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Harry liebt Miriam, aber die liebt leider Ben, ihren neuen Freund. Doch so leicht gibt Harry nicht auf, denn wofür gibt es Social-Media-Plattformen? Miriam ist eine junge Frau von heute; sie ist online, sie chattet und trifft ihre Freunde auf Facebook. Bald ist Harry ihr auf den Fersen und schleicht sich in ihr Leben zurück, denn er hat eine Mission: Miriam zurückzuerobern, um jeden Preis. Auch wenn er dafür über Leichen gehen muss …

 

love Miriam 

Autor: Christiane Geldmacher
Verlag: bookspot
Erschienen: 01/2013
ISBN: 978-3937357713
Seitenzahl: 192 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Harry und Miriam waren mal ein Paar und Harry hätte es auch gern dabei belassen. Miriam allerdings sah das anders und hat jetzt einen neuen Freund. Um nicht ganz alleine dazustehen, meldet sich Harry bei Facebook an und versucht über diesen Weg, Kontakt zu Miriam zu halten und sie zurückzugewinnen. Schnell verstrickt er sich aber in den Fallen, die solche Plattformen bereithalten, die Nettiquette überfordert ihn und cool ist er schon mal gar nicht. Seine Freundschaftsversuche entwickeln sich in Richtung Stalking und dann passiert etwas, das alles verändert…

Ein Roman über die Tücken des Online-Lebens, das vermutet man hier erst einmal. Und ein Stück weit stimmt das auch, allerdings wird auch das reale Leben massiv beeinflusst. Man kann als Leser förmlich mitansehen, wie Harry sich im Netz verirrt und schließlich verliert und sein Schicksal zeigt eindrücklich, wie gefährlich diese neue Welt sein kann.


Stil und Sprache
Christiane Geldmacher erzählt ihre Geschichte ausschließlich aus Sicht von Harry, indem sie dessen Erlebnisse und Gedanken in einer Art Tagebuch verpackt. Dabei notiert Harry in Tagesanschnitten insbesondere seine Online-Erlebnisse und verwendet auch einen entsprechenden Stil: kurz, knapp, oft ohne Personalpronomen, dafür mit Symbolen, wie sie auf Facebook und anderen Plattformen üblich sind. Herzchen, Smileys, Bomben und was es sonst noch so gibt, außerdem kann man Mails und Statusmeldungen lesen. Dabei zeigt sich im Verlauf der Handlung deutlich, wie Harry mehr und mehr in die Online-Welt eintaucht, seine Existenz nur noch darüber definiert, wie viele Freunde auf Facebook er hat. Wie die Autorin in ihrem Nachwort schreibt: „Facebook muss man draufhaben.“ Harry hat es nicht drauf, er verstrickt sich und am Ende macht Facebook ihn fertig. So fertig, dass er vollkommen in einer Parallelwelt verschwindet …

Alle Ereignisse im realen Leben erlebt der Leser nur durch Harrys „Tagebuch“ und so kann man nicht immer alles glauben, was er schreibt. Besonders das Ende in Form eines kurzen Epilogs ist da schon eine gewisse Herausforderung, hier muss man als Leser sorgfältig sortieren, wohin die Reise geht. Schwierig, aber nicht schlecht!


Figuren
Hm, wie stellt man Figuren dar, wenn es eigentlich keine Handlung gibt? Ganz einfach, man stellt dem Roman eine Personenbeschreibung der wichtigsten Charaktere voran, die in etwa so aussieht: „Facebook, 8 Jahre, das soziale Netzwerk“, „Die Omi aus dem Haus, 81 Jahre, detektivische Spürnase“. Das ist natürlich etwas dürr und außer Harry selbst lernt man als Leser niemanden - auch Miriam nicht - so richtig kennen. Und selbst von Harry erfährt man nur ein paar Fakten, die er nach und nach selbst preisgibt. Dafür kann man aus seinen Äußerungen deutlich eine Entwicklung im Laufe der Handlung herauslesen: Welche Priorität Facebook bei ihm nach und nach einnimmt, wie sich seine Wahrnehmung verändert und wie er sich auch selbst verändert. Wirkt er zu Beginn einfach etwas schräg und irgendwie stoffelig, so steigert sich dieses Verhalten im Laufe der Story hinein in fast wahnhafte Zustände und das Ende zeigt das ganze Ausmaß seiner Probleme. Sehr gut gemacht!


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch mit Lesebändchen zeigt auf dem Cover eine stilisierte Computertastatur, deren Tasten mit verschiedenen Symbolen statt Buchstaben belegt sind. Oberhalb des mittig platzierten Titels scheint jemand den dazugehörigen Monitor zerstört zu haben. Innen gibt es nach einem Verzeichnis der mitwirkenden Personen eine Einteilung in Monate und einen Epilog, der ein paar Wochen nach Ende der Handlung spielt.


Fazit
Love@Miriam ist ein Roman der etwas anderen Art, irgendwie schockierend, aber leider nicht ganz unrealistisch in seiner Grundidee. Lesenswert für alle Facebook-Liebhaber, aber auch für diejenigen, die sich bisher nicht mit dem Thema befasst haben.


4 Sterne


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