillierten und nicht immer schonenden Bildern. So zeigen die Innenräume der Wikingerbehausungen den für die Dänen typischen Lebensstil. Die Wälder, in die Einar zu flüchten versucht, sind mit ihrer nordeuropäischen Flora fein ausgearbeitet, und der nicht weniger beeindruckende (Sklaven)Markt ist mit seinem Gewusel ebenso aufregend mitzuerleben. Und nicht zuletzt wurden wieder den Fjordlandschaften Jütlands mit ihrer rauen Schönheit Platz für einige spektakuläre Anblicke eingeräumt.


Aufmachung des Mangas
Als Taschenbuch im verlagseigenen Großformat aufgelegt, fügt sich auch der achte Band nahtlos in die Seriengestaltung ein. Auf dem Cover begegnen wir Askeladd, der sein Schwert über der Schulter trägt, von dem wiederum die dänische Königskrone baumelt. Zu Beginn des Mangas findet sich eine kurze Zusammenfassung sowie eine Übersicht über sieben entscheidende Charaktere der Serie.


Fazit
Das Ringen um die Macht zwischen Prinz Knut und König Sven eskaliert – damit nimmt die „Vinland Saga“ eine besonders dramatische Wende. So bietet Band 8 einerseits packende Unterhaltung, andererseits schlägt es eine Brücke zu einem völlig anderen Fortgang des Plots.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
- Band 3
- Band 4
- Band 5
- Band 6
- Band 7

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