Es wird dunkel, eiskalt und sehr still:
der Mann, den ich liebe, ist ein Mörder
Kristin Ganzwohl lernt Claus bei einer Partnerbörse im Internet kennen. Ein Glücksfall, beide sind Anfang vierzig, und schon bald fühlt es sich an wie Liebe. Bis er ihr nach vier Monaten ein Geständnis macht, das Kristin ins Bodenlose stürzen lässt: Claus hat elf Jahre zuvor seine Freundin umgebracht – er ist ein verurteilter Mörder …
Der packende Bericht einer Frau, die entscheiden muss, ob eine Liebesbeziehung mit einem Mörder möglich ist.
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Autor: Kristin Ganzwohl
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Die Grundidee der Handlung
Kristin Ganzwohl, die als Redakteurin bei einer Frauenzeitschrift tätig ist, lernt ihren Freund Claus in einer Internet-Partnerbörse kennen. Und obwohl sie den erfolgreichen Finanzmanager beim ersten Kontakt noch etwas spießig findet, kann der charmante, gut aussehende und sportbegeisterte Single sie nach einer weiteren Nachricht von sich überzeugen. Eine gute Wahl, wie nahestehende Freundinnen schon kurz darauf bemerken und doch nicht der Traummann, den sich Kristin vorgestellt hat. Denn nur vier Monate später, beim Sonntagsfrühstück in der Küche, offenbart ihr Claus, dass er ein verurteilter Mörder ist. Einer, der seine Exfreundin Elke nach einem Streit umgebracht hat. Doch anstatt den Geständigen sofort zu verlassen, stellt sich Kristin ihren Gefühlen und versucht trotz aufkommender Angst und fortwährender Zweifel herauszufinden, ob ihre Beziehung trotz der enormen Belastung eine Chance hat.
Stil und Sprache
Erzählt wird die Geschichte dieser ungewöhnlichen Beziehung aus Sicht der Journalistin Kristin Ganzwohl, die sich sachlich mit der ihr widerfahrenden Problematik auseinandersetzt. Ohne den geliebten Mann von vornherein zu verurteilen oder in panikartige Angstattacken zu verfallen, stellt sie sich den auftreten Schwierigkeiten und versucht, eine passable Lösung zu finden. Eine starke Frau, die in diesem Buch ihre Gefühle verarbeitet, auch wenn die dargestellten Begebenheit und auftretenden Personen nicht vollkommen autobiografisch sind. Denn um sich, ihren Freund, die Familien und Bekannte zu schützen, hat sie geschickt Wahrheit und Fiktion miteinander verwebt und veröffentlicht die Geschichte der schwer zu verstehenden Liebe zu einem verurteilten Mörder unter einem Pseudonym. Eine spannende und bewegende Schilderung, die der ernsten Thematik gerecht wird und ihre Leser zum Nachdenken anregt.
Figuren
Kristin Ganzwohl ist eine einundvierzigjährige Frau, die mitten im Leben steht und nach einigen erfolglosen Beziehungen, auf der Suche nach einem Partner fürs Leben ist. Als passionierte Langschläferin, Experimentalfilmliebhaberin, bekennender Sportmuffel und emotionaler Krimiliebhaber passt sie nicht unbedingt gut zu dem früh aufstehenden Marathonläufer Claus, der sogar seine Spaziergänge akribisch plant und neben Fertigpizza Actionfilme mag. Gegensätze, die nach seinem schockierenden Geständnis plötzlich unerheblich sind. Nun zählen ganz andere Dinge. Worte erhalten eine völlig neue Bedeutung, Gesten werden genauer bewacht und Gefühle intensiver durchlebt. Überforderung, Angst und Hilflosigkeit bestimmen ihr Leben, und während beide um ihre Beziehung kämpfen, wissen sie, dass diese nie wieder so unbeschwert wie am Anfang wird. Eine sehr glaubhafte Darstellung der Autorin, die in ihrem Buch nicht übermäßig dramatisiert, aber auch nichts beschönt und sich und ihren Freund damit realitätsnah präsentiert.
Aufmachung des Buches
"Geliebter Mörder" ist als Hardcover erschienen und verfügt über eine ansprechende Gestaltung. Vor einem schwarzen Hintergrund ist das Gesicht einer Frau zu sehen, dessen eine Hälfte im Schatten liegt. Die aufgebrachten Schriften wurden in weißem oder braunem Farbton gehalten und unterstützen die Schlichtheit des Covers.
Fazit
"Geliebter Mörder" ist die ergreifende Geschichte einer jungen Journalistin, die sich schonungslos mit ihren Gefühlen für einen verurteilten Mörder auseinandersetzt. Eine glaubhafte Schilderung und der Versuch, einem resozialisierten Straftäter eine Chance zu geben und gleichzeitig gegen das eigene Unvermögen zu kämpfen.
Hinweise
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