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Wenn die Nacht beginnt, erwacht sein wahres Ich, und sie erkennt in ihm ihre große Liebe ...

Weil Lillys Mutter mit ihrem neuen Freund zusammenziehen wollte, sitzt Lilly jetzt in der Provinz fest – weit weg von ihren Freunden. Aber es gibt einen Lichtblick: ihr Mitschüler Raphael, der es Lilly gleich angetan hat, obwohl er sie vor ein Rätsel stellt. Über Tag ist er abweisend, doch sobald es Nacht wird, verführerisch charmant. Als ihr Stiefbruder dann in einen Autounfall verwickelt wird, zeigt sich Raphaels wahres Ich, und Lilly entdeckt sein unglaubliches Geheimnis …

 

Sternenseelen Wenn die Nacht beginnt  Autorin: Kerstin Pflieger
Verlag: Goldmann
Erschienen: 15.04.2013
ISBN: 978-3-442-47707-4
Seitenzahl: 416 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Lilly zieht mit ihrer Mutter zu deren neuen Lebensgefährten und dessen Sohn. Wieder einmal muss sie die Schule wechseln. Wieder einmal muss sie sich ganz neu einleben. Wie so oft, seit dem Unfalltod ihres Vaters vor einigen Jahren. Doch diesmal wird alles noch viel komplizierter und zudem lebensgefährlich! Die Bekanntschaft mit dem seltsamen Jungen Raphael bringt ebenfalls einiges an Chaos und noch mehr Fragen mit sich, sodass Lilly bald gar nicht mehr weiß, wo ihr der Kopf steht.

Kerstin Pfliegers neue Serie folgt an sich keiner grundlegend neuen Idee – ein Mädchen kommt neu in einen Ort und an eine Schule, verliebt sich in den unnahbaren und gutaussehenden Jungen –, weiß aber durch das einfallsreiche und undurchschaubare Drumherum trotzdem zu begeistern. Einige Details und Szenen erinnern entfernt an andere Bücher, wie zum Beispiel die Twilight-Serie, die Autorin behält sich dabei aber ihre Eigenständigkeit bei, sodass dies nicht weiter ins Gewicht fällt. Wenige kleinere Logikfehler fallen da schon eher auf ...


Stil und Sprache
Die Geschichte wird überwiegend in dritter Person aus Sicht der Hauptfigur Lilly erzählt, nur selten wechselt die Perspektive für einige wenige Seiten. Dabei beweist Kerstin Pflieger, dass sie nicht nur vergangene Zeiten – wie in ihrer Icherios-Reihe – zum Leben erwecken kann, sondern ebenso atmosphärisch das Hier und Jetzt zu Papier bringt. Ihr Schreibstil ist recht detailliert, bleibt aber stets gut und flott lesbar. Manche Einzelheiten – wie zum Beispiel, dass Raphael sämtliche Regeln bricht –, werden schon ein wenig zu oft erwähnt, das wissen Lilly und der Leser inzwischen auch so. Aber über solche Kleinigkeiten kann man getrost hinweglesen und die Geschichte genießen, die ebenfalls so wunderbare Formulierungen wie auf Seite 226 bereit hält: "[...] wie es sich anfühlte, wenn die Welt zersplitterte und man sich beim Zusammenkehren der Scherben die Finger blutig schnitt."

Der Roman beginnt recht beschaulich, doch (spätestens) mit Samuels Unfall wird es spannend. Unzählige Fragen tun sich auf, die nach einer Antwort dürsten, doch die Autorin lässt Leser wie Hauptfigur lange im Dunkeln tappen. Das heizt natürlich die Neugier an und so fliegen die Seiten nur so vorbei. Lilly gerät im Verlauf der Handlung zwischen die Fronten, wird zum Spielball seltsamer Mächte und muss nicht nur einmal um ihr Leben fürchten. Auch die für die Autorin schon typischen Gruselmomente fehlen nicht und sorgen für das gewisse Etwas. Schließlich strebt alles unaufhaltsam auf einen spannenden Höhepunkt zu, der sich in einem runden und zufriedenstellenden Ende auflöst.


Figuren
Kerstin Pflieger hat sich sowohl den Haupt- als auch den Nebenfiguren in gebührendem Maß gewidmet und sie zu lebendigen Charakteren heranwachsen lassen. Allen voran natürlich Lilly, die die Geschichte trägt und dem Leser durch die gewählte Erzählform am nächsten ist. Sie ist 17 Jahre alt, hat aber schon vor vielen Jahren ihren Vater bei einem Unfall verloren. Seither wechselt sie mit ihrer Mutter alle paar Jahre den Wohnort, was es ihr unmöglich macht, längerfristige Freundschaften oder gar eine Beziehung aufzubauen. Das soll sich nun, mit einem erneuten Umzug, ändern, denn Lillys Mutter glaubt endlich den Richtigen gefunden zu haben.
An ihrer neuen Schule trifft sie natürlich auf einen ganzen Haufen neuer Leute, beispielsweise Michelle, mit der sie sich direkt anfreundet. Auch Raphael und Felias fallen ihr schon bald auf, erscheinen aber reichlich seltsam und abweisend. Dann gibt es noch die Megazicke Calista, die letztendlich auch nicht so oberflächlich-platt ist, wie es zunächst scheint. Und Ansgar. Da man ihn durch Lillys Augen kennen lernt, ist er einem direkt ebenso suspekt wie ihr. Was hat er zu verbergen?


Aufmachung des Buches
Die Klappenbroschur besticht mit einem unauffällig auffälligen Cover. Nur wenige Farben finden hier Verwendung – mit Spotlack veredeltes Schwarz und ein ebenso hervorgehobenes kräftiges Pink auf mattweißem Untergrund – und sind zu einem interessanten und mitreißenden Ganzen zusammengefügt. Das gefällt! Die Verarbeitung ist einwandfrei und die zwar recht kleine Schrift lässt sich dennoch gut lesen.


Fazit
Ein grundsätzlich gelungener Auftaktband, den man nach dem eher ruhigen Einstieg ungern aus der Hand legen mag und einige kurzweilige Lesestunden beschert.


4 Sterne


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