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Der Hase hat ein Testament hinterlassen: Nach seinem Tod soll der größte Angsthase des Waldes seinen unermesslichen großen Schatz bekommen. Am Tag der Beerdigung versammeln sich alle Tiere und ein Wettstreit der besonderen Art beginnt …

Wer das Gold des Hasen erbt – und zu welchem Preis – erzählen Martin Baltscheit und Christine Schwarz in einer humorvollen Fabel mit überraschendem Ausgang. 

 

Das Gold des Hasen 

Autor: Martin Baltscheit, Christine Schwarz
Illustration:  Martin Baltscheit, Christine Schwarz
Verlag: Beltz & Gelberg
Erschienen: 04.03.2013
ISBN: 978-3407794697
Seitenzahl: 48 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Das Bilderbuch „Das Gold des Hasen“ handelt von einem Hasen, der sehr wohlhabend ist. Jedoch fürchtet er das Leben sehr und ist überall als Angsthase bekannt. Das ängstliche Tier scheut sich, vor die Türe zu treten, denn er hat Angst, dass sein Gold geklaut werden könnte. So verbringt er tagein tagaus das Leben in seinem Heim. Nach einigen Jahren nimmt das eintönige, von der Angst verfolgte Leben des Hasen ein Ende. Er stirbt auf seiner Truhe voller Gold. Monate später entdecken ihn die anderen Tiere und begraben ihn in seinem Garten. Da der Hase ein Testament hinterlassen hat, indem steht, dass er sein Gold dem größten Angsthasen verspricht, möchten die Tiere ihre Furcht unter Beweis stellen. Die weise Eule moderiert das Spektakel und kürt das Tier, welches sich als größter Angsthase herauskristallisiert. So übertrumpfen sich die Schlange, die Mäuse, die Hühner, der Karpfen, der Wurm, die Raupe und die Eintagsfliege gegenseitig, bis der listige Wolf durch seine zweifellos glaubenwürdigen Ängste, alle Tiere und schlussendlich auch die Eule von seinen großen Ängsten überzeugt. Doch trotz des gewonnenen Goldes, trotz des Reichtums entwickelt sich im Magen des Wolfs ein seltsames, unangenehmes Gefühl …

Die beiden Autoren Martin Baltscheit und Christine Schwarz haben es geschafft, verschiedene Themen wie Angst, Tod, Gier, Täuschung und letztendlich die Einsamkeit in Einklang zu bringen. Sie zeigen verschiedene Arten von Ängsten auf, die die verschiedenen Tiere verspüren. Somit bietet das anspruchsvolle Bilderbuch auch den kleinen Betrachtern zahlreiche Identifikationsmöglichkeiten.


Darstellung und Umsetzung der Bildgeschichte
Das Autorenduo verfasst den Text der Fabel aus einer neutralen Erzählperspektive. Der wohlhabende Hase spielt dabei die Rolle des Protagonisten, während die anderen Tiere die Nebenrollen einnehmen. Die Autoren berichten aus der Vergangenheit. Die Wortwahl ist kindgerecht, verständlich und äußerst ansprechend. Daher können bereits Kinder der Geschichte gedanklich sehr gut folgen. 

Das Verhältnis zwischen Textseiten und Illustrationen ist ausgewogen. Der Text befindet sich stets auf der linken Seite, auf der gegenüberliegenden rechten Hälfte ist die dazu passende Zeichnung zu finden. Die beeindruckenden und ansprechenden Illustrationen wurden ebenfalls von Martin Baltscheit und Christine Schwarz gestaltet. Sie erinnern an expressionistische Zeichnungen. Die Illustrationen sind sehr groß, erstrecken sich über die gesamte rechte Seite und sind in sich sehr klar und strukturiert. Meist ist die Zeichnung nur auf ein Tier oder ein Motiv reduziert. Dennoch lädt es den Betrachter zum genauen Hinschauen ein, sodass er das Bild auf sich wirken lassen kann.
Die Farben der Illustrationen sind sehr intensiv, wobei der Hintergrund in der Regel eher dunkel und schlicht gehalten wird. Interessant ist vor allem der farbliche Verlauf des Bilderbuchs. Anfangs werden noch hellere Farben verwendet. Am Ende des Bilderbuchs, wenn der Wolf das ganze Hab und Gut erhält, ist der Bildhintergrund in einem satten Schwarz dargestellt. Auch die letzte Textseite ist mit diesem dunklen Farbton hinterlegt. Durch die farbliche Gestaltung wird dem Leser die düstere und einsame Stimmung des Wolfes hervorragend vermittelt. Die Zeichnungen sind wahre Kunstwerke und lassen den Betrachter an den Emotionen der Tiere Anteil nehmen.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Bilderbuch umfasst die Maße 25 x 24,6 cm und entspricht somit einem beinahe quadratischen Format. Das Cover zeigt einen großen, weißen Hasenkopf. Das Auge des abgebildeten Hasen wurde überdimensional groß dargestellt, sodass sich der Fokus darauf ausrichtet. In diesem spiegelt sich ein Gitterfenster, welches für seine Zurückgezogenheit, Angst und seine Einsamkeit stehen könnte. Der Hintergrund ist in einem schlichten rotbraunen Farbton gehalten. Im rechten oberen Eck befindet sich der Titel „Das Gold des Hasen“. Dieser wurde in Schreibschrift sowie in weißer Farbe abgedruckt, sodass sich die Schrift hervorragend vom Hintergrund abhebt. Das außergewöhnliche Titelbild verleiht dem Leser ein Gefühl der Neugier.


Fazit
„Das Gold des Hasen“ ist ein preisverdächtiges, fabelhaftes und vor allem tiefsinniges Bilderbuch, welches Jung und Alt ein wahrhaftiges Leseerlebnis bietet. Es verschafft dem Betrachter zahlreiche Möglichkeiten, über Themen wie Geld, Wohlstand und Einsamkeit nachzudenken oder zu philosophieren. Überaus empfehlenswert!


5 Sterne


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