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Kategorie: Geschichte

Wie werde ich römischer Kaiser? Und was verdiene ich dabei? Darf ich mich als Gott verehren lassen? Wie steht es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Stephan Berrys Bewerbungsratgeber für künftige Kaiser gibt mit viel Augenzwinkern Tipps und Tricks für jeden, der auf der Karriereleiter ganz nach oben möchte. Sein Buch beantwortet nicht nur Fragen rund um die Bewerbung, den Berufsalltag und die Karriereplanung, sondern zeichnet auch mithilfe von Fallbeispielen ein umfassendes Bild einer bedeutenden antiken Berufsgruppe. Und zeigt das Leben der Caesaren einmal anders: als ein Job, der auch nicht immer einfach ist, sich aber alles in allem lohnt - aber nur, wenn man schon bei den Gehaltsverhandlungen keinen Fehler macht! 

 

Berufsziel Roemischer Kaiser 

Autor: Stephan Berry
Verlag: Verlag Philipp von Zabern
Erschienen: 17. Juli 2013
ISBN: 978-3805345545
Seitenzahl: 144 Seiten

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Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Da sprich man so lapidar von den alten Römern und weiß nicht, dass sie so modern waren, wie wir uns heutzutage gerne halten - inklusive Karriereratgeber. Im vorliegenden Band sogar für den des Kaisers. Erstmals liegt "Berufsziel: Römischer Kaiser" (kurz: BRK) auch in deutscher Übersetzung vor und so kann sich nun auch ein Aspirant, der des Lateinischen noch nicht mächtig ist, informieren, welche Kompetenzen er mitbringen muss und was ihn so alles im Job erwartet. Der Ratgeber ist sehr umfassend – von der üblichen Stellenausschreibung, den darin enthaltenen Anforderungen, alternativen Karrierewegen (wie der Usurpation), bis hin zu Detail-Fragen des Dresscodes ist so ziemlich alles enthalten, was man denn so wissen möchte / muss. Aber damit alleine hält sich der Ratgeber nicht auf, er reißt auch Themen wie Work-Life-Balance und Freizeitgestaltung an. Und auch etwas heikle Fragen wie "Darf ich störende Verwandte einfach umbringen?" werden geklärt. Fallbeispiele untermauern das Gesagte aufs Beste. Ganz wichtig sind die Tipps zur perfekten Bewerbungsmappe. Keinesfalls sollte man seinen Lebenslauf in Marmor meißeln lassen, denn damit verrät man, dass man sein Wissen zu den alten Römern aus Asterix-Bänden bezieht.

Spätestens hier sollte klar sein, dass es sich bei dem Ratgeber um Satire vom Feinsten handelt, reich an Fakten und historischen Hintergründen. Auch mit so manchem Mythos römischer Monumentalfilme wird aufgeräumt. Der Ratgeber umfasst die ersten 3 Jahrhunderte (nach Christus) ab Augustus bis zur Zeit Constantins und weist mehrfach daraufhin, dass der Kaiser nicht wie ein König der Eigentümer des Staates ist, sondern sein erster Diener; wer das als Kaiser missversteht, muss mit "sozialverträglichem Frühableben“ rechnen.
Der Autor erwartet keine Vorkenntnisse und so kann man sich getrost dem Lesegenuss hingeben, mit dem kleinen Nebeneffekt, am Ende des Buches etwas schlauer geworden zu sein.


Aufmachung des Buches
Das Cover der Broschur spielt schon mit den kaiserlichen Insignien – Lorbeerkranz und Purpur. Nach Inhaltsverzeichnis und Stellenausschreibung folgen die einzelnen Kapitel. Abgeschlossen wird der Band mit einem "Nachwort des Herausgebers", einer Liste der römischen Kaiser von Augustus bis Constantin, sowie einer Liste der Usurpatoren und Gegenkaiser bis zum Ende der Severer. Es folgen noch einige Seiten mit Literaturhinweisen.


Fazit
Dieser humorvolle Ratgeber ist nicht nur zukünftigen Kaisern zu empfehlen, sondern allen, die sich für römische Geschichte interessieren.


5 Sterne


Hinweise
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