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Kategorie: Reise

Wann haben Sie zuletzt Teichelmauke, Dibbelabbes, Schnüsch oder Bötel mit Lehm und Stroh gegessen? Wenn Sie nun rätseln, ob es sich dabei wirklich um etwas Essbares handelt und ob es nicht nur essbar, sondern sogar genießbar ist, geht es Ihnen wie dem Autor. Er kocht zwar Spaghetti Carbonara und Grünes Curry aus dem Effeff, isst gerne Sushi oder Souflaki – doch die Speisen seiner Heimat sind ihm weitgehend fremd. Also bricht er auf zu einer Anhalterreise, um in jedem Bundesland ein typisches regionales Gericht aufzuspüren, und isst sich mit Vergnügen und Genuss durch die deutsche Küche. Und die ist, so stellt er schnell fest, sehr viel besser als ihr Ruf. Mit allen Rezepten der Reise!

 

Speisende soll man nicht aufhalten 

Autor: Patrik Stäbler
Verlag: rororo
Erschienen: 1. Juni 2013
ISBN: 978-3499622274
Seitenzahl: 304 Seiten

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Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Vorweg schon mal: Patrik Stäbler ist ein sehr unterhaltsamer "Reiseführer" der anderen Art gelungen. Eine Reise durch die 16 Bundesländer per Anhalter ist nun an sich noch kein Abenteuertrip; der Anspruch nicht im Hotel zu übernachten, sondern bei Couch-Surfern, stellt zwar eine kleine Erschwernis dar, aber erst die Idee dabei auch noch mindesten ein typisches regionales Gericht zu verkosten, macht die Reise zu einem solchen. Er widmet jedem Bundesland ein Kapitel, indem man außer seinen Reiseeindrücken, Schwierigkeiten beim Trampen und den kulinarischen Köstlichkeiten, sowie deren Historie auch noch manches zu Land und Leuten erfährt. Zudem beschreibt er für die besuchten Städte noch die Sehenswürdigkeiten, so dass das Buch auch als kleiner Reiseführer dienen kann. Wer die regionalen Spezialitäten testessen möchte, der findet im Anhang die entsprechenden Adressen. Natürlich lässt sich darüber streiten, ob die vorgestellte(n) Spezialität(en), denn nun als allein landestypisch zu betrachten sind, aber er beschreibt die einzelnen Gerichte so voller Hingabe, dass man garantiert mehr als einmal Hunger bekommt und sich wünscht dabei zu sein und mitzuessen. Die jedem Kapitel beigefügten Rezepte stellen keine großen Anforderungen an Hobby-Köche und sollten sich gut nachkochen lassen. In aller Regel sind sie allerdings sehr zeitintensiv und daher wohl eher für besondere Gelegenheiten gedacht, obwohl sie ihrem Ursprung nach zur Arme-Leute-Küche gehören. Das Buch ist ein überzeugendes Plädoyer für den Genuss – beim Kochen und Essen.


Aufmachung des Buches
Schon der Titel des Taschenbuches macht neugierig auf den Inhalt, da hätte es des originellen Covers gar nicht mehr bedurft. Jedes Kapitel wird durch eine Deutschlandkarte eingeleitet, die die Reiseroute und den aktuellen Standort gut wiedergeben. Ein kurzes Register erleichtert das Auffinden der Rezepte.


Fazit
Eine vergnügliche Deutschlandreise – ganz gemütlich von der heimischen Couch aus zu absolvieren.


5 Sterne


Hinweise
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