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Betörend schöne und gefährliche Wassernixen bilden seit jeher den Stoff für romantische Geschichten voller Abenteuer gepaart mit der Bereitschaft zur Treue bis in den Tod.
Benjamin Lacombe hat die alte Undine-Sage nachgedichtet und in dramatischen Bildern voller Leidenschaft eingefangen.

 

Undine 

Originaltitel: Ondine
Autor: Benjamin Lacombe
Übersetzer: Edmund Jacoby
Illustration: Benjamin Lacombe
Verlag: Jacoby & Stuart
Erschienen: 02/2013
ISBN: 978-3-941087-21-7
Seitenzahl: 46 Seiten

 
Die Grundidee der Handlung
In einer stürmischen Nacht im verzauberten Schwarzwald trifft der junge Ritter Hans von Ringstetten auf einen alten Fischer, der ihm hilfsbereit eine Unterkunft für die Nacht und eine warme Mahlzeit gewährt. Im ärmlichen, aber gemütlichen Haus des Fischers und seiner Frau trifft Hans auf Undine, die Pflegetochter der Alten, eine ätherische Schönheit mit wallendem roten Haar und verliebt sich auf den ersten Blick. Nach einigen gemeinsamen Wochen der beiden wird geheiratet. Kurz nach der Hochzeit gesteht Undine, dass sie ein Wassergeist ist, der nur durch die Liebe eines Menschen, also von Hans, eine Seele erhalten konnte. Hans steht trotzdem zu seiner schönen Frau und reitet voller Stolz zurück in seine Heimat, wo die überhebliche Herzogstochter Ursula wartet, die ihn einst auf seine Quest in den Schwarzwald entsandte. Ursula macht gute Miene zum bösen Spiel und erschleicht sich geschickt das Vertrauen der beiden Liebenden. Als sie schließlich von Undines wahrer Natur erfährt, setzt sie alles daran, einen Keil zwischen die beiden zu treiben, doch dabei bedenkt sie nicht die Rache eines betrogenen Wassergeistes ...

Die mythologischen Ursprünge der Undine-Sage sind vielfältig, für seine Version griff Benjamin Lacombe laut Verlagsinfo auf das Gedicht von Friedrich de la Motte Fouqué nach mittelalterlichen Motiven zurück. Im deutschen Sprachraum bekannter sind Die kleine Meerjungfrau von Hans Christian Andersen und die Sage der Loreley. Gemeinsamer Nenner sind die unwiderstehliche Schönheit des Wasserwesens und die unerfüllbare Liebe zu einem Menschen, die nicht selten den Tod für einen der Beteiligten bedeutet.


Darstellung und Umsetzung der Bildgeschichte
Benjamin Lacombe hat ein Faible für düstere Geschichten, wie man unschwer an seiner Kunst erkennen kann. Auch bei Undine dominieren dunkle, gedeckte Farben, um die Tragik der Geschichte zu unterstreichen. Seegrün, Regenhimmelblau und Erdbraun bilden den Rahmen für ein warmes Rubinrot, eine Symphonie, die Geborgenheit und Gefahr zugleich ausstrahlt. Alles beginnt in einer stürmischen und regnerischen Nacht, in der Hans im Schwarzwald auf den alten Fischer trifft. Kann man auf der einen Seite noch den Regen auf Hans glänzender Rüstung prasseln hören, so wartet auf der nächsten schon die Geborgenheit am Kaminfeuer in der schlichten Hütte der alten Fischersleute. Text und Bild sind dabei eine stimmige Einheit, wobei sich in den Illustrationen weitere Details entdecken lassen.

Undine wartet mit verhältnismäßig viel Text auf, der im Stil alter Märchen aufbereitet wurde. Das spiegelt sich im Gebrauch altertümlicher Sprache und der Verkürzung von Zeiträumen und Handlungen wieder. Es wird nichts hinterfragt, die ganze Geschichte befindet sich in einem unaufhaltsamen Fluss, gemäß Undine, die wie ein Wildbach in Hans Leben und Herzen strömt. An mancher Stelle hätte ich mir eine deutlichere Modernisierung zugunsten der Geschichte gewünscht, da das Märchen an sich etwas oberflächlich blieb.


Aufmachung des Buches
Das großformatige Hardcover wurde liebevoll und sehr hochwertig gestaltet. Der bedruckte Einband wurde grundflächig glänzend und partiell auf Undine inmitten von Schilf und Seerosen matt lackiert. Auf den Vor- und Nachsatzblättern befindet sich ein Wellenmuster passend zum Thema. Es gibt sehr viele seitenfüllende Illustrationen, oftmals den Text umrahmende Elemente und seltener komplett doppelseitige Bilder. Im Innenteil befinden sich zudem einige transparente bedruckte Seiten, die im Zusammenspiel mit den normal bedruckten Seiten eine ganz besondere Wirkung entfalten. Der Text ist schlicht gesetzt, um die Aussagekraft der Bilder nicht zu stören. Nur die beginnenden Worte jedes Kapitels bis zum ersten Komma stehen größer voran. Die Aufmachung ist wie man es von den bisherigen Veröffentlichungen von Benjamin Lacombe bei Jacoby & Stuart gewohnt ist, sehr edel und für Sammler schöner Bücher ein Genuss.


Fazit
Benjamin Lacombe entführt einen erneut in eine märchenhafte Welt voller Zauberwesen, in der man in den Augen seiner Undine, umwogen von roten Wellen, zu versinken droht.


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Mehr von Benjamin Lacombe gibt es auf seiner Homepage zu entdecken.

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