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Dem Kontinent Kanduras droht das Verderben: Der machthungrige Magier Tarvin Xandor steht kurz davor, ein uraltes verschollenes Artefakt aufzuspüren, das es ermöglicht, einen neuen Gott zu erschaffen – der die alten Götter vernichten würde. Nur der Paladin kann es verhindern, allerdings ahnt dieser noch nichts von seiner Bestimmung.
Tharador suchen fortwährend Träume heim... Schließlich bricht er auf, ihr Geheimnis zu ergründen, nicht ahnend, dass er vor eine Wahl gestellt wird, die über Gedeih oder Verderb eines ganzen Kontinents entscheidet.
Ul´goth, König der Orks, überzieht das Land indes mit einem Krieg und kann durch Verrat die größte Stadt des Kontinents erobern. Jedoch muss er feststellen, dass er nur das Werkzeug des gewissenlosen Tarvin Xadors ist …. und sinnt auf Rache.


  Autor: Stephan R. Bellem
Verlag: Otherworld
Erschienen: 06/2007
ISBN: 978-3-9502185-6-5
Seitenzahl: 353 Seiten  


Die Grundidee der Handlung
Tharador, Kommandant der Stadtwache von Suldras, hat ständig Alpträume, in denen ihm ein Weg offenbart wird, den er schließlich beschreitet. Nicht ohne Zweifel desertiert er und macht sich auf den Weg. Sein bester Freund, Queldan, begleitet ihn. Die Stadt wird kurz darauf von Orks überrannt, die ohne ihr Wissen von Xandor, einem mächtigen Zauberer, manipuliert und missbraucht werden.
Xandor, von reiner Machtgier angetrieben, hat nur ein Ziel: Er will in den Besitz des Buches Karand kommen, das die absolute Macht verheißt.
Es stellt sich heraus das Tharador ein Paladin ist, der Sohn eines Engels, und nur er ist imstande, Xandor aufzuhalten. Schon bald findet er Freunde, die mit ihm zusammen diesen Weg beschreiten.


Stil und Sprache
Das Buch beginnt etwas überhastet. Der Autor nimmt sich nur wenig Zeit, die Charaktere einzuführen, stattdessen steigt er sofort in die Handlung ein. Auch im weiteren Verlauf entfaltet sich die Geschichte recht flott. Die Protagonisten entwickeln dabei leider nur wenig Tiefe und sind zudem recht stereotyp. Auch den jeweiligen Sujets widmet Bellem nur wenig Zeit, stattdessen treibt er die Handlung zügig voran.
Verwendung finden die klassischen Völker: Elfen, Zwerge, Menschen, Goblins; es findet sich weder Neues noch Originelles.

Sprachlich hingegen weiß Bellem durchaus zu überzeugen. Die Formulierungen sind weder plump, noch einfallslos und wirken recht ausgefeilt.
Die Namen sind passend und wirken nicht aufgesetzt, auch vermitteln sie einem nicht das Gefühl, dass man sie irgendwo schon einmal gelesen hat. Bellem begeht nicht den gängigen Fehler, die Personen mit Namen zu versehen, die kein Mensch aussprechen kann.

Was die Handlung betrifft, wird wiederum nur wenig Neues geboten, mehr als solide Standardkost sollte man hier nicht erwarten. Trotz allem wird das Geschehen nie langweilig und weiß den Leser durchaus zu fesseln.

Es handelt sich hier um den ersten Teil einer Trilogie. Der Auftakt dieser Geschichte ist gelungen und endet mit einem furiosen Kampf.


Figuren
Den Charakteren hätte, wie oben bereits erwähnt, etwas mehr Tiefe sehr gut getan. Lediglich auf die Selbstzweifel von Tharador wird immer wieder eingegangen. Khalldeg, der Zwerg, ist einfach nur ein typischer Zwerg. Der Elf wir dem Leser auch kein bisschen näher gebracht. Sie alle tragen die typischen, von Tolkien geprägten, Charaktermerkmale. Schade, vielleicht kann der Folgeband hier mehr überzeugen.

Die eigentliche Motivation von Tharador lässt sich wiederum nicht verstehen. Er fügt sich eben in sein Schicksal und hofft, den Erwartungen zu entsprechen. Das ist mir eindeutig zu wenig. Das typische „Nur du kannst die Welt retten und dies ist dein unabänderliches Schicksal“ ist einfallslos und mittlerweile total abgedroschen.

Wenigstens verzichtet Bellem auf vollkommene Schwarz-Weiß-Malerei. Einer der größten und vor allem gefährlichsten Widersacher von Tharador war dereinst ein guter Freund. Xandor hat jedoch seinen Willen gebrochen, um ihn zu einem Werkzeug des Bösen zu machen. Der Zweifel, ob er deswegen den Tod verdient hat, zehrt einige Zeit an Tharador.
Ebenso die Orks, auch sie sind nicht ganz das, für was man sie hält. Zumindest weicht Bellem hier vom Schema F ab und zeichnet eigenständige Persönlichkeitsbilder.


Aufmachung des Buches
Tharador ist als Taschenbuch beim Otherworld-Verlag erschienen. Das Covermotiv ist etwas kitschig und lässt zunächst die Vermutung aufkommen, dass es sich um unterdurchschnittliche Kost handelt.

Die Bindung ist gut und der Karton recht stabil, sodass sich das Buch, bei vorsichtiger Handhabung, ohne Knicke im Buchrücken lesen lässt.

Auf den ersten Seiten findet sich eine kleine Karte und ein Vorwort des Autors. Auf den letzten Seiten ein kurzes Autorenportrait, ein Namensregister und Werbung für verschieden andere Bücher des Otherworld-Verlags. Illustrationen gibt es keine. Die Seiten sind sehr eng bedruckt, sodass die Schriftgröße etwas klein ausgefallen ist.


Fazit
Insgesamt habe ich wenig erwartet und weit mehr bekommen. Es handelt sich um gute Standardkost, aber auch nicht um mehr. Ich persönlich mag so etwas, wer allerdings auf frische Ideen hofft, sollte sich nach anderen Büchern umsehen. Obwohl es sich um ein Erstlingswerk handelt, ist es vom Schreibstil schon recht ausgereift. Für die weiteren Werke wünsche ich mir mehr Tiefe und ein wenig mehr Drumherum.



Hinweise
Rezension von Thomas Lang
Herzlichen Dank an den Otherworld-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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