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Es kommt eine Zeit, die nach Helden verlangt.

Hase ist ein einfacher Soldat der Grenzpatrouille, scheinbar nur ein weiterer Junge vom Land in der Armee des Königs von Iversterrre. Da stößt sein Trupp auf einen Faena – einen der magischen Wächter der Grenzlande. Und plötzlich findet sich Hase mitten in einer tödlichen Intrige wieder, die das Ziel hat, das magische Reich der Grenzlande und das Menschenkönigreich Iversterre in einen Krieg zu treiben. Aber Hase ist doch nicht nur ein „einfacher Junge vom Land“! Er entstammt dem Hochadel – und ist ein Magier von ungeahnter Macht!


  Autor: Lorna Freeman
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 03/2009
ISBN: 978-3-442-26592-3
Seitenzahl: 694 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Das Gebiet der Grenzlande erinnert stark an Narnia. Bäume sind lebendig und praktisch jedes Lebewesen ist in der Lage zu sprechen. Im „zivilisierten“ Iversterre verdrängt man dies und degradiert es gar zu Märchen und Sagen. Der Berglöwe Laurel, ein Faena, oder auch ein Magischer genannt, wird von den Grenzlanden als Botschafter entsandt. Indem er mit dem Soldat Hase einen Mahlpakt schließt, verpflichtet er ihn als Begleiter. Ein Krieg droht, denn immer wieder werden Wesen aus den Grenzlanden ermordet, um als besondere Souvenirs anderen Orts wieder aufzutauchen. Die Vorgesetzen von Soldat Hase erkennen schnell die Tragweite des Ganzen und der gesamte Trupp wird als persönliche Eskorte von Laurel Faena abgestellt.
Eine Reise voller Intrigen, Verrat und politischer Verstrickungen beginnt, zumal Hase ein Cousin des Königs ist und in der Folge ganz oben steht. Bald wird auch klar, dass zudem ungeahnte, magische Kräfte in ihm schlummern.


Stil und Sprache
Lorna Freeman verwendet einen bisher in der Fantasy völlig ungebräuchlichen Schreibstil. Die ganze Geschichte ist in der Ich-Erzählform geschrieben, aus der Sicht von Leutnant Hase. Das ganze Buch wird aus seiner Sichtweise erzählt, es gibt nur einen Erzählstrang. Dies ist erfreulich für alle, denen die meisten Fantasy-Werke zu komplex und verschachtelt sind. Der Erzählung ist es allerdings wenig zuträglich.
Immer wieder finden sich lange Dialoge, die allermeist die Handlung nur wenig voran bringen. Sätze, die überhaupt nicht in den Erzählfluss passen und völlig zusammenhanglos im Text auftauchen. Weiterhin finden sich des Öfteren Sätze, deren Sinn sich auch nach mehrmaligem durchlesen nicht erschließt. Es werden Fremdworte verwendet, deren Bedeutung sich durch den Text nicht erschließt, so bleibt einem nichts anderes übrig als zum Fremdwörterbuch zu greifen. Da der restliche Text sprachlich sehr anspruchslos ist, erzeugt dies ein sehr unstimmiges Gesamtbild. Ob dies an der Übersetzung liegt, oder bereits im Original so ist, kann ich leider nicht sagen.


Figuren
Die Charaktere sind sehr ungreifbar und immer wieder hatte ich Probleme, die Namen zuzuordnen. Wenn da aber fast nichts ist, was man zuordnen könnte, führt dies sehr schnell zu Lesefrust. Sie sind farblos und besitzen nahezu keinen persönlichen Charakter. Die ganze Geschichte hinterließ eine seltsame Leere und motivierte mich kaum zum weiterlesen, obwohl der einfache Erzählstil regelrecht dazu einlädt.
Die Gut – Böse Schematisierung scheint klar umrissen und zumindest im ersten Band werden wir ausschließlich mit wenig origineller Schwarz–Weiß-Malerei konfrontiert. Vielleicht bringt die Fortsetzung hier noch einige Überraschungen.
Auch Assoziation mit den Akteuren fällt schwer, zu sehr ähneln sie der Sorte Mensch, die ich im wirklichen Leben verachte. Zu abgehoben, zu realitätsfern, zu wenig Lebenserfahrung. Normales Volk kommt nur am Rande vor. So blieb mir der Zugang zu der Geschichte verwehrt. Wer darauf steht, um den heißen Brei herumzureden, dürfte hier gut aufgehoben sein.


Aufmachung des Buches
„Die Verpflichtung“ ist ausschließlich als Taschenbuch erschienen. Das Cover ist sehr gelungen und zeigt Laurel Faena zusammen mit Hase. Das Buch wurde auf FSC zertifiziertem Papier in Deutschland gedruckt. Das Papier stammt aus Schweden. Der Karton des Einbands ist stabil und ausreichend flexibel, so dass nach dem ersten Lesen der Buchrücken noch Knickfrei ist.

Enthalten sind weder Personen- noch Sachregister, auch wenn ein solches dem Buch gut getan hätte.
Auch Karten sucht man vergeblich. Auf den letzten Seiten findet sich eine Danksagung der Autorin und die übliche, verlagsinterne Werbung. Illustrationen gibt es ebenfalls nicht.
Die Schriftgröße ist ausreichend und lässt sich angenehm lesen.


Fazit
Das Buch weckte mein Interesse, da es von einigen Seiten über den grünen Klee gelobt wurde. Dieser Erwartungshaltung konnte das Werk nicht standhalten. Die ersten 200 Seiten hätte man locker auf 30 raffen können, aber auch auf den nachfolgenden entwickelt sich alles höchst uninteressant. Die Fortsetzung reizt mich überhaupt nicht. Lediglich die Anspielungen auf unser eigenes Konsumverhalten und den Raubbau an der Natur sind positiv anzurechnen.



Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an den Blanvalet-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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