Ein Fotograf in Ystad wird erschlagen. Kommissar Wallander findet ein Album in den Unterlagen des Toten, worin Fotos verzerrter Gesichter von Politikern, Schauspielern und auch von Wallander selbst zu sehen sind. Der Fotograf hatte sich die fotografische Verunstaltung von Gesichtern zweifelhafter Persönlichkeiten zur Aufgabe gemacht. Was steckt dahinter?
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Autor: Henning Mankell Sprecher: Axel Milberg Verlag: Der Hörverlag Erschienen: 20.04.2004 ISBN: 978-3-899-40195-0 Spieldauer: 142 Minuten, 2 CDs; Autorisierte Lesefassung |
Die Grundidee der Handlung
Die Geschichte ist dem Buch "Wallanders erster Fall" entnommen, in dem fünf frühere Episoden des schwedischen Kommissars veröffentlicht worden sind und in denen man mehr über Wallanders bisherigen Lebensweg erfährt.
An einem Abend Mitte April 1988 geht der Fotograf Simon Lamberg den gewohnten Weg, um zu seinem Fotoatelier zu gelangen, das er bereits 25 Jahre mehr oder minder erfolgreich führt. An zwei Abenden in der Woche betreibt er hier sein ungewöhnliches und äußerst skurril anmutendes Hobby. Er bearbeitet Bilder prominenter Persönlichkeiten, wie Politiker oder Ministerpräsidenten, und lässt diese auf eine lächerliche Größe zusammenschrumpfen, verzerrt sie, näht ihnen die Münder zu, macht aus ihnen bedeutungslose Insekten. Auch an diesem Abend stellt er ein Bild fertig und klebt es in sein Album ein. In dem Moment, als er sein Atelier verlassen will, um nach Hause zu gehen, wird er von einem Unbekannten brutal niedergeschlagen. Kommissar Wallander, der sich die ganze Nacht bereits mit Zahnschmerzen herumplagt, wird zu dem Toten gerufen und muss mit Schrecken feststellen, dass auch sein Foto den Weg in das mysteriöse Album gefunden hat. Aber warum verunstaltet der sonst so bieder wirkende Fotograf die Bilder? Was steckt dahinter? Wallander und seine Kollegen sind zunächst ratlos und beginnen, im Leben Lambergs nachzuforschen. Nach und nach entdecken sie dort einen Mann mit vielen Geheimnissen.
Darstellung des Hörbuchs
Axel Milberg spricht für die Hörspiel-Reihe „Wallander“, eine Produktion des Hörverlages, und liest seit Jahren die Romane von Henning Mankell. Er ist einer der vielseitigsten und profiliertesten Schauspieler der deutschen Filmlandschaft. Unauffällig, etwas verschroben und geheimnisvoll kommt er daher und passt wunderbar zu der Figur des Kommissars Wallander. Mit einer guten Sprecherstimme, einer wunderbaren Aussprache und Betonung und einem Feeling für Tempo und Timing glänzt er immer wieder als Sprecher diverser Lesungen.
In „Der Tod des Fotografen“ beginnt er zunächst mit irritierender Bedächtigkeit. Nach und nach aber steigert er das Tempo oder flacht wieder ab, je nachdem, wie es die Situation erfordert. Der Hörer spürt regelrecht die Spannung, fühlt die Bedrohung und kann sich gut hineinversetzen in die teilweise schon sehr eigentümlich gewählten Protagonisten. Mit seiner wandlungsfähigen Stimme und seinem untrüglichen Gespür für Mankells leiser Dramatik versteht er es, mehr aus dem Text zu machen, als dieser wirklich hergibt.
Aufmachung des Hörbuches
Die 2 CDs sind in einer Kunststoffhülle untergebracht. Das Cover ist dunkel gehalten, vorne schwarz mit einem Ausschnitt aus dem Gemälde von Jean Baptiste Ondry: „Stilleben mit Weißer Ente“, hinten weinrot mit kurzer Inhaltsangabe und einem kleinen Portrait von Axel Milberg. Sämtliche Angaben sind in weißer, in unterschiedlicher Größe gehaltener, Schrift.
Das Booklet beinhaltet Kurzinformation zu Autor und Sprecher, ihre Portraits und eine Auflistung der ebenfalls von Henning Mankell im Hörverlag erschienenen Hörbücher und Hörspiele. Beide CDs sind ebenfalls in weinrot gehalten, mit silberner Schrift.
Alle fünf Minuten wurden Tracks gesetzt.
Fazit
Eine subtile Gesellschaftsanalyse, eingebettet in einen spannend erzählten Krimi. Sowohl die düstere Atmosphäre Ystads tritt hier zutage, wie auch die grüblerische introvertierte Art des Kommissars. Wer also Mankell mit seinem Wallander mag, dem sei diese Lesung ans Herz gelegt. Auch und vor allem, weil er hier mehr über den bisherigen Lebensweg des Kommissars erfährt, als in seinen anderen Kriminalromanen.
Hinweise
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