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September 1999: Auf dem Broadway ist die Hölle los. Während Scott Green, der ultimative Star an Hollywoods Firmament, mit seinem Film “Wednesday” über den berüchtigten Killer, der Amerika in den 60er Jahren in Atem hielt, Premiere feiert, überschlagen sich die Ereignisse! Gruppen protestierender Navajo wollen verhindern, dass die Symbolfigur ihres Freiheitskampfes in den Schmutz gezogen wird. Und  dann ist da noch Jonathan Rowland, der mer als nur eine Rechnung offen hat mit Warren Wednesday …

Unaufhaltsam steuert der nervenaufreibende Thriller von Brunschwig und Servain seinem fulminanten Showdown entgegen. Vor den Dämonen der Vergangenheit gibt es kein Entrinnen. Niemals.

 

Warrens Schwur 04 

Originaltitel: L’ESPRIT DE WARREN: ENCORE QUELQUES HEURES Á VIVRE
Autor: Luc Brunschwig
Übersetzer: Sabine Freye
Illustration: Servain
Verlag: Finix Comics
Erschienen: 07/2013
ISBN: 978-3-941236-83-7
Seitenzahl: 56 Seiten
Altersgruppe: ab 14 Jahre (Empfehlung des Rezensenten)

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Die Grundidee der Handlung
Die Vorpremiere von Scott Greens Film „Wednesday“ bringt die Emotionen am Broadway in Wallung – während die Promis in den Kinosaal strömen und die Fans von Green begeistert auf ihren Helden warten, demonstriert eine Gruppe Navajos gegen die Uraufführung. Als Green am Broadway eintrifft und Schüsse auf ihn abgegeben werden, kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und den Polizeikräften. Doch damit nicht genug: Scott Green lässt an diesem Abend seine Maske fallen und nimmt die Kinobesucher als Geisel …

Die ersten drei Bände dieser Serie erschienen 1997 beim Carlsen Verlag und 2002 bei Kombinat Comics, nun schließt Finix die Quadrologie endlich ab. Nach einer so langen Zwischenpause hätte ich mir eine kurze Zusammenfassung der Bände 1 - 3 gewünscht, auch um sich als Quereinsteiger besser in die Geschichte einzufinden – diese sucht man jedoch vergebens. So hat man nach einigen Seiten zwar das Gefühl, sich in der Story zurecht zu finden, merkt spätestens am Ende aber, dass sich viele Details nicht erklären, wenn man die vorangehenden Bände nicht kennt. Für den Quereinstieg eignet sich „Bis zum letzten Atemzug“ also nicht.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Brunschwig erzählt die Story in mehreren Handlungssträngen, die – teilweise Bild für Bild aufeinander folgend – parallel verlaufen. Damit man hier niemals den Überblick verliert, ist einer der Handlungsverläufe mit Bildern versehen, die durch eine Blautonung auffallen – dies gilt insbesondere bei Fernsehübertragungen –, während die übrigen Bilder sich in normalen Farben darstellen. Diese sind den Begebenheiten des nächtlichen Settings angepasst: warme, gelbgründe und orangerote Töne finden bei den hellerleuchteten Szenen am Broadway und im Kinosaal Verwendung, während kühle Blaugrüntöne die schattigeren Nachtfarben umsetzen.

Die Zeichnungen von Servain erinnern mich in ihrer Machart an N’Guessan in der Comicreihe „Winzling“ und stellen sich unterschiedlich dar. Der Zeichner verwendet einerseits einen recht feinen Strich und die eingearbeiteten Details von Personen, Fahrzeugen und Gebäuden sind jederzeit ausreichend zu erkennen. Als wirklich filigran gehen sie jedoch nicht durch. Und während manche Grafiken mit engen Bildausschnitten, wie beispielsweise die Augenpartie auf Seite 14, recht gründlich ausgearbeitet sind, gibt es in anderen Bildern schon mal weniger überzeugende Darstellungen mit recht grob umrissenen Gesichtern, gelegentlich entgleiten die Gesichtszüge auch und die Mimik wirkt seltsam leer. Aus einer breiten Perspektive gezeigt, ist beispielsweise die Nachrichtensprecherin im Fernsehstudio nicht immer gerade ansehnlich zu erkennen, besonders ihr Gesicht ist – außer in den Nahaufnahmen -  auffallend stark vernachlässigt. In den meisten Fällen gelingt es dem Illustrator aber, die vorherrschenden Emotionen stimmig in den Gesichtern wieder zu spiegeln. Auch versteht es Servain, die Stimmungen der Menschen bei der Eröffnungsgala treffend zu erfassen. Die Begeisterung der Fans von Scott Green, die Empörung der indianischen Demonstranten und das nach den Schüssen auf Green ausbrechende Chaos sind in passenden, glaubhaften Bildern festgehalten. Auch die angespannte Atmosphäre im Kinosaal, in dem die Geiselnahme ihren Anfang nimmt, hat Servain nachvollziehbar umsetzen können.


Aufmachung des Comics
Die Softcover-Ausführung des Comicalbums in dem verlagstypisch übergroßen Format zeigt sich erneut hervorragend verarbeitet – nicht nur die Materialwahl des halbglänzenden Umschlags und des griffigen, angenehm dicken Papiers ist einwandfrei, auch die Verklebung ist tadellos und wird auch nach mehrmaligem Lesen keine nachhaltigen Spuren zeigen.

Das Coverbild zeigt den Hauptcharakter, Scott Green, in der ersten Sitzreihe eines leeren Kinosaals, in der Hand eine Pistole, neben ihm die weiße Katze, die in diesem Band ebenfalls eine mysteriöse Hauptrolle spielt.


Fazit
Für Fans und Kenner der Serie „Warrens Schwur“ bietet Finix Comics nach 11 Jahren den langersehnten Abschluss der Serie an, für Quereinsteiger ist der Comicband jedoch kaum geeignet, da sich viele Zusammenhänge nicht erschließen.


3 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Das neunzehnte Opfer
Band 2: Die Legende der Navajos
Band 3: Niemandskind

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