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Ein ermordeter Biobauer, eine verschwundene Ehefrau, Brandstiftung und Erpressung: Dorfpolizist Thies Detlefsen hat auf einmal alle Hände voll zu tun. Und das im bisher so friedlichen Fredenbüll in Nordfriesland, wo es mehr Schafe (600) als Einwohner (176) gibt! „Dat ist jetz 'n büschen viel auf einmal.“ Gott sei Dank naht Hilfe in Gestalt der attraktiven Nicole Stappenbek von der Kieler Mordkommission. Gemeinsam rücken sie dem Bösen zu Leibe ...

 

Rote Gruetze mit Schuss 

Autor: Krischan Koch
Verlag: dtv
Erschienen: 01. Mai 2013
ISBN: 978-3-423-21433-9
Seitenzahl: 272 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Eigentlich passiert in dem kleinen, beschaulichen Dorf Fredenbüll nicht viel. Polizist Thies Detlefsen muss sogar fürchten, dass seine Dienststelle geschlossen wird und er in die Großstadt versetzt wird. Doch dann passiert das Unglaubliche: Ein Toter wird gefunden, unter seinem eigenen Mähdrescher. Auch wenn man da nicht von Glück sprechen kann, hat Thies nun doch endlich alle Hände voll zu tun. Unterstützung kommt von der Kieler Mordkommission, um den Dorfbewohnern mal gehörig auf den Zahn zu fühlen ...

Ein Dorf, in dem eigentlich jeder jeder kennt und man alles voneinander weiß, ist es dennoch möglich, das ein oder andere Geheimnis für sich zu behalten. Und wer sich einmal dazu entschlossen hat, wird so leicht nicht geknackt werden, das muss nicht nur Thies Detlefsen feststellen. Auch der Leser hat so seine Mühe, der Lösung des Falls auf die Spur zu kommen.


Stil und Sprache
Da der Autor immer wieder Ortswechsel in seine Erzählung einbindet, bedient er sich der beobachtenden Erzählperspektive, um dem Leser die Möglichkeit zu geben einen Überblick zu bekommen. Man könnte meinen, es wäre dadurch auch möglich, eigene, vielleicht bessere, Rückschlüsse aus den Ereignisse zu ziehen, dem ist aber nicht so. Vielmehr gerät man immer häufiger auf eine falsche Spur, denn plötzlich lauern ständig irgendwo Indizien, die nahezu jeden zum Täter machen können. Auf der einen Seite ärgert man sich natürlich, das Rätsel nicht so schnell lösen zu können, andererseits ist dies natürlich positiv zu bewerten, da es die Unvorhersehbarkeit des Geschehens unterstreicht. Die Wendungen sind geschickt platziert und auch, wenn man immer wieder mit einer solchen rechnet, kommen sie doch überraschend.

Der Autor versucht von Anfang an Spannung aufzubauen, was ihm zu Beginn allerdings nicht so recht gelingen will. Da dümpelt die Geschichte ein bißchen vor sich hin, bis sie sich eingependelt hat und sowohl Tempo als auch Spannung aufnimmt. Spätestens ab da ist der Leser aber gefesselt und will nun endlich erfahren, was in dem Dorf vorgefallen ist. Gespickt mit viel Witz, ohne jedoch albern zu werden, nehmen die Ermittlungen ihren Lauf. Der Schreibstil ist sehr flüssig und auch der ein oder andere Satz, der im Dialekt eingeworfen wird, wirkt nicht hinderlich. Im Gegenteil, dadurch wird das Geschehen umso authentischer.


Figuren
Thies Detlefsen ist Dorfpolizist und bangt um seine Dienststelle. Da in Fredenbüll kaum etwas passiert, sieht er hinter jedem toten Schaf gleich ein Verbrechen, damit er nicht in die Großstadt abgeschoben wird. Als dann jedoch der Tote gefunden wird, muss er sich am Riemen reißen und erst einmal in die Routine hinein finden. Man merkt ihm an, dass es ihm schwer fällt, Freunde zu vernehmen und dabei objektiv zu bleiben, doch mit der Zeit macht er sich. Er hat eine Art an sich, die ihn einerseits sympathisch macht, andererseits aber auch die Frage aufwirft, ob er in dem Beruf wirklich richtig ist. Es scheint, als müsse Thies erst auf den richtigen Weg geführt werden, aber als Polizist hat man schließlich nicht immer jemanden an der Seite, der einem die Hand hält. Nichtsdestotrotz erhält man durch sein Agieren und ein paar Beschreibungen ein umfassendes Bild des Charakters, eine emotionale Verbindung wird allerdings nicht aufgebaut.

Mit den anderen Figuren verhält es sich ebenso. Die äußeren Darstellungen werden recht schnell abgehandelt, alles rund um Charaktereigenschaften wird im Laufe der Geschichte ins Geschehen eingebunden. Somit lernt man die Personen meist in ihrem gewohnten Umfeld kennen und kann sich durch ihr Auftreten dort einen Überblick verschaffen, mit wem man es zu tun hat. Doch auch hier ist kein Charakter dabei, mit dem man sich mehr verbunden fühlen würde.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich um ein Taschenbuch, dessen Cover nicht fotografiert ist, wie so oft der Fall, sondern gemalt. Schon auf den ersten Blick könnte man sich vorstellen, dass es sich dabei um eine Szene aus dem Buch handelt. Im Vordergrund sieht man einen Polizisten, vermutlich Thies, der mit einer Taschenlampe einen vor ihm sitzenden Schäferhund anleuchtet. Dieser wiederum hat einen roten Damenschuh im Maul. Drei Schafe schauen sich das Geschehen auf ihrer Wiese an, während im Hintergrund ein Gebäude brennt. Ein absolut passendes Titelbild, das insofern neugierig macht, als dass man wissen möchte, ob eine solche Passage wirklich im Inhalt vorhanden ist.


Fazit
„Rote Grütze mit Schuss“ ist ein locker leichter Küsten-Krimi, den man sich gerade zur Urlaubszeit einmal genehmigen sollte.


4 Sterne


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