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Zurück an vorderster Front: Kommissar Toppe

Das Boot Europa ist voll! So lautet eine der Parolen der erst kürzlich gegründeten 'Deutschen Humanistischen Mitte'. Die will ihren Landesparteitag ausgerechnet in Kleve abhalten. Dort kocht die Stimmung hoch: Die neue Universität hat in kürzester Zeit Hunderte von Studenten in die Stadt gespült, darunter viele Ausländer. Ein bekannter Rechtspopulist hat seinen Auftritt angekündigt, große Protestveranstaltungen stehen bevor - Staatsschutz und Klever Polizei arbeiten fieberhaft an einem Sicherheitskonzept. Mit unterschiedlichsten Mitteln und Absichten, wie sich bald herausstellt. Und dann geschieht ein Mord … 

 

Spiessgesellen 

Autor: Hiltrud Leenders / Michael Bay / Artur Leenders
Verlag: rowohlt
Erschienen: 09/2013
ISBN: 978-3499259845
Seitenzahl: 256 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
In Kleve ist der Teufel los: Eine Rechtspartei will ihren Parteitag hier abhalten, dagegen wollen diverse Organisationen protestieren und mittendrin plustert sich der Staatsschutz auf. Dann wird plötzlich auf offener Straße einer der Organisatoren der Gegendemonstration erschossen und gibt der ohnehin überlasteten Polizei Rätsel auf. Wer hatte etwas gegen ihn? Und warum ein Schuss mitten auf einer Ampelkreuzung? Dass etwas ganz anderes hinter der Sache steckt, merken Kommissar Toppe und seine Kollegen erst fast zu spät …

Ohne jetzt zu viel zu verraten, kann ich an dieser Stelle kaum mehr über die Handlung sagen. Dass der Mord an Ludger Evers ein tragischer Irrtum war und eigentlich ein anderer hätte sterben sollen, ist da noch das kleinere Problem. Wie immer zeichnen sich die Krimis um Kommissar Toppe und seine Mannschaft durch eine große Alltagsnähe aus, da ist nicht nur ein Fall zu bearbeiten und die Ermittler machen auch mal Fehler. Leider sind die Morde auch nicht immer so spektakulär und kommen ganz ohne irre Serienkiller aus, aber eine angenehme Lektüre zwischendurch bieten sie allemal. 


Stil und Sprache
Wie schon gewohnt bei Toppe und Co. landet man als Leser direkt auf der ersten Seite mitten im Geschehen. Hier gibt es keine Erklärungen zu Figuren oder Zusammenhängen, dafür wäre auf den wenigen Seiten dieser Krimis auch gar kein Platz. Und da der letzte aktuelle Band auch schon einige Zeit her ist (zwischendurch gab es ja Fall 1 und 2 für Kommissar Toppe), muss man auch als regelmäßiger Leser der Reihe erst einmal wieder sortieren, wer hier zu wem gehört und warum. Dann aber kann man der akribischen, wenn auch ein wenig unspektakulären Ermittlungsarbeit des Teams gut folgen, denn bis auf einen Kollegen sprechen zum Glück alle Beteiligten Hochdeutsch. Stilistisch gibt es also auch nichts zu meckern, das Autorentrio hebt sich nicht von der Masse ab und berichtet immer mal wieder aus unterschiedlichen Perspektiven.

Wie schon erwähnt, gibt es leider nicht allzu viele Spannungselemente, so dass die Geschichte recht gemächlich vor sich hin blubbert. Ausnahmsweise gönnen die Autoren aber ihren Lesern ein wahrhaft furioses Finale, was zumindest mich ein bisschen wieder versöhnt hat. 


Figuren
Ein Polizeiteam über so viele Jahre (der erste Fall erschien 1996) am Leben zu erhalten, dazu gehört schon einiges und genau das ist auch die große Stärke des Autorentrios. Alle im Team haben sich über die Jahre glaubwürdig weiter entwickelt, Kommissar Toppe ist vom eifrigen Berufsanfänger zum souverän agierenden Chef geworden und auch seine Kollegen haben einige Wandlungen durchgemacht. Nicht alle zwar, aber so ist das nun mal im Leben…

Das einzige Problem an dieser Reihe ist die schiere Menge an Charakteren, die man immer wieder neu sortieren muss, da nämlich auch (Ehe)Partner der einzelnen Ermittler auftauchen, immer mal wieder die Familien oder Freunde beteiligt sind. Aber insgesamt sind alle gut gezeichnet und geben der Reihe einen leicht familiären Anstrich. 


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist ähnlich aufgemacht wie seine Vorgänger und zeigt auf dem Cover einen Zaunpfosten eines Stacheldrahtzauns vor einer Wiese. Die Farben sind in Sepiatönen verfremdet und sorgen so für einen Wiedererkennungswert. Innen gibt es 19 nummerierte Kapitel und ansonsten keine Besonderheiten.


Fazit
Ein gut eingespieltes Team löst routiniert einen Mordfall; nicht mehr, aber auch nicht weniger hat „Spießgesellen“ zu bieten. Entspannte Lektüre für Fans.


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 10: Augenzeugen
Band 11: Gnadenthal
Band 12: Die Burg
Band 13: Kesseltreiben
Band 14: Totenacker

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