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 Bei einer Bergtour am Teufelshorn verunglückt ein Funktionär des örtlichen Skiverbands tödlich. Abgründe tun sich auf, denn die Teilnehmer, allesamt Berchtesgadener Lokalgrößen, wollten auf einer Wanderung einen Streit beilegen: Der Verband plant, von seinem Trainingsgebiet am Götschen zum Jenner zu wechseln – eine Entscheidung von kommunalpolitischer Sprengkraft, die manche die Karriere kosten dürfte. Und so kommt schnell der Verdacht auf, dass es sich um Mord handeln könnte ... Zeit für Hauptwachtmeister Franz Holzhammer, die Ermittlungen aufzunehmen!

 

Teufelshorn 

Autor: Fredrika Gers
Verlag: rowohlt
Erschienen: 01. Juni 2013
ISBN: 978-3-499-26687-4
Seitenzahl: 288 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Eine Bergtour, die eigentlich eine Versöhnung herbeiführen sollte, endet mit einem Toten und einem Verletzten. So war das eigentlich nicht gedacht und irgendwie glaubt auch niemand so wirklich an einen Unfall. Allerdings erzählen alle Beteiligten der Tour eine andere Version des Geschehens, weshalb es nicht leicht ist, Licht ins Dunkel zu bringen. Von hinterhältigen Intrigen bis hin zu offensichtlichen Affären bekommt Hauptwachtmeister Holzhammer alles geboten und muss nun herausfinden wer wem an den Kragen will – und warum ...

Die gelungene Mischung aus Humor und Spannung zieht den Leser schnell in den Bann. Und das Lokalkolorit verleiht dem Geschehen die nötige Authentizität. Die Autorin weiß um die Wirkung der gewählten Elemente und setzt sie genau richtig ein.


Stil und Sprache
Aus der beobachtenden Perspektive geschrieben, erhält der Leser einen Rundumblick über das Geschehen, ohne jedoch zuviel Wissen bezüglich des Verbrechens zu erlangen. Diese Sicht der Erzählung ermöglicht es der Autorin, verschiedene Handlungen einzubringen, die zwar nicht alle dieselbe Priorität besitzen, aber auf ihre Weise immer dazu beitragen, die Geschichte in Gang zu halten. Wodurch auch die Spannung immer weiter gesteigert und gesteuert wird. Kaum, dass die Atmosphäre höchst angespannt ist, rückt ein anderer Schauplatz, eine andere Handlung, in den Fokus und lässt den Leser mit gemischten Gefühlen zurück. Natürlich wird man dadurch umso neugieriger auf den weiteren Verlauf und hofft auf eine schnelle Weiterführung der Haupthandlung.

Hin und wieder lässt die Autorin ihre Protagonisten Dialekt sprechen, der allerdings weder überhand nimmt, noch unverständlich ist. Vielmehr passt er genau ins Gesamtgeschehen und trägt, ebenso wie das Lokalkolorit, dazu bei, eine gewisse Authentizität herzustellen. Auch der Lesefluss wird nicht gestört, das Geschehen lässt sich gut und flüssig verfolgen. Die Darstellungen der Landschaft sind absolut lebendig und lassen keinen Zweifel daran, wie sehr die Autorin sich mit der Umgebung identifiziert. Man kann sich alles haargenau vor dem inneren Auge vorstellen, als wäre man nur ein paar Meter weit entfernt. Fast hat man sogar das Gefühl, die Gerüche wahrzunehmen.


Figuren
Hauptwachtmeister Franz Holzhammer gehört eher zur gemütlicheren Sorte. Das heißt jedoch nicht, dass er sich weniger gewissenhaft um die Ermittlungen kümmert. Er hat eben nur seine eigenen Methoden, vor allem was Verhöre angeht. Da man sich untereinander nun einmal gut kennt, geht da nicht immer alles den vorgegebenen Dienstweg, was nicht jedem gefällt. Holzhammer lässt sich allerdings nicht beirren, zumal er meist einen ganz guten Riecher für die richtige Richtung hat. Er ist dem Leser sogleich sympathisch und auch, wenn man den ersten Band mit ihm nicht gelesen hat, erhält man ein umfassendes Bild, das kaum Lücken in den Hintergrundinformationen aufweist.

Trotz der recht geringen Seitenzahl dieses Buchs schafft es die Autorin auch den anderen Protagonisten, ganz gleich welche Wichtigkeit von ihnen ausgeht, eine gebührende Vorstellung zu ermöglichen. Meist wird diese ins Geschehen eingebunden, wodurch man nicht nur die theoretische Darstellung erhält, sondern auch gleich die jeweilige Person in Aktion erlebt.


Aufmachung des Buches
Bei diesem Buch handelt es sich um ein Taschenbuch aus dem rowohlt Verlag. In der Holzwand, die das Titelbild ziert, sieht man ein geöffnetes Fenster, durch welches ein Steinbock dem Betrachter direkt in die Augen schaut. Diesen trifft man auch im weiteren Verlauf immer wieder, denn eine Steinbock-Abbildung gibt es zu Beginn eines jeden neuen Kapitels. Das Cover zeigt sogleich die Alpenidylle, der man allerdings nicht so recht traut.
Im Innenteil gibt es eine Umgebungskarte, auf der die wichtigsten Dörfer sowie Berge eingezeichnet sind, so dass man sich sofort zurechtfinden kann, je nachdem wo die Geschichte gerade spielt.


Fazit
Ein absolut gelungener Mix aus Spannung, Humor und Lokalkolorit, ein wirkliches Lesevergnügen. Zudem auch ohne Kenntnis des ersten Bandes nachvollziehbar.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Die Holzhammer-Methode

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