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Um zu verhindern, dass die sterbliche Welt in die Hände der 12 unsterblichen Götter fällt, brauchen Helen, Lucas und Orion neue Verbündete. Zugleich wächst Helens Macht und mit ihr das Misstrauen ihrer Freunde. Wie kann Helen deren Vertrauen zurückgewinnen? Womit lassen sich die Götter besiegen? Und was wird aus ihrem Kampf um die Liebe zu Lucas?

 

Goettlich verliebt 

Originaltitel: Goddess
Autor: Josephine Angelini
Übersetzer: Simone Wiemken
Verlag: Dressler
Erschienen: März 2013
ISBN: 978-3791526270
Seitenzahl: 458 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Helen, Lucas und Orion haben das eherne Gesetz gebrochen und das Blut der verschiedenen Scion Familien vereint. Somit steht ein neuer Trojanischer Krieg unmittelbar bevor. Die Götter verlassen den Olymp und auch Helens Freunde müssen entscheiden, wo sie stehen. Welche Rolle nahmen sie vor zweitausend Jahren ein und können sie sich gegen ihr Schicksal wehren? Helens Kampf scheint aussichtslos und als sie erkennt, dass nicht mal alle Freunde hinter ihr stehen, scheint ein Krieg unausweichlich. Ein Krieg gegen die Götter selbst ...

Josephini Angelini spannt im dritten und letzten Teil ihrer göttlichen Trilogie endgültig die Verbindung zwischen zweitausend Jahren Geschichte und den zwei wichtigesten Kriegen der Scions, jenem um Atlantis und dem um Avalon. Geschickt bindet sie dabei die griechische Mythologie und Geschichte ein, leider gehen aber bei all den Namen und Legenden das Verständnis und die Spannung ein wenig verloren.


Stil und Sprache
Die Geschichte wird in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven erzählt, meistens jedoch aus Helens Sicht. Sie bleibt der leitende Charakter und entwickelt sich gleichzeitig immer mehr von dem fort, was sie zu Beginn der Trilogie war: ein ganz normaler Mensch. Die Spannung zwischen ihr und ihren ehemaligen Freunden wächst und gleichzeitig scheinen ihre neuen Fähigkeiten auch zu ungeahnter Verantwortung zu führen, die nicht mal von der übermächtigen Helen gestemmt werden kann. All das bietet die Grundlage für eine spannende Handlung, geht in der ersten Hälfte des Buches jedoch leider völlig unter. Stattdessen durchlebt Helen weite Teile des Trojanischen Krieges und einen Teil der britischen Geschichte. Der Zusammenhang dieser Rückblenden mit der heutigen Handlung ist zwar erkennbar, trotzdem verwirren sie schrecklich. Beinahe jeder Scion hat einen heutigen Namen, zwei geschichtliche Entsprechnungen und dazu am besten auch noch einen Gott, dem er ähnlich sieht. Dass einige Namen der Vergangenheit heute anderen Charakteren zugeordnet werden, stiftet zusätzliche Verwirrung. Die Spannung bleibt in dem Durcheinander aus Namen und Legenden leider vollständig auf der Strecke und stattdessen überlegt der Leser, ob er nicht vorher noch schnell ein Lexikon der griechischen Mythologie lesen sollte, um wenigenstens einen Teil der Anspielungen zu verstehen. Der Einsteig, gerade wenn man die vorherigen Bände nicht erst gestern gelesen hat, wird somit unglaublich schwer. Das Durchhalten lohnt sich aber durchaus, denn die zweite Hälfte des Buches, lässt wieder erahnen, warum die Reihe Millionen Leser begeistert hat: die Kämpfe sind spannend geschildert, die emotionalen Verwicklungen berührend und die Autorin bietet einige überraschende Wendungen und ein faszinierendes wie unerwartetes Ende. Schade nur, dass man sich dafür durch die erste Hälfte so quälen muss.

Die Dreiecksgeschichte mit Lucas und Orion wird in dem Band recht überzeugend gelöst, trägt aber leider kaum was zu Spannung bei. Wer die anderen Bände aufmerksam gelesen hat, konnte sich die Lösung durchaus denken und auch das Ende der drei kam wenig überraschend daher. Somit wirkt die Trauer bis dahin auch weniger berührend als es wahrscheinlich geplant war. Aber eine unerwartete Wendung wird immerhin dadurch noch sehr schlüssig begründet. Außerdem dürften die Fans mit der Lösung der Beziehungswirrungen durchaus zufrieden gestimmt sein.

Der Schreibstil von Josephine Angelini liest sich gewohnt angenehm und ist den verschiedenen Szenen angemessen. Sie bringt die Verzweiflung von Helen ebenso glaubwürdig rüber wie die fesselnden Duellszenen. Auch die Umgebungsbeschreibungen sind sehr detailliert und dreidimensional gelungen.


Figuren
Helen ist wie in den vorherigen beiden Bänden der Dreh- und Angelpunkt der Handlung. Sie hat seit dem letzten Band viel an Kraft dazu gewonnen und nun scheint die Verantwortung für die ganze Welt auf ihren Schultern zu liegen. Dass sie sich verändert hat, ist da geradezu selbstverständlich und lässt sie nicht in der Sympathie des Lesers sinken. Allerdings wirken all ihre neuen Eigenschaften schlicht und ergreifend wie zu viel des Guten. Eine Hauptfigur ohne Schwächen wird schnell langweilig und auch wenn Helen sympathisch bleibt, geschieht genau das hier ein wenig. Wann immer ein neues Wunder gebraucht wird, scheint sie es irgendwie möglich machen zu können. Das nimmt ein wenig die Spannung, weil man nicht mehr daran zweifelt, dass Helen problemlos noch ein weiteres Ass im Ärmel hat.

Die anderen Charaktere bleiben in ihren gewohnten Rollen und werden wenn nötig passend weiter entwickelt. Besonders Hector ist dabei sehr schön getroffen und erhält noch eine neue, unerwartete Seite. Wie oben bereits erwähnt, fällt es zu Beginn des Buches schwer, all die Charaktere und ihre Vergangenheit auseinander zu halten, aber wenn man erstmal wieder durchsieht, sind sie alle sehr vielschichtig dargestellt und überzeugen. Ein paar weniger hätte jedoch einen klareren Fokus ermöglicht und dem Leser somit vielleicht mehr Identifikationspunkte gegeben. Dann hätten auch die Emotionen der vorhandenen Charaktere detaillierter ausgearbeitet werden können, so wirkte mancher Hass und manche Liebe ein wenig konstruiert.


Aufmachung des Buches
„Göttlich verliebt“ ist passend zum ersten und zweiten Band der Trilogie gestaltet: ein gebundenes Buch mit Schutzumschlag und einem sehr schönen Cover, in dessen Fokus ein Frauengesicht abgebildet ist. Es ist ebenso wie bei den beiden vorherigen Bänden ein hübscher Blickfang und passt vom Stil her sehr schön zur Reihe und der griechischen Mythologie. Im Anschluss an den Roman sind noch einige Informationen als Extra abgedruckt: Informationen zu den Scions und den griechischen Göttern, die nochmal einen Überblick über alle Protagonisten und ihre Rolle in der Trilogie bieten.


Fazit
Der letzte Band der göttlichen Trilogie von Josephine Angelini lässt den Leser mit gemischten Gefühlen zurück: Auf der einen Seite bietet er ein spannendes Finale und führt endlich alle Fäden der Reihe zusammen, auf der anderen Seite muss der Leser sich bis zu dem Finale durch eine sehr anstrengende und verwirrende erste Hälfte des Romans quälen. Für Fans der Reihe sicher ein guter Abschluss, für alle anderen aber nur ein durchschnittliches Jugendbuch mit einigen Schwächen.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Göttlich verdammt
Band 2: Göttlich verloren

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