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Nach einem heftigen Gewitter geschehen seltsame Dinge in Lake Bluff: Eine Reihe von Leichen wird gefunden, denen allesamt das Herz fehlt. Die Polizeichefin Grace McDaniel nimmt die Ermittlungen auf. Schnell fällt ihr Verdacht auf den geheimnisvollen Arzt Ian Walker, der erst seit kurzem in dem Örtchen lebt. Doch so sehr Grace ihm misstraut, so wenig kann sie seiner Anziehungskraft widerstehen. Aber sie muss auf der Hut sein, denn Walker spielt ein falsches Spiel ...

 

Wolfsschatten 

Originaltitel: Hidden Moon
Autor: Lori Handeland
Übersetzer: Patricia Woitynek
Verlag: Egmont Lyx
Erschienen: Dezember 2011
ISBN: 978-3-8025-8427-5
Seitenzahl: 368 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
In einem heftigen Gewitter wird der Polizeiwagen von Grace auf einer einsamen Bergstraße gerammt und sie prallt in einen Baum. Zu Hilfe kommt ihr ein unbekannter Mann, mitten aus dem Wald taucht er wie aus dem Nichts auf. Später begegnet sie Ian Walker in der Stadt, wo er gerade dabei ist, seine neue Arztpraxis einzurichten. Grace ist von Beginn weg fasziniert von diesem mysteriösen Mann, der sowohl die moderne Medizin wie auch die Riten und Gebräuche der Cherokee praktiziert. Gleichzeitig mit dem Auftauchen von Ian in der Stadt häufen sich Todesfälle von alten oder schwerkranken Menschen, was das Misstrauen von Grace entfacht und bei der Autopsie fehlt jeweils das Herz, ohne eine Verletzung oder Narbe am Brustkorb der Verstorbenen. Immer mehr mysteriöse Dinge passieren und Grace und Ian stehen im Mittelpunkt der Ereignisse ...

Der Band schließt nahtlos an den letzten Roman an und man fühlt sich sofort mitten im Geschehen versetzt. Diesmal mischt die Autorin gekonnt die heutige Zeit mit den Mythen und Riten der Indianer und herausgekommen ist ein spannender Mystery-Thriller, der überzeugt.


Stil und Sprache
Auch diesmal wird der Leser direkt in die Handlung – sprich zuerst in ein gewaltiges Gewitter – katapultiert und die Geschichte nimmt schnell Fahrt auf. Sie wird in Ich-Form aus Sicht von Grace erzählt und auch ihre Gedanken sind oftmals eingefügt. Viele bekannte Figuren aus dem letzten Band sind auch hier in die Handlung eingebunden, sodass man sich sofort gut eingelesen hat. Nur wenige Monate sind vergangen und es ist schön zu sehen, wie sich die Beziehung von Claire und Malachi entwickelt hat. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, die Schauplätze werden wie gewohnt bildreich in Szene gesetzt.

Die Spannung wird schon früh aufgebaut, denn ungewöhnliche Wetterelemente, wie auch auffälliges Verhalten der zahlreichen Raben und Krähen lassen den kundigen Leser schnell vermuten, dass Übersinnliches in der Stadt Einzug gehalten hat. Zudem werden immer mehr Todesfälle bekannt und Grace verlangt eine Autopsie und beginnt zu ermitteln. Die Neugier, was der attraktive neue Arzt Ian Walker damit zu schaffen hat und ob Grace und Ian ein Paar werden, trägt auch dazu bei, dass der Leser an den Seiten kleben bleibt. Die Erotik prickelt, ist offen und mit Niveau beschrieben und die Gefühle sind überzeugend und glaubhaft ausgearbeitet. Viele unerwartete Wendungen und brenzlige Situationen müssen überstanden werden, bei denen Grace sich auf ihr Erbe besinnen muss. Das Geheimnis wird am Schluss gelöst und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.


Figuren
Grace McDaniel ist Sheriff der Stadt und wir haben sie im letzten Band schon recht gut kennen gelernt. Hier begleiten wir sie durch die oft schwierigen Aufgaben, wobei ein Privatleben kaum möglich ist. Durch verschiedene Erfahrungen hat sie beschlossen, keine Beziehungen mehr mit Männern aus der Stadt einzugehen, denn diese hatten oft Hintergedanken und wollten danach Gefälligkeiten einfordern. Grace ist eine sehr komplexe Figur mit vielen Facetten. Ihr Erbe der Cherokee hat sie auf Druck ihres Vaters lange verleugnet. Daher kennt sie sich weder mit den Riten noch der Sprache ihrer Vorfahren aus, bewahrt jedoch die Aufzeichnungen ihrer Urgroßmutter auf. Wegen den Ereignissen mit den Werwölfen im letzten Jahr hat Grace jedoch akzeptiert, dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als sie bisher geglaubt hat.

Ian Walker steht ebenfalls zwischen der heutigen Welt und den Gebräuchen und Riten der Vergangenheit. Er hat ein modernes Medizinstudium abgeschlossen, heilt aber meistens mit Arzneien nach Art der Medizinmänner der Indianer. Er trägt eine Adlerfeder im Haar und er scheint einige Geheimnisse zu verbergen. Ian wirkt äußerst sympathisch und hilfsbereit und ist von Grace ebenso fasziniert wie sie von ihm. Dennoch trauert er noch immer um den Verlust seiner Frau.

Claire und Malachi sind inzwischen verheiratet und stolze Eltern eines Sohnes. Claire ist noch immer Bürgermeisterin der Stadt, während Malachi sich um Kind und Haushalt kümmert. Gleichzeitig stehen sie bei Bedarf mit den Jägersuchern in Kontakt, die jedoch wegen eigenen Problemen nicht selbst in die Stadt kommen können.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch hat nicht so leuchtende Farben wie die letzten Bände. Das Cover selbst passt jedoch perfekt zur Serie: eine Frau, ein Wolf, der Mond und die Skyline einer Stadt. Die Bildränder sind leicht verschwommen und die Konturen fließen ineinander, der Titel ist wie gewohnt mit einer glänzenden Lackschicht versehen. Auch die Pfotenabdrücke neben den Kapitelzahlen sind wieder vorhanden. Das Coverbild gefällt mir, es dürfte jedoch etwas mehr Farbe haben.


Fazit
Ein gelungener Mystery-Thriller mit indianischem Hintergrund, ungewöhnlichen Todesfällen und einer wundervollen Liebesgeschichte, die überzeugt. Die gesamte Geschichte der Serie entwickelt sich zudem weiter und lässt auch die Neugier auf kommende Bände steigen.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 3: Wolfsglut
Band 4: Wolfsfieber
Band 5: Wolfsbann
Band 6: Wolfspfade
Band 7: Wolfsdunkel

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