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In Berlin Zehlendorf wird ein Mann ermordet in seiner Wohnung gefunden. Seltsame Codes im Internet bringen die Radioreporterin Emma Vonderwehr auf eine brisante Spur: Der allseits beliebte Grundschullehrer verkehrte in rechten Kreisen. Emma sticht in ein Wespennest, und sie erkennt bald, dass auch ihr Freund Edgar Blume, der ermittelnde Kommissar, tiefer in der Sache drin steckt, als er zugibt.

 

wer ohne liebe ist 

Autor: Mechthild Lanfermann
Verlag: btb
Erschienen: 08. Juli 2013
ISBN: 978-3-442-74377-3
Seitenzahl: 480 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Ein Grundschullehrer wird ermordet in seiner Wohnung aufgefunden und die Polizei tappt lange Zeit scheinbar im Dunkeln. Radioreporterin Emma Vonderwehr und ihre Kollegin entdecken Hinweise darauf, dass der Tote Mitglied einer rechten Partei war. Obwohl ihr bewusst ist, wie gefährlich diese Kreise sind, wagt Emma sich immer weiter vor, bis sie sich selbst eingestehen muss, zu weit gegangen zu sein. Jetzt kann ihr womöglich nur noch ihr Freund, Kommissar Edgar Blume helfen. Oder ist er gar selber in die Sache verwickelt?

Die Autorin wagt sich auf ein Terrain, das nicht ganz ungefährlich und noch weniger leicht zu handhaben ist. Sie beschönigt nichts, macht aber deutlich, dass es auch andere Gruppierungen gibt, die nicht weniger gefährlich sind. Gut recherchiert und ausgeführt ergibt die Mischung einen spannenden Kriminalroman.


Stil und Sprache
Erzählt wird aus der beobachtenden Perspektive, um dem Leser die Möglichkeit zu geben, sich selbst ein Bild von der Gesamtsituation zu machen. Außerdem ist es so möglich, geschickte Ortswechsel zu vollziehen, die allerdings angezeigt werden, indem zu Anfang eines Kapitels kurz der Ort angegeben wird, an dem man sich gerade befindet. Zunächst scheinen die Handlungen, die jeweils an anderen Stätten stattfinden, nichts beziehungsweise nicht viel miteinander zu tun zu haben. Erst nach und nach ergeben sich Zusammenhänge, die man oft nicht erwartet hätte.

Schon durch den flüssigen Schreibstil gelingt es der Autorin sehr schnell, den Leser in den Bann zu ziehen. Hinzu kommt dann natürlich noch die Spannung, die von Anfang an vorhanden ist und sich immer weiter auflädt. Ruhepausen gibt es so gut wie gar nicht, oft trügt die Atmosphäre, man muss ständig darauf gefasst sein, dass etwas Unerwartetes geschieht. Mechthild Lanfermann versteht es, Überraschungen geschickt zu platzieren, so dass es keine Chance gibt, sich dem Sog zu entziehen. Hin und wieder bedient sie sich zwar auch an Klischees, die ziemlich vorhersehbar sind, glücklicherweise sind das aber Ausnahmen und fallen nicht so stark ins Gewicht.


Figuren
Radioreporterin Emma Vonderwehr ist im Vorgängerband von Bremen nach Berlin umgesiedelt. Der Grund dafür zieht sich auch noch in diesen zweiten Band hinein. Nach wie vor ist sie seelisch angeschlagen, weshalb es ihr schwer fällt, sich wirklich zu öffnen. Der Leser bekommt zwar einen gewissen Einblick, vor allem, wenn er bereits den ersten Band gelesen hat, doch es scheint, dass das Ereignis von damals sie noch immer zu sehr belastet, um wirklich sie selbst zu sein.

Von der Gewichtung her wird kein Unterschied zwischen Haupt- und Nebenfiguren gemacht. Alle Personen werden detailliert beschrieben und in ihrem Agieren dargestellt. Im Laufe des Geschehens erhält man somit immer wieder Informationen über die ein oder andere Figur, um sich ein Gesamtbild zusammensetzen zu können. Die Charakterisierung scheint allerdings bei einigen Protagonisten noch nicht abgeschlossen zu sein, weshalb man vermuten kann, dass es zumindest noch einen Folgeband geben wird.


Aufmachung des Buches
Der Reihencharakter ist sofort zu erkennen. Auch dieses Taschenbuchcover ist sehr düster, der Himmel zieht sich zusammen, die Wolken sind grau, einige schon tiefschwarz, das Unwetter klopft quasi schon an. Im Vordergrund liegt ein Glas mit zwei Rosen umgekippt im Schnee, einige Blutstropfen unter ihm, wobei nicht klar ist, wo diese herrühren. Die Atmosphäre, die zweifelsohne aufgeladen ist, überträgt sich schnell auf den Betrachter, so dass dieser neugierig wird und den Inhalt ergründen möchte.


Fazit
Ein durchaus würdiger Nachfolger ist der Autorin hier gelungen. Nur minimal schwächer als das Debüt, dennoch definitiv zu empfehlen. Es bleibt die Hoffnung, dass noch weitere Bände mit Emma Vonderwehr folgen werden.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1:  Wer im Trüben fischt

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