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Dr Ilona Buergel


Dr. Ilona Bürgel ist die deutsche Expertin für körperliches und geistiges Wohlbefinden. Sie hat es sich als Vertreterin der Positiven Psychologie zur Aufgabe gemacht, Menschen an sich selbst zu erinnern und tut dies als Topreferentin, Kolumnistin und Autorin. Die Diplom-Psychologin führt nach 15 Jahren Managementerfahrung in der freien Wirtschaft seit 2005 ihr eigenes Unternehmen. Sie lebt und arbeitet in Dresden und Aarhus (DK). Ihr neuestes Buch - "Schokologie - Was wir vom Schokolade-Essen fürs Leben lernen können" - ist im September im Südwest-Verlag erschienen.


Frau Bürgel, ich freue mich sehr, dass Sie sich die Zeit für ein Interview nehmen! Sie sind Diplom-Psychologin, Referentin, Coach und Autorin. Kürzlich ist Ihr neues Buch "Schokologie" erschienen. Von Psychologie hat jeder schon mal gehört, doch "Schokopsychologie"? Was kann man ich mir darunter vorstellen?

Danke für die Nachfrage, das Konzept besteht aus zwei Überzeugungen von mir und hoffentlich auch bald von vielen Lesern: Ich bin überzeugte Anhängerin der Positiven Psychologie, der Wissenschaft der Potentiale und Chancen, und ich bin bekennende Genießerin guter Schokolade. Beide Trends sind relativ jung, denn bislang befassten sich die Psychologen eher mit Problemen als mit Lösungen, und Schokolade haben wir gern doch oft wahllos genascht. Heute geht der Trend hin zum bewussten Genuss guter Qualität.     


Wann bzw. wie haben Sie entdeckt, dass sich der Genuss von Schokolade auf das gesamte Leben übertragen lässt?

Alles, was ich vermittle, teste ich zuerst selbst und mit meinen Klienten. So fiel mir auf, wie oft wir uns das Leben im Alltag schwer machen obwohl wir doch gern und gut leben wollen. Bei der Schokolade wissen wir, wie es geht. Müssen Sie sich beim Naschen motivieren, anstrengen, sind Sie danach völlig erschöpft? Wahrscheinlich NEIN. Das ist der Beweis, dass das, was wir wollen, durchaus funktioniert  


Verraten Sie uns, welches die Grundprinzipien der Schokologie sind?

Es sind fünf Stück: 1. Entscheiden Sie sich. Erlauben Sie sich, das Leben so wie Schokolade zu genießen. 2. Tun Sie, was gut für Sie ist, jetzt. 3. Keine Bedingungen mehr bevor wir uns Gutes tun. 4. Individualität. Für jeden/jede ist etwas anderes richtig und 5. Wählen Sie das Beste für sich.   


Woher nehmen Sie die Beispiel-Situationen, die Sie in Ihrem Buch immer wieder anbringen? Greifen Sie auf die eigene Erfahrungsschatzkiste zurück?

Ganz klar und auch auf die der Menschen, mit denen ich arbeite, die mir schreiben oder mir nach Vorträgen berichten, wie Sie leben. So bin ich immer ganz nah am Alltag, denn theoretisch wissen wir ja, wie es geht, wir tun es nur nicht.   


Steht sich der Mensch in Sachen Wohlbefinden also in erster Linie selbst im Weg?

Ja, leider, und oft wachen wir erst auf, wenn es eine Krise, einen Verlust oder eine Krankheit gibt. Wir haben viel zu hohe Ansprüche und in allen Lebensbereichen gleichzeitig, die kann keiner erfüllen, wir hetzen und verheizen uns für Andere so, dass für uns nichts mehr übrig bleibt. Es ist wie beim Sparen, am Monatsende ist meist nichts übrig.     


Im Privatleben mehr auf sich Acht zu geben, dürfte – mit etwas Übung – sicherlich machbar sein, doch wie sieht das im Berufsleben aus? Gerade dort ist der Stresspegel schließlich besonders hoch. ...

Ja, die aktuelle Stressstudie der Techniker Krankenkasse zeigt das klar. Platz 1 der Stressoren ist die Arbeit, aber Platz 2 sind schon die Erwartungen an sich selbst. Übrigens kann uns nichts und niemand stressen, wenn wir uns nicht stressen lassen. Wir verlagern die Probleme zu gern nach Außen, „der Chef“, „der Druck“ sind schuld daran, wie es uns geht. Das Eine sind die Umstände, das Andere die Art wie wir reagieren und wie wir leben. Wenn es uns gut geht, zeigen Studien, dass wir dann unabhängig davon, wie sehr wir das mögen, was wir tun, gut darin sind.


Müssen Arbeitgeber in Bezug auf Stress bzw. die Fürsorge Ihrer Mitarbeiter noch etwas dazu lernen?

Viele Chefs denken Stress ist eine Privatsache. Das reicht nicht. Denn das Wohlbefinden auf der Arbeit trägt zum Gesamtwohlbefinden doppelt so viel bei wie alle anderen, z.B. das finanzielle Wohlbefinden oder das physische. Oft sagen Chefs zu mir „Wohlbefinden ist doch etwas für die Freizeit“ und ich sage dann „genau deshalb arbeiten immer weniger Menschen gern“. Allerdings sind nicht die Unternehmen dafür verantwortlich, wie es Menschen bei der Arbeit geht. Sie schaffen Rahmenbedingungen, aber der Einzelne ist gefragt, wieder Verantwortung für sich zu übernehmen.         


Halten Sie sich selbst konsequent an die in Ihrem Buch vermittelten Grundsätze oder verfallen Sie dann doch manchmal wieder in den alten Trott und stellen zu hohe Ansprüche an sich selbst?

Ja, ich halte mich an die Grundsätze. Das heißt nicht, dass ich mich nicht auf mal aufrege wenn mein Computer ausfällt oder dass ich mich überfordere. Aber ich nehme es wahr und reagiere darauf.


Zu guter Letzt: Welche ist Ihre Lieblingsschokolade?

Ich esse dunkle Schokolade gern, besonders die Sorten von Domori mit Salz oder Kakaosplittern. Die sollte ich mir gleich mal gönnen.


Ich danke Ihnen ganz herzlich für das Interview!


Die Homepage der Autorin: www.ilonabuergel.de

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