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Als die sechzehnjährige Cole den Tower von London besichtigt, wird sie plötzlich von einer unglaublich realistischen Vision heimgesucht. Doch es sind nicht nur Bilder, die sie plagen, Cole spürt geradezu, was sie sieht: eine Jahrhunderte zurückliegende Enthauptung! Überwältigt fällt sie in Ohnmacht. Und das Erlebnis im Tower ist kein Einzelfall. Wohin Cole auch geht, was sie auch berührt, seit Kurzem fühlt sie sich ständig in andere Zeiten und an Orte versetzt, die sie nie zuvor gesehen hat. Wird sie vielleicht verrückt? Als Cole wieder zu sich kommt, liegt sie in den Armen des gut aussehenden Griffon. Es erkennt sofort, dass sie etwas ganz Besonderes ist – genau wie er. Griffon erscheint Cole seltsam vertraut, und sie hat das Gefühl, dass es zwischen ihnen eine tiefe Verbindung gibt, ein gemeinsames Schicksal. Und tatsächlich: Griffon weiß, was es mit den sonderbaren Visionen auf sich hat. Cole ist wie er ein Mensch, der sich an seine früheren Leben erinnern kann. Und sie befindet sich in Gefahr! Als Cole die Puzzlestückchen ihrer ehemaligen Existenzen zusammensetzt, entdeckt sie, welch dunkles Geheimnis sie und Griffon verbindet. Kann sie dem Jungen, den sie liebt, wirklich vertrauen?

 

fuer immer die seele 

Originaltitel: Transcendence
Autor: Cynthia J. Omololu
Übersetzer: Jutta Wurm
Verlag: Dressler
Erschienen: Januar 2013
ISBN: 978-3791515052
Seitenzahl: 381 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Mit merkwürdigen Deja-Vu-Erlebnissen fängt es an. Cole verbringt ihre Ferien in England und plötzlich hat sie das Gefühl, Straßen wiederzuerkennen, in denen sie noch nie war. Gerade als sie es als merkwürdigen Zufall abtun will, fällt sie plötzlich im Tower in Ohnmacht und findet sich in einer anderen Zeit wieder… als Frau, die gerade hingerichtet wird. Zurück in der Gegenwart wird sie vom gutaussehenden Griffon aufgefangen, denkt in ihrer Verwirrung jedoch nicht einmal daran, nach seiner Nummer zu fragen. Stattdessen reist sie zurück nach Amerika und rechnet fest damit, den Griffon und die merkwürdigen Anfälle weit hinter sich zu lassen. Cole ahnt nicht, dass beide noch eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielen werden und dass sie in großer Gefahr ist …

„Für immer die Seele“ ist der Auftaktband der "Für immer" – Reihe und entführt den Leser in eine faszinierende Mythologie. Das Hintergrundthema des Romans ist in der modernen Jugendliteratur relativ selten und wird von Cynthia J. Omololu sehr überzeugend umgesetzt. Mit kleinen Schritten führt sie den Leser an die Thematik und ihre Folgen für Cole heran. Zugleich deutet sich an, dass noch viel mehr dahinter steckt und macht neugierig auf die kommenden Bände.


Stil und Sprache
Die Handlung der Gegenwart wird von Cole in der ersten Person erzählt, die kurzen Blicke in die Vergangenheit wechseln jeweils in die Perspektive der damaligen Figur. Da Cole genauso überrascht wie der Leser in die Ereignisse hineinstolpert, lernt man die Hintergründe mit ihr zusammen kennen und es besteht zu keiner Zeit die Gefahr, dass der Leser unabsichtlich verwirrt wird. Sobald Cole einmal entdeckt hat, was es mit ihren Anfällen auf sich hat, nimmt der Roman deutlich an Fahrt auf und kann bis zum packenden Finale fesseln. Leider dauert es beinahe 100 Seiten bis es soweit kommt und davor plätschert die Handlung ein wenig ziellos vor sich hin. Durch die sympathische Hauptperson und die anbandelnde Verliebtheit in Griffon liest man das Buch auch dort schon gerne, aber wirklich fesseln kann es erst als die übernatürliche Handlung einsetzt. Da es der erste Band einer Reihe ist, werden natürlich nicht alle Fragen geklärt, aber der Band hat trotzdem einen ordentlichen Schluss und einen Showdown, der überzeugt. Die Erklärung der Hauptgefahr des Bandes kommt am Ende zwar nicht ganz unerwartet, ist aber logisch und spannend aufgebaut.

Der Schreibstil der Autorin liest sich sehr angenehm und passt auch gut zu Cole als Erzählerin. Sowohl die spannenden Finalszenen als auch die emotionalen Szenen, die dazu führen, werden gut rüber gebracht und bewegend, aber nicht zu kitschig beschrieben.


Figuren
Cole ist eine ungewöhnliche Jugendliche. Statt ihre Zeit mit Flirten, Klamotten oder Partys zu verbringen, beschäftigt sie sich meistens mit ihrem Cello. Als gefeiertes Wunderkind übt sie für ihre eigenen Auftritte und gibt Cello-Stunden, um das alles zu finanzieren. So ist sie anfangs dann auch von Griffons Aufmerksamkeit ziemlich überfordert und sehr unsicher. Da sie trotz ihrer Begabung in keinster Weise arrogant rüber kommt, ist sie dem Leser auf Anhieb sympathisch. Das bleibt sie im gesamten Buch, auch wenn die Ereignisse sie natürlich verändern und stärker werden lassen. Teilweise wirkt sie dabei aber beinahe zu naiv und vertrauensselig, was sich aber wohlmeinend noch mit ihren wenigen Erfahrungen erklären lässt.
Griffon erscheint anfangs wie der perfekte männliche Hauptcharakter in einem Jugendroman: gutaussehend, charmant und immer zur Stelle, wenn die Dame seines Herzens in Not gerät. Dass noch viel mehr dahinter steckt, erfahren Cole und der Leser erst nach und nach. Jede neue Entdeckung macht Griffon interessanter und bringt ihn ein bisschen weg von dem Klischee-Hauptcharakter, der er anfangs zu sein schien. Am Ende ist es nicht zuletzt auch seine Geschichte, die den Leser neugierig auf den zweiten Band macht.

Die Nebencharaktere, die es zahlreich gibt, sind je nach ihrer Rolle im Buch auch dreidimensional und glaubwürdig dargestellt. Dadurch dass Cole sich erst mit all den neuen Kenntnissen zu Recht finden muss, treten sie hier noch ziemlich in den Hintergrund, aber es sind schon einige Charaktere erkennbar, die viel Potential für die folgenden Bände bieten.


Aufmachung des Buches
„Für immer die Seele“ erschien als gebundenes Buch mit Schutzumschlag. Die Cover-Gestaltung ist sehr ungewöhnlich und wunderschön. Das letzte Wort des Titels ist glänzend hervorgehoben, ebenso wie die Schmetterlinge um den Titel rum. Das restliche Cover ist matt gedruckt. Das Buch fällt vor allem durch den ungewöhnlich schraffierten Hintergrund auf. Dieser und das Wort „Seele“ sind auch auf dem Buch selbst abgebildet. Alles in allem eine wirklich schöne Gestaltung, auch wenn der Zusammenhang zum Buchinhalt nicht erkennbar ist.


Fazit
Cynthia J. Omololu gelingt mit „Für immer die Seele“ ein sehr guter Auftaktband ihrer Jugendbuch-Reihe. Trotz eines spannungsarmen Anfangs überzeugt das Buch dank einer sehr interessanten Grundidee, einer sympathischen Hauptperson und einigem Potential für die folgenden Bände. Schade, dass Band zwei noch bis zum Frühjahr 2014 auf sich warten lässt.


4 Sterne


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