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Ein Junggesellinnenabschied mit Folgen: Was als lustiges Event unter Mädels begonnen hatte, wird mit jedem Glas Prosecco gereizter. Am Schluss gibt es einen Toten. Und keine weiß, wie der Abend geendet hat.

 

 

Autor: Gina Mayer
Verlag: Script5
Erschienen: 16.09.2013
ISBN: 978-3839001646
Seitenzahl: 360 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Die unscheinbare Cara hat sich schon immer gegen die Wünsche ihres Vaters aufgelehnt und anstatt ein Studium aufzunehmen, hat sie sich für eine Lehre im Garten- und Landschaftsbau entschieden. Eine Reaktion, die ihrer stets beliebten Schwester Helena nie in den Sinn gekommen wäre, die trotz charakterlicher Unterschiede immer zu ihr hält. Deshalb ist es auch Cara, die von Helena gebeten wird, deren Junggesellinnenabschied zu organisieren und so setzt diese alles daran, den Tag unvergesslich werden zu lassen. Was Cara allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen kann, ist, dass die gut geplante Nacht ein böses Ende nehmen wird. Denn neben einem Streit, der zwischen Helena und einer Freundin entbrennt, geschieht auch noch ein Mord. Und ausgerechnet Helenas zukünftiger Ehemann Tom Schenker ist es, der tot in seiner Wohnung liegt, während Helena verdächtigt wird, ihn getötet zu haben.

"In guten wie in toten Tagen" ist ein geschickt konstruierter Kriminalroman, der vor allem durch die gelungenen Charakterzeichnungen seiner Figuren eine lang anhaltende Spannung erfährt. Denn egal wen die von der Unschuld ihrer Schwester überzeugte Cora bei ihrer Suche nach der Wahrheit befragt, immer wieder treten neue Tatsachen ans Licht, verändern sich Sichtweisen und führen letztendlich zu einer Lösung, mit der niemand gerechnet hat.

 
Stil und Sprache
Die Autorin Gina Mayer versteht es mit einer flüssigen Sprache und unter Verwendung von oftmals knappen Sätzen eine tragische Geschichte zu erzählen, deren Ausgang nicht vorhersehbar ist. Dabei jongliert sie mit lebensechten Dialogen, gewährt Einblicke in alltägliche Situationen und schafft eine Glaubwürdigkeit, die dem verworrenen Geschehen gut tut.

Erzählt wird das Ganze aus Coras Sicht, die durch ihre Stellung als Schwester der Braut und Organisatorin der Feierlichkeit immer mitten im Geschehen steht. Ruhig und mit einer Vielzahl von Informationen über die Braut, ihre Familie und den zukünftigen Ehemann fängt die Handlung an, bis nach einigen Vorbereitungen für den Junggesellinnenabschied die Partynacht beginnt. Von da ab kommt immer mehr Schwung in das Geschehen, die Einigkeit zwischen den Freundinnen der Braut gerät ins Wanken und eine Katastrophe nimmt ihren Lauf, mit der niemand gerechnet hat. Ein Psychothriller, dessen Sicht auf die fürchterlichen Ereignisse einer einzigen Nacht immer wieder verändert wird und der dadurch spannende Lesestunden verspricht.

 
Figuren
Im Mittelpunkt des für jugendliche Leser geschriebenen Thrillers stehen die Schwestern Cora und Helena, die sich gut verstehen und trotz unterschiedlicher Interessen einen engen Kontakt zueinander pflegen. Doch während Helena überaus beliebt bei Freunden und in der Familie ist, steht Cora im Schatten ihrer Schwester und fristet ein Dasein als Mauerblümchen. Eine interessante Kombination, die durch einige Freundinnen von Helena ergänzt wird, die in der verhängnisvollen Nacht eine Rolle spielen. Da ist zum einen die ausgeflippte Tessi, die lange Zeit mit Schulverweisen und Drogen von sich reden machte, bis die Geburt ihrer Tochter das sorglose Leben beendete, zum anderen lernt der Leser die fragile Ronja kennen, die angeblich von ihrer Magersucht geheilt ist, sich aber heimlich auf der Toilette übergibt. Und dann spielen da noch die verbitterte May und die in Amerika wohnende Isabella eine große Rolle, deren privaten Probleme zur verheerenden Entwicklung beitragen. Figuren, die genauso vielfältig wie das Leben sind und deren unterschiedliche Reaktionen und Meinungen die Vermutungen zur Identität des Mörders immer wieder über den Haufen werfen. Eine Mischung, die von Gina Mayer gut gewählt wurde und um nur wenige, ebenfalls gut beschriebene Nebenfiguren, ergänzt worden ist.


Aufmachung des Buches
Das gewählte Cover des Buches spiegelt den düsteren Grundton des psychologisch ausgefeilten wieder, der beginnend mit einem freudigen Ereignis schnell in ein schreckliches Drama abdriftet. Passend dazu ist auf dem schwarzen Untergrund ein Blumenkranz aufgebracht, der mit kleinen Herzen und singenden Vögeln versehen, Glück demonstriert. Ein Arrangement, das genau wie die Handlung im Buch, aufgrund der überwiegenden Düsterkeit untergeht. Ein gut gewähltes Motiv, das ergänzt um den zum Inhalt passenden Titel die Aufmerksamkeit des Lesers weckt. 


Fazit
„In guten wie in toten Tagen" ist ein geschickt konstruierter Jugendthriller, der von den Verhaltensweisen seiner Figuren lebt und nach einem ruhigen Einstieg packende Unterhaltung verspricht.



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