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Dr. Megeara Kafieri hat nur ein Ziel: Sie will beweisen, dass sich die sagenumwobene Insel Atlantis genau dort befand, wo ihr verstorbener Vater sie vermutet hat. Sie reist nach Griechenland, doch statt einer Insel findet sie dort einen in den Fluten treibenden Fremden – einen Mann, dessen Gesicht sie in ihren Träumen schon tausendmal gesehen hat ... Megeara ahnt nicht, in welcher Gefahr sie schwebt. Der verführerische Fremde ist Arik, der Gott der Träume – und nach zwei Wochen als Sterblicher auf der Erde muss er in den Olymp zurückkehren ... mit einer menschlichen Seele. Megearas Seele.

 

Gebieter der Traeume 

Originaltitel: The Dream-Hunter
Autor: Sherrilyn Kenyon
Übersetzer: Larissa Rabe
Verlag: Blanvalet
Erschienen: Juni 2013
ISBN: 978-3-442-26924-2
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Als Kind hat Megeara sehr unter der Suche nach dem sagenumwobenen Atlantis gelitten, denn einige Familienmitglieder fanden dabei den Tod. Als nach ihrer Mutter auch noch der einzige Bruder bei einem Tauchunfall starb, hat sich Megeara von ihrer Familie losgesagt. Erst als 8 Jahre später Megeara eine kleine Truhe mit atlantischen Münzen und Gegenständen erbt, setzt sie alles daran, den Ruf ihrer Familie wieder herzustellen. Dabei werden ihr zahlreiche Steine in den Weg gelegt und ihr akademischer Ruf ins Lächerliche gezogen. Als sie mitten im Meer einen geheimnisvollen Mann vor dem Ertrinken rettet, wendet sich vermeintlich das Blatt. Arik ist ihr seltsam vertraut, träumt sie doch seit Wochen die wildesten erotischen Träume von und mit ihm. Er hat Verbindungen bis zu den höchsten Kreisen und kann Megeara die nötigen Bewilligungen für Grabungen besorgen. Doch damit fangen die eigentlichen Probleme erst richtig an: Zuerst wird ihr Boot in die Luft gesprengt und kurze Zeit später werden sie persönlich angegriffen ...

Die Idee ist sehr verführerisch: Ein Gott der Träume verliebt sich in die menschliche Traumfrau, für die er alles aufs Spiel setzt – und natürlich geht dabei vieles schief, sodass die Handlung spannend und unvorhersehbar bleibt.

 
Stil und Sprache
Der Roman ist in der 3. Person Präsens aus Sicht der Haupt- und Nebencharaktere geschrieben. Dabei sind Gedanken, Erinnerungen, Träume oder auch telepathisch geführte Gespräche in Kursivschrift eingefügt. Durch die Anzahl dieser Einschübe wird sehr viel Tiefe in der Handlung und auch bei den Protagonisten erreicht.

Arik lebt seit Jahrhunderten ohne eigene Emotionen und nur in den Träumen der Menschen rücken Gefühle und Sinneseindrücke in seine Reichweite. Daher erlebt er als Mensch die für uns ganz normalen Eindrücke überaus stark, besonders die Reaktionen auf die Süßigkeiten sind perfekt gelungen und auch die restlichen diesbezüglichen Handlungen sind glaubwürdig. Arik zeigt manchmal Seiten an sich, die an ein staunendes Kind im Wunderland erinnern. Auch die Gefühle der anderen Charaktere sind differenziert ausgearbeitet und überzeugen.

Arik wendet sich in der Not an seinen Halbbruder, der als Unsterblicher in der Welt der Menschen lebt. Die Dialoge zwischen den beiden sind manchmal überaus witzig, oft sarkastisch und lassen den Leser schmunzeln und gar lachen. Die Spannung und die Neugier sind von Beginn weg da, weil wir Zeuge des voreilig abgeschlossenen Handels zwischen Hades und Arik sind und den Preis kennen, der gefordert wird. Zudem treten noch andere Mitspieler auf den Plan, die unbedingt verhindern möchten, dass einerseits Atlantis gefunden und andererseits bekannt wird, dass Arik Gefühle entwickeln konnte. Sie schicken ihm Traumdämonen hinterher, die Arik und Megeara töten sollen. Die Kämpfe sind actionreich und spannend umgesetzt, die Gefahr ist gut zu spüren. Dazwischen gibt es ruhigere Phasen, in denen der Fokus auf die knisternde Anziehungskraft der beiden Protagonisten gelegt wird. Arik hat sich schon im Traum in Megeara verliebt und möchte dort anknüpfen, doch sie glaubt, ihn erst wenige Tage zu kennen.

Der Roman ist in sich abgeschlossen und könnte auch als Einzelband gelesen werden, da fast keine Bezüge zu vorangegangenen Bänden vorhanden sind. Etwas gestört hat mich, dass sich am Ende herausstellt, dass die Handlung nicht nach dem 10. Band stattfindet. Der kurze Abstecher zu den Dark Hunter erfolgt zu einer Zeit, die zwischen Band 2 und Band 4 angesiedelt ist.


Figuren
Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Figuren bisher unbekannt in dieser Serie. Nur ganz am Rande sind einige wenige Szenen vorhanden, sodass die Verbundenheit zu den Dark Hunter gewährleistet ist. Lediglich die Götter Hades, Artemis und Apollymi ziehen im Hintergrund an den Fäden. Die Charaktere sind durchweg mit vielen Facetten ausgearbeitet und machen erstaunliche Entwicklungen im Verlauf der Geschichte durch, die alle überzeugen.

Arikos, kurz Arik, ist ein Gott der Träume. Sein Volk wurde vor Jahrhunderten bestraft und dazu verdammt, ohne eigene Gefühle und Emotionen zu existieren. Lediglich durch den Besuch der Träume von Menschen können sie an deren Empfindungen kurz teilhaben. Doch die meisten Menschen träumen nur in schwarz/weiß und wenn man nicht gerade Albträume liebt, ist es eine trostlose Existenz für die Traumgötter. Der Fluch scheint jedoch langsam seine Wirkung auf Arik zu verlieren. Er ist fasziniert von Megeara und den Gefühlen, die sie in ihm weckt, sodass ihn das Verbot, sie weiterhin in der Traumwelt zu besuchen, zum Entschluss bringt, mit Hades einen folgenschweren Handel abzuschließen.

Megeara ist nach vielen Jahren nach Griechenland zurückgekehrt, um von ihrem Vater Abschied zu nehmen. Auf dem Totenbett verspricht sie ihm, die Suche nach Atlantis fortzuführen und trommelt die restlichen Mitglieder der Familie zusammen. Geary, wie sie genannt wird, ist eine temperamentvolle Frau mit Mut und der nötigen Willensstärke, wenn es darauf ankommt. Über ihre Wirkung auf Männer oder ihr Aussehen macht sie sich keine Gedanken bzw. sie hat eine schlechte Meinung über sich selbst. Nur in ihren Träumen lebt sie ihre Sehnsüchte und auch Sexualität aus, ohne zu wissen, dass ihr Traummann existiert.

Von den Nebenfiguren haben mir Solin, Halbgott und Halbbruder von Arik, und auch Tory, die neunmalkluge Cousine von Megeara, die mit Witz und Charme vor Lebenslust sprüht, am besten gefallen.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch hat wieder ein sehr schönes Cover, das die Serienzugehörigkeit sofort zeigt. Es ist in verschiedenen Rottönen gehalten und die Rückseite zeigt das gespiegelte, etwas dunklere Cover mit der Inhaltsangabe. Ein Prolog, 20 teils lange Kapitel und ein Epilog führen den Leser durch die 416 Seiten lange Geschichte.


Fazit
Ein Band, fast völlig losgelöst von der Dark Hunter-Serie, der jedoch trotzdem mit einer ungewöhnlichen und fesselnden Geschichte überzeugen kann.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 6: Herrin der Finsternis
Band 7: Geliebte des Schattens
Band 8: Wächterin der Dunkelheit
Band 9: Dunkle Verführung
Band 10: In den Fängen der Nacht

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