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„Niemand hatte etwas mitbekommen, als unsere Nachbarn ermordet wurden.“ Niemand – bis auf den 17-jährigen Derek. Er ist der einzige Zeuge des grausamen Verbrechens an der Familie seines besten Freundes. Und gerät selbst in Verdacht. Als sein Vater sich auf die Suche nach der Wahrheit macht, um Derek zu entlasten, stößt er auf ein schreckliches Geheimnis in der Vergangenheit seiner Frau. Wem kann er noch trauen?

 

Dem Tode nah 

Originaltitel: Too close to home
Autor: Linwood Barclay
Übersetzer: Nina Pallandt
Verlag: Ullstein
Erschienen: September 2008
ISBN: 978-3548267449
Seitenzahl: 507 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Alles fängt ganz harmlos an: Der 17-jährige Derek plant ein Wochenende allein mit seiner Freundin und versteckt sich dafür im Haus der Nachbarn, während die in den Urlaub fahren. Am nächsten Morgen sind die Nachbarn tot und Derek wird verdächtigt, sie erschossen zu haben. Lediglich seine Eltern glauben an seine Unschuld. Während sie um ihren Sohn kämpfen, lauert der wahre Killer noch auf sein nächstes Opfer…

Linwood Barclay erzählt gewohnt atmosphärisch und verstrickt seine Charaktere in eine Vielzahl von Handlungssträngen und Verdächtigungen, die doch alle zum roten Faden gehören, auch wenn der Leser es noch lange nicht ahnt. Spannend und gelungen in der Umsetzung!


Stil und Sprache
„Dem Tode nah“ wird in der ersten Person aus der Sicht von Dereks Vater erzählt. Er ist derjenige, der versucht, hinter die Morde zu schauen und den wahren Täter zu identifizieren. Da es um das Leben seines Sohnes geht, lässt er sich natürlich nicht von Drohungen oder anderen Zwischenfällen abhalten. Um ihn herum schaukelt sich die Handlung immer weiter hoch und der Leser kann das Buch kaum aus der Hand legen, bis schließlich in einer finalen Szene alle Stränge zusammen geführt werden. Die Rätsel werden dabei zufriedenstellend aufgeklärt und bieten auch bis zum Schluss noch die ein oder andere Überraschung. Auf die Lösung der Mordfälle selbst kommt der Leser jedoch alleine und kurz vor den Charakteren im Buch.

Der Spannungsaufbau bis zum Finale ist – wie immer bei Linwood Barclay – sehr gut gelungen und lässt dem Leser kaum eine Wahl, als das Buch in einem Rutsch zu lesen. So hält der Autor den Leser auch beim Buch, wenn der Täter schon bekannt ist und wartet selbst in der letzten Szene noch mit einigen unvorhergesehenen Ereignissen auf. Lediglich die Rückblicke in das Leben von Jim, Dereks Vater, nehmen immer mal wieder ein bisschen Schwung aus der Handlung. Das lässt sich aber verkraften, denn es geht im Anschluss meist direkt sehr spannend weiter.

Der Schreibstil des Autors liest sich durchweg angenehm. Er verleiht seinem Erzähler eine glaubwürdige Stimme und erzählt die Handlung in einfachen, geradlinigen Sätzen. Lediglich die emotionaleren Szenen gelingen ihm nicht immer hundertprozentig glaubwürdig, aber dass verzeiht man bei der Spannung bis zur letzten Seite gerne.


Figuren
Derek, der Junge, der den Mord miterlebt, spielt eigentlich nur eine Nebenrolle. Lediglich der Prolog ist aus seiner Sicht geschildert, danach wechselt der Fokus zu seinem Vater. Jim ist ein vielschichtiger Charakter, der eine interessante Hintergrundgeschichte mitbringt und dem Leser schnell sympathisch wird. Seine Suche nach der Wahrheit ist glaubwürdig dargestellt und man traut ihm als Charakter alle Handlungsweisen und Ereignisse durchaus zu.

Viele weitere Charaktere, allen voran Jims Frau Ellen und deren Boss, nehmen wichtige Rollen in der Handlung ein, lassen sich aber nicht ohne Spoiler charakterisieren. Sie alle haben die ein oder andere Leiche im Keller versteckt, oft auch welche, auf die man als Leser nicht mal im Ansatz gekommen wäre. Trotzdem bleiben die Hintergrundgeschichten realistisch. Dass die unterschiedlichen Geheimnisse erst nach und nach ans Licht kommen, trägt natürlich neben der eigentlichen Mordaufklärung einiges zur Spannung bei. Mit Hilfe der Nebencharaktere legt Linwood Barclay gewohnt viele falsche Fährten und schafft es gleichzeitig, meisterhaft glaubhafte Charaktere zu entwickelt – und während der Handlung weiterzuentwickeln.


Aufmachung des Buches
„Dem Tode nah“ erschien als Taschenbuch im Ullstein Verlag. Das Cover passt zur Aufmachung der weiteren Bücher des Autors, die in dem Verlag erschienen sind. Die dargestellte Tür soll wohl auf die Ausgangsszene im Prolog verweisen und strahlt gleichzeitig einen Teil der Bedrohung aus, die zur Grundspannung des Buches passt.


Fazit
Linwood Barclay ist ein Meister der Spannung und überzeugt auch mit „Dem Tode nah“. Trotz kleinerer Schwächen wird der Leser ausgezeichnet unterhalten und bis zur letzten Seite kann man das Buch kaum aus der Hand legen.


4 Sterne


Hinweise
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