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Mein Geschenk ist die Zukunft
Mein Geschenk ist die Erlösung
Mein Geschenk ist … Inferno

Robert Langdon ist zurück – und der Held aus Dan Browns Weltbeststellern ILLUMINATI, SAKRILEG und DAS VERLORENE SYMBOL hat sein wohl größtes Abenteuer zu bestehen.

Dante Alighieris „Inferno“, Teil seiner „Göttlichen Komödie“, gehört zu den geheimnisvollsten Schriften der Weltliteratur. Ein Text, der vielen Lesern noch heute Rätsel aufgibt. Um dieses Mysterium weiß auch Robert Langdon, der Symbolforscher aus Harvard. Doch niemals hätte er geahnt, was in diesem siebenhundert Jahre alten Text schlummert. Gemeinsam mit der Ärztin Sienna Brooks macht sich Robert Langdon daran, das geheimnisvolle “Inferno“ zu entschlüsseln. Aber schon bald muss er feststellen, dass die junge Frau ebenso viele Rätsel birgt wie Dantes Meisterwerk.

Und erst auf seiner Jagd durch halb Europa, verfolgt  von finsteren Mächten und skrupellosen Gegnern, wird ihm klar: Dantes Werk ist keine Fiktion. Es ist eine Prophezeiung. Eine Prophezeiung, die uns alle betrifft. Die alles verändern kann. Die Leben bringt. Oder den Tod.

 

Inferno 

Originaltitel: Inferno
Autor: Dan Brown
Übersetzer: Alex Merz, Rainer Schumacher
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: 14.05.2013
ISBN: 978-3-7857-2480-4
Seitenzahl: 685 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Robert Langdon wacht in einem italienischen Krankenhaus auf, hat eine Verletzung am Kopf und kann sich an die zurückliegenden 48 Stunden nicht mehr erinnern. Doch ihm bleibt nicht viel Zeit sich zu erholen, denn eine gnadenlose Killlerin macht Jagd auf ihn, und Langdon muss mit der Ärztin Sienna Brooks fliehen. Doch nicht nur die mysteriöse Frau ist hinter den beiden her, auch ein Trupp Elitesoldaten verfolgt sie. Langdon kommt einer ungeheuren Bedrohung auf die Spur, die unmittelbar mit Dantes „Göttlicher Komödie“ in Zusammenhang steht. Nun geht es um mehr als nur das eigene Leben…

Dan Brown hat es wieder einmal geschafft und einen hochbrisanten Thriller geschrieben, der dem Leser keine Ruhe mehr gibt, bis er das Buch schließlich beendet hat. Wie bei seinen Romanen üblich, bindet er nicht nur die Welt der Kunst, Symbolik und Architektur, sondern auch hochaktuelle Problemlagen mit ein. Und die wohl wichtigste Thematik dieses Buches – ein absehbares und mathematisch eindeutig vorhersehbares Ende der Menschheit durch vollständigen Kollaps aufgrund von Überbevölkerung – ist so ernst, dass es dem Leser unter die Haut geht. „Inferno“ könnte daher auch als Appell, als Warnung oder breitflächige Bekanntmachung dieser brisanten These verstanden werden. Welche Schlussfolgerungen daraus zu ziehen sind, muss jeder Leser für sich entscheiden.


Stil und Sprache
Dan Brown führt den Leser in seinem neuen Thriller durch 104 Kapitel nebst Prolog und Epilog – und weist dabei alle Merkmale eines typischen „Brown“ auf: eine attraktive, hochintelligente Frau an der Seite von Robert Langdon, die Beteiligung einer internationalen Organisation (hier: die WHO), eine ultimative und doch abstrakte Bedrohung, reichlich Action, ein undurchschaubares Verwirrspiel und jede Menge Rätsel. Einerseits ein nicht unbekanntes Muster, anderseits Eigenschaften, die der treue Fan des Schriftstellers so liebt.

Doch Dan Brown wäre nicht er selbst, wenn es neben den Gegenspielern nicht auch eine große, eher im Verborgenen arbeitende Organisation gäbe – waren dies in den zurückliegenden Büchern die Illuminati oder die Freimaurer, ist es diesmal ein Konsortium, welches seinen Kunden zu Macht verhilft. Und natürlich gibt es wieder reichlich Hinweise und Ortsbeschreibungen, so dass Fans den Spuren von Robert Langdon folgen können. Dafür werden diesmal Verschwörungstheoretiker weniger bedient – Brown bewegt sich zwar auch im Mysteriösen und Geheimnisvollen, spricht zugleich aber sehr ernste Themen, wie die unaufhaltsame Bevölkerungsexplosion und ihre Bedeutung für das Leben auf diesem Planeten, an.

Den Prolog startet Dan Brown mit einem Erzähler in der ersten Person, der sich auf der Flucht befindet. Durch die Gegenwartsform ist man diesem Unbekannten sehr nahe und folgt ihm, fühlt mit ihm, fiebert mit ihm und hat Teil an seinen Gedanken, auch wenn man ihn nicht kennt – und bekommt eine erste Ahnung von einer gewaltigen Gefahr. Diese bedrohliche Atmosphäre schürt der Autor auch weiterhin, wechselt aber ab dem 1. Kapitel in die dritte Person und die Vergangenheitsform. Hier greift Brown nun zu einem raffinierten Schachzug: Langdon wacht in einem italienischen Krankenhaus auf, hat aber aufgrund einer Amnesie keinerlei Erinnerungen. Dadurch ist der Leser mit ihm kontinuierlich auf einem Kenntnisstand, als die rätselhafte Suche quer durch Florenz und andere große Städte Europas (mehr soll hier nicht verraten werden) ihren Lauf nimmt. Langdons Gegner gehen auch direkt zum Angriff über und jagen den Professor unerbittlich, was schon früh für ein hohes Maß an Spannung und Tempo sorgt. Dieser Spannungsbogen, der in einem fulminanten Ende gipfelt, wird straff gespannt gehalten, auch wenn sich Dan Brown gelegentlich durch seine sehr umfassenden Beschreibungen zu historischen Ereignissen, der Architektur bedeutender Bauwerke oder der Entstehung von Kunstwerken etwas ausbremst. Zudem wirkt der Showdown etwas sehr spektakulär  und erinnert in Teilen an Hollywood-Blockbuster. Dafür bietet Dan Brown für den Abschluss der Krise eine sehr raffiniert ausgearbeitete Lösung an.

Man begleitet nicht nur Langdon, sondern in mehreren parallel verlaufenden Handlungssträngen auch andere Personen – darunter auch einige der Gegner –, wodurch sich einerseits ein Gesamtbild Puzzlestück für Puzzlestück ergibt. Andererseits erhält man so Einblick in die Gedanken, Ziele und Ansichten anderer Charaktere. Bei der Agentin Vayentha kann man sich bis zuletzt nicht sicher sein, auf welcher Seite sie eigentlich steht. Und last but not least gibt es Einsichten in das Wesen von Dr. Elisabeth Sinskey, der Leiterin der World Health Organisation (WHO).

Dan Brown schreibt nicht nur flott und lebendig, sondern gelegentlich auch schelmisch bzw. selbstironisch, was seinem Stil jedes Mal eine besondere Würze verleiht. Dabei verwendet er eine tolle und bildreiche Sprache, so heißt es beispielsweise auf Seite 30: „Die Entscheidungen, die wir in unserer Vergangenheit gefällt haben, sind die Architekten unserer Gegenwart“. Besonders bei technischen Aspekten wird es aber auch schon mal recht fachlich, so stolpert man über Begriffe wie "Kompartmentalisierung". Doch durch entsprechende Erklärungen kann der Leser meistens folgen. Für mehr Authentizität gibt es immer wieder italienische Begriffe, was einerseits gut klingt, Unkundige jedoch gelegentlich ohne Übersetzung zurücklässt, wenn es auf Seite 50 zum Beispiel heißt: „Langdon war ein Aficionado italienischer Kunst […]“. Auch ganze Diskussionen sind in Italienisch und später auch in einer anderen Landessprache verfasst, während der Erzähler nicht immer genaue Angaben macht, worum es wohl gehen mag.

Wie bereits erwähnt, greift Dan Brown zu sehr umfassenden Beschreibungen, um die Schauplätze des Geschehens in der Fantasie seiner Leser zum Leben zu erwecken. Während dies ein Spiegelbild der enormen Fachkenntnis des Autors und seiner umfangreichen Recherchearbeiten ist, bekommt man einen Einblick in viele herausragende Bauwerke und ihrer Geschichte. Eine bedeutende Rolle spielt auch das Leben und Wirken von Dante Alighieri. Zumeist sehr spannend beschrieben, ist der Umfang gelegentlich aber etwas zu viel des Guten. Dafür ist der Reiz diesmal ganz besonders groß, Fotos verschiedener Gebäude und Orte im Internet herauszusuchen, um die Verfolgungsjagd noch besser mitzuverfolgen. Natürlich gibt es für den Leser auch wieder viele Gelegenheiten mitzurätseln, wenn Langdon sich an die Entschlüsselung der vielen Rätsel macht – zwar abstrakt zu dem Protagonisten vor Ort, doch nicht weniger packend.


Figuren
„Inferno“ wird wieder von einer großen Anzahl verschiedenster Charaktere belebt, die Dan Brown jedoch so geschickt auf die Bühne führt, dass der Leser nie den Überblick verliert. Zudem sind sie so individuell, wie man es sich nur wünschen kann. Von ihren Motiven, Eigenheiten und Gedanken sind sie glaubhaft und realistisch, aber – ihrer Bedeutung entsprechend –  mit unterschiedlicher Tiefe ausgearbeitet. So bleiben Statisten und Randfiguren naturgemäß blass, während die Protagonisten dieses Thrillers viel Aufmerksamkeit erhalten.

Eine Hauptrolle spielt natürlich der Symbolologe Robert Langdon, dem man in diesem Buch bereits zum vierten Mal begegnet. Seine Verwirrung und Orientierungslosigkeit, verursacht von der Amnesie, sind einfühlsam und plausibel umgesetzt – und auch die Frage, wem er wohl trauen kann, nagt an ihm genauso wie an dem mit ihm fiebernden Leser. Ihm zur Seite steht Sienna Brooks, eine hochintelligente, hübsche Frau, die sich illegal in Italien aufhält und viel daran setzt, ihre Geheimnisse zu hüten.
Doch nicht nur die beiden spielen bedeutete Rollen, auch die mysteriösen Gegenspieler halten sich lange bedeckt, ihre Motive sind dabei aber ebenso nachvollziehbar wie rücksichtslos.


Aufmachung des Buches
Das fest eingebundene Buch ist schön gestaltet. Dies fängt schon beim Cover an, das einen Blick über Florenz und im Hintergrund eine geheimnisvolle Symbolik zeigt – damit erzeugt es genau die richtige Stimmung für diesen Roman. Sehr ähnlich sind auch die Vorsatzpapiere gestaltet. Unter dem Umschlag ist das Buch schwarz und eher schlicht gehalten, wovon sich in kräftigem Rot der Titel abhebt. Würde sich im Inneren noch eine Karte von Florenz und vielleicht ein Lesebändchen finden, wäre die Ausstattung perfekt.


Fazit
 „Inferno“ kombiniert einen brisanten Thriller mit einem fein inszenierten Verwirrspiel, einem sehr ernsten Hintergrund, aber auch wieder einer einmaligen Reise durch die Welt der Kunst und Architektur, bei der Dante Alighieri im Mittelpunkt steht. Dan Brown versteht es, seine Leser trotz einiger Längen grandios zu unterhalten.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Illuminati
Band 2: Sakrileg
Band 3: Das Verlorene Symbol

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