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Nie hat ein Thriller besser geklungen...

Die Musikwelt steht kopf, als der berühmte Dirigent Ronald Thomas in einem Privatkonzert den ersten Satz von Beethovens verschollener Zehnter aufführt. Am nächsten Tag jedoch wird Thomas enthauptet in einem Park bei Madrid gefunden. Wer mordet im Dienste der Musik? Eine fieberhafte Suche in codierten Notenschriften und alten Partituren, durch mehrere Länder und Jahrhunderte beginnt, an deren Ursprung eine verbotene Liebe steht...

Die Suche nach dem Heiligen Gral der Musik - ein Thriller um die zehnte Symphonie Beethovens, eines der faszinierendsten Rätsel der Musikgeschichte.

 

  Autor: Joseph Gelinek
Verlag: Knaur
Erschienen: 04/2009
ISBN: 978-3-426-66352-3
Seitenzahl: 432 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
In Madrid wird in einem Privathaus die von Ludvig van Beethoven angeblich nie vollendete 10. Symphonie aufgeführt. Am nächsten Morgen wird der Dirigent ermordet und geköpft aufgefunden. Daniel Paniagua, ein Musikwissenschaftler, der gerade an einem Buch über Beethoven schreibt und am Konzertabend vor Ort war, wird von der Polizei um Hilfe gebeten. Um den Mörder zu fassen, müssen verschiedene Rätsel um die nie gefundene 10. Symphonie gelöst werden. Dabei geht es um Freimaurer, Zahlencodes, Illuminaten und mehr.


Stil und Sprache
Es sollte wohl so etwas wie der „Da-Vinci-Code“ werden, dieses Buch, dafür hat es aber nicht ganz gereicht. Zwar gelingt es Joseph Gelinek von Anfang an, ein gewisses Tempo in die Handlung zu bringen und neugierig zu machen auf das, was wohl noch kommt, doch leider kommt nicht so viel, wie man erwartet. Eine ungewöhnliche Mordmethode und ein eintätowierter Zahlencode, das sind die Zutaten zu zwar netter Unterhaltung, aber keineswegs atemloser Spannung. Der unbefangene Leser erfährt mehr über Musiktheorie als er je wissen wollte, dafür aber auch eine Menge Interessantes über Beethoven und seine Zeit, die Freimaurer und Illuminaten. Die schrittweise Lösung des Rätsels um die 10. Symphonie Beethovens ist interessant, aber gerade zum Ende hin wird es doch etwas unglaubwürdig. Dafür merkt man deutlich, dass der Autor Musikwissenschaftler (der Name Joseph Gelinek ist ein Pseudonym) und dies sein erster Roman ist.

Etwas Besonderes war für mich, dass es auch einige Passagen gibt, die 1826 spielen und aus der Sicht Beethovens selbst geschrieben sind. Das gibt dem Ganzen Würze, ebenso wie die gerade zu Anfang vielversprechenden Szenen in der Wiener Hofreitschule, aus denen man allerdings sicher mehr hätte machen können.


Figuren
Daniel Paniagua ist ein mittelmäßig bezahlter Musikwissenschaftler und Dozent an der Universität. Er hat eine Freundin, die ihm beruflich weit voraus ist und hat damit seine Probleme, außerdem ein paar kleine Macken und ist besessen von Musik. Trotzdem ist er durchaus sympathisch und man würde sich gern einmal von ihm durch Madrid führen lassen. Dann gibt es noch die Polizisten Mateos und Aguilar, auch durchaus nette Zeitgenossen, wenn auch etwas langsam und keine Superhelden. Insgesamt ist Daniel zumindest nach gewisser Zeit eindeutig als Hauptfigur zu identifizieren und am besten dargestellt. Alle anderen Personen sind eher Randfiguren, auch wenn sie teilweise für ihre tatsächliche Bedeutung für die Handlung zu großen Raum einnehmen und dadurch manchmal einen roten Faden vermissen lassen.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich um ein broschiertes, relativ großformatiges Buch, auf dem schemenhaft Notenblätter und Gesichtszüge (Beethovens?) zu erkennen sind. Es gibt 62 nummerierte Kapitel, immer wieder sind kleine Abbildungen von Codes und Noten eingestreut, soweit sie für das Verständnis erforderlich sind.


Fazit
Sicher kein großer Wurf, den Joseph Gelinek da gelandet hat, aber für Leute, die gerne über Geheimbotschaften, Codesysteme und ähnliches lesen, nicht schlecht. Die Story ist flüssig zu lesen und hat ihren Reiz, mir war zumindest bis zum Schluss nicht klar, wer der Mörder ist. Ach ja, und über Ludvig van Beethoven gelernt habe ich nebenbei auch noch einiges!


3 Sterne


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