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Sicherheitsexperte Georg Hellberger, ausgebrannt und auf der Suche nach Ruhe, erhält eine Einladung an die Mosel. Doch kaum ist er dort angekommen, bricht Stefan Sauter, sein Gastgeber, überraschend nach Italien auf. Fast zeitgleich spült der Fluss einen Ertrunkenen ans Ufer. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Sauters abrupter Abreise und dem Unglücksfall?

 

Toedlicher Steilhang 

Autor: Paul Grote
Verlag: dtv
Erschienen: 01.09.2013
ISBN: 978-3-423-21464-3
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Eigentlich wollte Georg Hellberger sich nur eine Auszeit nehmen, ein bißchen auf dem Weingut von Stefan Sauter aushelfen und sein Leben wieder in geordnete Bahnen lenken. Doch dann kommt alles ganz anders. Sein Gastgeber reist überstürzt nach Italien und eine Leiche wird ans Ufer gespült. Als sich nach und nach die Zufälle zu häufen beginnen, ist Georg sich nicht mehr sicher, was er eigentlich an der Mosel macht ...

Intrigen und Mord gibt es überall. So auch an der Mosel. Die Rahmengeschichte, die ganz viel mit Wein und seiner Entstehen zu tun hat, gespickt mit Spannungselementen, kann leider nicht durchgängig überzeugen.


Stil und Sprache
Paul Grote lässt das Geschehen von einem beobachtenden Erzähler beleuchten, der die Situationen locker und leicht schildert, und gibt dem Leser dadurch die Möglichkeit, ein umfassendes Bild der Gesamtsituation zu erhalten. Nicht immer ist dies von Vorteil, denn es können mehr falsche Fährten gelegt werden, um Verwirrung entstehen zu lassen. Genau das wird dann auch prompt hier angewandt, bald schon hat man keinen Schimmer mehr, in welche Richtung man seine Nase nun halten soll, um herauszufinden, was wirklich geschehen ist. Natürlich wird dies mit der Vorgehensweise bezweckt, der Leser ist demnach damit beschäftigt, auf den richtigen Weg zurückzufinden, um der Lösung nach und nach ein Stück näher zu kommen.

Auch wenn das Streuen von Hinweisen gut gelingt und den Leser beschäftigt, bleibt die Spannung leider häufig auf der Strecke. Es scheint hier, als sei der Kriminalfall nur nebensächlich, als ginge es in der Hauptsache um Wein und dessen Anbau beziehungsweise Lese und allem was noch dazu gehört. Dadurch werden Spannungselemente nur sporadisch eingesetzt, wodurch das Geschehen durch manche Passagen regelrecht zäh fließt. Außerdem ergibt sich damit ein ständiger Auf- und Abschwung der Spannungskurve, was leider dazu beiträgt, dass der Leser zuweilen erst wieder abgeholt werden muss.

Die Idee der Geschichte an sich birgt auf alle Fälle Potential, zeitweise ist auch deutlich zu merken, in welche Richtung die Ausführung auch hätte gehen können. Schade ist, dass die Umsetzung dahingehend nicht konsequent genug behandelt wurde. Fast schon kann man sagen, dass die ein oder andere Szene überflüssig ist, würden diese entfallen, hätte die Geschichte gleich mehr Fahrt aufgenommen.


Figuren
Was von Georg Hellberger zu halten ist, kann man im Grunde gar nicht so genau sagen. Anfangs wirkt er sehr verschlossen, es ist kaum wirklich an ihn heranzukommen, so dass man sich nur ein sehr eingeschränktes Bild von ihm machen kann. Glücklicherweise taut er im Laufe der Geschichte immer weiter auf, so dass wichtige Charakterzüge deutlich werden. Dennoch kann man sich nicht sofort vollends entscheiden, ob man ihn nun sympathisch findet. Eigentlich möchte man das, er gibt einem gar keinen Grund misstrauisch zu sein, und dennoch fällt es nicht leicht. Auf seine Darstellung wird relativ viel Zeit verwandt, so dass sich ganz am Schluss doch noch ein umfassendes Bild seiner Person ergibt.

Trotz der intensiven Beschäftigung mit der Darstellung Hellbergers, kommen die anderen Figuren nicht zu kurz. Jedem einzelnen wird der gebührende Raum gegeben, sich entfalten zu können. Manch einer ist dabei vielleicht nicht ganz so freigiebig und ehrlich wie der andere. Um jedoch herauszufinden, wer welchen Plan verfolgt, ist eine sehr genaue Betrachtung notwendig.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich bei diesem Buch um ein dtv-Taschenbuch. Im oberen Bereich des Cover steht man als Betrachter mitten in einem Weinberg, von dem aus man ein kleines Dorf wahrnimmt, welches jedoch ein wenig verschwommen wirkt. Im unteren Bereich des Titelbildes sieht man eine ausgestreckte Hand, auf deren Fläche sich Weintrauben befinden. Was mit dem Besitzer der Hand ist, lässt sich gar nicht so leicht ergründen, fast schon wirkt es so als läge er ausgestreckt, womöglich tot, auf der Erde. Das ist natürlich nur Vermutungen, diese reichen allerdings schon aus, um neugierig darauf zu machen, welche Story sich wohl dahinter verbergen wird.


Fazit
„Tödlicher Steilhang“ ist ein Wein-Krimi, der durchaus Potential besitzt, dessen Umsetzung jedoch leider nicht in allen Punkten gelingt, wodurch er zeitweise langatmig wird.


3 5 Sterne


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