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Sie sind die Schattengänger, eine Gruppe herausragender Kämpfer, deren Begabungen von dem brillanten Wissenschaftler Dr. Whitney verstärkt wurden. Eine von ihnen ist Mari Jenkins. Geboren mit starken telepathischen Fähigkeiten, wurde sie ihr Leben lang als Soldatin ausgebildet. Doch all ihr Training und ihre Disziplin scheinen vergessen, als sie in die Augen von Schattengänger Ken Norton blickt. Die junge Frau verfällt ihm völlig – und endlich weiß sie, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Gemeinsam mit Ken will sie ihre Leidensgenossinnen aus Dr. Whitneys Labor befreien. Ein lebensgefährlicher Plan ...

 

Duestere Sehnsucht 

Originaltitel: DEADLY GAME
Autor: Christine Feehan
Übersetzer: Ursula Gnade
Verlag: Heyne
Erschienen: Juli 2010
ISBN: 978-3-453-53355-4
Seitenzahl: 576 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Bei einem Auftrag treffen Ken und Jack Norton endlich auf die verletzte Mari Jenkins, die Zwillingsschwester von Jacks Frau, die sie seit Wochen fieberhaft gesucht haben. Und die Wirkung, die Mari auf Ken hat, lassen die Zweifel, ob die Frau für ihn bestimmt ist, für alle Zeiten verpuffen. Doch weder Mari noch Ken wollen dem Schicksal einfach so seinen Lauf lassen und daher traut Mari weder den beiden Nortons, noch lässt sie nichts unversucht, um zu fliehen und zu ihren Schwestern, die von Dr. Whitney gefangen gehalten werden, zu gelangen. Doch plötzlich überschlagen sich die Ereignisse, denn Mari wurde vor der Mission ein Mittel gespritzt, das nun ihren Körper selbst angreift ...

Der Fokus dieses Bandes ist sehr auf Gespräche, meistens telepathisch zwischen Ken und Jack und Ken und Mari gerichtet. Dies führt jedoch dazu, dass die Handlung etwas darunter leidet. Für mich waren da einfach zu viel Gequassel und Wiederholungen und zu wenig Action, auch wenn immer wieder unerwartete Wendungen und gefährliche Situationen diese Gespräche unterbrochen haben.


Stil und Sprache
Der Roman ist wie gewohnt in der 3. Person Präsens jeweils aus der Sicht von Ken und Mari geschrieben und die beiden entwickeln sehr schnell eine tiefe Verbindung, sodass sie auch um die Gefühle und Gedanken des jeweils anderen wissen, ohne dass sie im Buch geschrieben stehen, der Leser sie jedoch durch Antworten oder Reaktionen der Protagonisten erfährt. Sehr viele Gespräche werden in diesem Buch telepathisch geführt, die jeweils in Kursivschrift eingefügt sind. Dies kann auch manchmal durchaus das Gefühl ergeben von langatmigen Diskussionen, von Gegebenheiten aus der Vergangenheit, die dem Leser bereist bestens bekannt sind und hier immer wieder aufgewärmt werden. Verstärkt wird dieser Eindruck noch, weil der letzte Roman dem Bruder Jack gewidmet war und die beiden Zwillingsbrüder zusammen eine Einheit bilden und fast von den gleichen Gedanken und Gefühlen beherrscht werden.

Der Erotik wird zunehmend mehr Platz eingeräumt und sehr offen beschrieben. Aber auch hier gibt es übermäßige Wiederholungen vor allem auf Kens Seite. Die Gefühle an sich sind jedoch sehr überzeugend dargestellt, die Anziehungskraft, aber auch die Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung sind differenziert und sehr gut getroffen.

Die Spannung wird meist plötzlich aufgebaut, eine Zeit lang hoch gehalten und flacht dann wieder etwas ab, bevor die große Befreiungsaktion und der Sturm auf Dr. Whitneys Einrichtung beginnt, wo sich die Ereignisse fast überschlagen. Doch auch danach ist es noch nicht zu Ende, unerwartete Wendungen und ein Ausblick auf die nächsten Bände lassen die Neugier stetig steigen.


Figuren
Ken Norton wurde damals im Kongo von den Rebellen übel zugerichtet. Fast keine Stelle an seinem Körper ist nicht von Narben entstellt. Seine Haut ist nahezu empfindungslos auf Berührungen und sein bestes Stück ist seither nicht mehr zu gebrauchen. Obwohl Ken als der offenere der beiden Zwillinge gilt, ist er selbst überzeugt davon, weit brutaler und ihrem Vater ähnlicher zu sein als Jack. Ken hat es seinem Bruder zuliebe einfach geschafft, eine komplette Maske aus Offenheit und Umgänglichkeit anzulegen, um seinen Bruder besser von Gefühlen beschützen zu können. Als Ken auf Mari trifft, geraten alle seine bisherigen Überzeugungen und Emotionen ins Wanken. Er weiß sofort, dass ihm kein Ausweg bleibt und er Mari nie wieder freigeben kann. Als ein Selbstmordversuch durch Mari vereitelt wird, versucht er alles, ihr Vertrauen zu gewinnen und sie und ihre Schwestern von den Fängen Dr. Whitneys zu befreien.

Mari Jenkins wurde von klein auf zu einer Soldatin ausgebildet und nur wegen dem Versprechen, dass sie mit ihrer Kooperation das Glück ihrer Zwillingsschwester Briony in den Händen hält, ließ sie alles über sich ergehen. Doch das neue Zuchtprogramm Dr. Whitneys ist dann doch zu viel und so organisiert sie den Widerstand der Frauen. Jeder Frau wurde ein Partner zugewiesen und solange sie nicht schwanger werden, bleiben sie in Zellen eingesperrt. Mari überzeugt einen der Männer, sie auf eine Mission mitzunehmen, damit sie das Anliegen der Frauen Senator Freeman vortragen kann. Doch dabei wird sie angeschossen und von den Nortons gefangen genommen. Mari ist keineswegs abgeschreckt von den vielen Narben auf Kens Haut, sondern vom ersten Augenblick an völlig fasziniert von diesem Mann, der in ihr bisher ungeahnte erotische Gefühle wachgerufen hat.

Wie immer, wo Ken ist, ist auch Jack nicht weit. Es ist schön zu sehen, wie sich Jack durch die Liebe und die Aussicht auf eigene Kinder verändert hat und eine weiche Seite zum Vorschein bringt. Auch andere Schattengänger, die wir bereits kennen, und Schwestern von Mari haben kleinere Nebenrollen inne.

Was sich bereits in den letzten beiden Bänden abgezeichnet hat, wird hier bestätigt. Dr. Whitney hat seinen Tod nur vorgetäuscht. Sein zwar brillanter Verstand wird immer mehr von Wahnsinn überlagert. In diesem Roman wird eine neue Seite von ihm gezeigt, skrupel- und mitleidlos mit einem Hang zur Brutalität, erstickt er jeden Verrat im Keim und ist nur einzig auf seine eigenen Ziele fixiert, koste es, was es wolle.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Taschenbuches ist diesmal in verschiedenen Brauntönen und zeigt hinter der Skyline die Hälfte eines großen Frauengesichtes. Die Fledermäuse fliegen vor einem leicht verschwommenen Vollmond. Am meisten sticht diesmal der in Weiß geschriebene Name der Autorin aus dem Bild hervor. Am Schluss des Buches ist wiederum die Leseprobe des nächsten Bandes eingefügt.


Fazit
Dies ist der erste Roman dieser Serie, der mich nicht restlos überzeugen konnte. Durch die enge Verbundenheit und Gleichheit der Norton-Zwillinge sind zu viele Wiederholungen vorhanden und zudem nehmen die zahlreichen Gespräche die Spannung aus der Handlung. Der Schluss überzeugt und macht wieder Lust auf mehr.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Jägerin der Dunkelheit
Band 2: Spiel der Dämmerung
Band 3: Tänzerin der Nacht
Band 4: Schattenschwestern

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