Smaller Default Larger

Fran Miller, Profilerin und Sektenbeauftragte des LKA Düsseldorf, geht einem ruhigen Schreibtischjob nach. Doch während der Ermittlungen zu einem satanistisch motivierten Mord gerät sie selbst ins Fadenkreuz eines obsessiven Killers. Er foltert seine Opfer bestialisch, bevor er sie tötet. Fran erkennt sein Motiv: Er sammelt die Schreie seiner Opfer. Niemand glaubt ihr – ein tödlicher Irrtum. Denn nicht nur Fran steht auf der Liste des Schmerzsammlers ...

 

Der Schmerzsammler 

Autor: Martin Conrath
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: 21.06.2013
ISBN: 978-3-404-16807-1
Seitenzahl: 398 Seiten

Hier geht’s zur Leseprobe

 
Die Grundidee der Handlung
Fran ermittelt eher im Hintergrund, sammelt Informationen rund um Sekten insbesondere im satanistischen Bereich. Eine schwarze Messe auf dem Grab eines bekannten Bankers holt sie hinter dem Schreibtisch weg und schon bald taucht die erste grausam zugerichtete Leiche auf. Hängen die Fälle zusammen? Sind satanistische Rituale Hintergrund der Morde? Während Fran fieberhaft ermittelt, gerät sie nicht nur zwischen die Fronten ihrer Vorgesetzten, sondern auch ins Visier des Mörders ...

Die Idee dieses Thrillers ist ansprechend und macht neugierig, allerdings hätte die Umsetzung durchaus spannender ausfallen dürfen. Es fehlt das gewisse Etwas, das Martin Conraths Werk aus der Masse heraus hebt.


Stil und Sprache
Während der Mörder in erster Person Präsens erzählt, sind die anderen Handlungsstränge – wobei Frans Sicht den Hauptteil ausmacht – in dritter Person und in der Vergangenheitsform verfasst. Der Einstieg in diesen Thriller ist eher gemächlich, mit reichlich Hintergrundinformationen über Fran angefüllt, womit man die Hauptfigur einerseits besser kennen lernt, andererseits ungeduldig darauf wartet, dass der Thriller seinem Namen alle Ehre macht und für die Gänsehaut sorgt, die Titel und Kurzbeschreibung versprechen. Zwar gibt es schon bald interessante Vorkommnisse, die die Geschichte ein wenig würzen, aber der grausame Thriller, den man bei diesem Buch erwartet, lässt lange Zeit auf sich warten. Zwischenzeitlich erscheint es so, dass Frans Probleme – insbesondere ihren Vater betreffend – mehr im Mittelpunkt stehen als der titelgebende Killer. Nach einem guten Drittel des Buches kommt dieses jedoch langsam in Fahrt und Martin Conrath schafft es dann doch noch, den Leser zu packen. Die einzelnen Handlungsstränge nähern sich einander an, weben ein dichtes Geflecht, das für Spannung sorgt. Die Ermittlungen und damit einhergehende Skandale auf politischer Ebene nehmen viel Raum ein, sind dabei jedoch kurzweilig zu Papier gebracht. Der Schreibstil selbst ist schlicht, es sticht nichts besonders positiv oder negativ heraus. Selten wirkt er aber auch etwas ungelenk: "Senior trat hinzu, die beiden nickten sich kurz zu." (Seite 159), was spätestens im Lektorat hätte auffallen müssen. Das Ende wirkt ein wenig überzogen, ist dafür aber auch nicht rosarot gestaltet.


Figuren
Die Einführung der einen oder anderen Figur fällt schon ein wenig klischeehaft bis schnulzig aus, sodass man sich beispielsweise auf Seite 23 glatt in ein gänzlich anderes Genre versetzt fühlt: "Albi war Anfang dreißig, hatte eine leicht gegelte Igelfrisur, die ihm etwas Spitzbübisches verlieh, einen sinnlichen Mund und braune harmlose Rehaugen." Ansonsten werden die Figuren – und derer treten gar nicht so wenige auf den Plan – gut und farbenfroh vorgestellt und mit so viel Background ausgestattet, wie es für ihre Rolle wichtig ist. Sie erscheinen lebendig und individuell. So hat beispielsweise Fran mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen: ihrem stalkenden Ex-Freund und ihrem mehr als nur unsympathischen Vater, dem sie nichts recht machen kann.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch mit der abgebildeten Rippenschere ist nicht nur zum Inhalt passend gestaltet, sondern weckt auch direkt Neugier. In Verbindung mit der vielversprechenden Kurzbeschreibung auf der Buchrückseite werden Thriller-Fans sicherlich nicht lange überlegen und zu dem Buch greifen. Die Verarbeitungsqualität lässt ebenfalls keine Wünsche offen; nach dem Lesen weist der Buchrücken keinerlei Knicke auf und biegt sich auch nicht durch.


Fazit
Leider erfüllt der Thriller nicht die Erwartungen, die der Leser aufgrund des Titels und der Kurzbeschreibung an das Buch hat. Nach einem schleppenden Einstieg wird es dann aber doch spannend. Mehr als ein Durchschnitts-Thriller ist es dennoch nicht.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

 

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo