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Kategorie: Ab 10 Jahre

Atlantischer Ozean, 1888: Nach einer fatalen Explosion auf der "Aurora" geraten der zwölfjährige Maxwell Fox und seine Familie mitten auf dem stürmischen Meer in Seenot. Als wie aus dem Nichts eine seltsame Stahlkugel im Nebel auftaucht, entert Maxwell kurzerhand das fremdartige Gebilde. Eine ferngesteuerte Höllenfahrt führt die Familie in die gigantische Unterwasserstadt Atlantic Haven. Dort werden sie zunächst freundlich empfangen. Aber schon bald ahnt Maxwell, dass hinter der Schönheit der Tiefseesiedlung ein düsteres Geheimnis verborgen ist. Sind er und seine Familie etwa keine Gäste, sondern Gefangene?

 

Maxwell Fox Das Grauen lauert in der Tiefe 


Autor: Christian Löffelbein
Verlag: Coppenrath
Erschienen: März 2013
ISBN: 978-3649605843
Seitenzahl: 267 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Als Maxwell Fox zusammen mit seiner Familie auf einem Schiff den Atlantik überquert, kommt es mitten im Meer auf dem Schiff zu einer Explosion und der Kahn versinkt im Meer. Maxwell und seine Familie können sich in Rettungsboot retten, im rasch aufziehenden Nebel verlieren sie jedoch rasch den Kontakt zu den anderen Rettungsbooten und schon bald treiben sie ganz alleine durch den Nebel dahin. Urplötzlich stoßen sie auf ein rundes Gebilde aus Stahl, das auf den Wellen dahin treibt. Im Innern sieht das seltsame Gebilde sehr komfortabel und einladend aus, denn es verfügt über bequeme, mit feinem rotem Samt gepolsterte Sitze. Daher beschließen sie, in das andere Gefährt umzusteigen, verspricht es doch deutlicher sicherer und luxuriöser zu sein, als ihr klappriges Rettungsboot. Im Innern dieser seltsamen Kugel aus Stahl gibt es einen großen roten Knopf, von dem ein geheimnisvolles pulsierendes Licht ausging. Aufgrund einer überraschenden Welle stößt Maxwell versehentlich an den Knopf, was dazu führt, dass sich die Kugel augenblicklich verschließt und sie eine Reise auf den Meeresboden unternimmt. Dort landet sie vollautomatisch an der riesigen Unterwasserstadt "Atlantic Haven", einer gewaltigen Stadt auf dem Grunde des Atlantischen Ozeans. Zunächst erscheinen die gewaltigen Kuppeln auf dem Meeresboden wie das Paradies auf Erden, doch schon sehr bald zerplatzt diese Illusion wie eine Seifenblase und Maxwell und seine Familie werden mit der erschreckenden Wahrheit konfrontiert. 

In seinem neuesten Roman verknüpft Christian Löffelbein Versatzstücke des klassischen Abenteuerromans "20000 Meilen unter dem Meer" von Jules Verne, mit Storyelementen aus dem Videospiel "Bio Shock" ohne die Brutalität aus letzterem aufzugreifen. Die Ideen sind also nicht gerade neu, aber sie sind dennoch ausgesprochen unterhaltsam und kurzweilig. Vor allem ist das Ganze sehr gelungen für jüngeres Leserpublikum aufbereitet. 


Stil und Sprache

Christian Löffelbein überzeugt wie auch bei seiner Percy Pumpkin Reihe mit einer fllüssigen unkomplizierten Sprache und einem hohen Erzähltempo. Seine Geschichten lassen zu keiner Zeit Langeweile aufkommen, denn ein Ereignis jagt das nächste. Der Spannungsbogen baut sich dabei kontinuierlich immer mehr auf, um dann am Ende in einem großen Showdown zu gipfeln. Die Sätze sind leicht zu lesen, sind nicht verschachtelt und auch auf komplizierte Ausdrücke verzichtet Löffelbein weitgehend. Im direkten Vergleich mit der Percy Pumpkin Reihe fällt auf, das Maxwell Fox noch stärker auf junges Publikum zugeschnitten ist. Sowohl inhaltlich als auch sprachlich ist es noch ein wenig einfacher und leichter zugänglich gehalten. Auch im Gesamtumfang ist die Geschichte deutlich kürzer. 

Beim vorliegenden Abenteuer handelt es sich um eine in sich abgeschlossene Geschichte. Ich halte es aber durchaus für möglich, dass noch weitere Abenteuer mit Maxwell Fox erscheinen werden. Leider liegen mir aber noch keine Informationen diesbezüglich vor. 
Das Buch wird Kindern ab einem Lesealter von 10 Jahren empfohlen. Darüber hinaus eignet es sich aber auch sehr gut zum Vorlesen, denn die Kapitel sind angenehm kurz und die Schriftgröße ist relativ groß. 


Figuren
Maxwell Fox ist ein zwölfjähriger Junge und seine Schwester Malfalda ist zehn Jahre alt. Entsprechend impulsiv und unüberlegt sind ihre Handlungen. Sie handeln nach ihren Gefühlen und lassen sich von ihren Ängsten leiten. Ihr Charakter ist dementsprechend eher schlicht und besitzt wenig Tiefe, passt aber sehr gut zu ihrem Alter. Da die meisten jungen Leser praktisch im gleichen Alter sind, dürften sie sich sehr gut mit Maxwell und seiner Schwester Malfalda identifizieren können. Die Eltern der beiden spielen lediglich eine untergeordnete Rolle, denn allermeist sind die Kinder alleine unterwegs. An ihre Seite gesellt sich noch Tom, ein Junge dessen Eltern ebenfalls in der Unterwasserstadt verschollen sind, sowie Beethoven und Henriette, die im Untergrund von Atlantic Haven für die Freiheit kämpfen. Was sie antreibt und ihr Handeln bestimmt, ist sehr gut verständlich umschrieben. Man fühlt mit ihnen mit und kann sehr gut verstehen, wie es vermutlich in ihrem Innern aussieht. 


Aufmachung des Buches
Maxwell Fox wird als Hardcover verlegt und verfügt über ausgesprochen ansprechende Umschlaggestaltung. Das Covermotiv, welches einen Jungen in einem Taucheranzug darstellt, der gerade von einem Unterwasserwesen angegriffen wird, ist eingerahmt von einem Schmuckornament aus Zahnrädern und genieteten Metallplatten. Der Name Maxwell Fox ist mit Spotlack dezent hervorgehoben, während der restliche Einband vollkommen matt ist. 

Das Buch enthält einige sehr schönen Illustrationen von Sebastian Meyer. Die schwarz-weissen Zeichnungen sind sehr detailreich und optisch sehr ansprechend. Es handelt sich nicht um Strichzeichnungen, sondern um Darstellungen, die mit vielen Graustufen und feinen Grauverläufen aufwarten können. Der Stil entspricht dem des Covermotivs, nur eben nicht farbig.


Fazit
Eine spannende und turbulente Geschichte für Kinder und Jugendliche. Für ältere Leser eher nicht geeignet, da sie inhaltlich nicht gerade vor neuen Ideen sprüht. Dennoch ist sie sehr gut geschrieben und lässt nur wenig Langeweile aufkommen.


3 5 Sterne


Hinweise

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