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Ich spürte das nasse Gras und die Regentropfen auf meinen Augen. Sie fühlten sich echt an. Ich zog Lena an mich und nahm ihr Gesicht in meine Hände. Dann küsste ich sie, bis ich nicht mehr der einzig Atemlose war, bis der Boden unter uns wieder trocknete und der Himmel wieder unerbittlich blau war.

Ethan ist glücklich, denn er hat Lena wieder, und ihre Liebe ist stärker denn je. Doch seit ihrem Siebzehnten Mond ist die Welt aus den Fugen geraten. Unheilvolle Plagen suchen Gatlin heim und nicht einmal Lenas mächtige Familie weiß sie zu bekämpfen. Gleichzeitig verfolgen Ethan aufs Neue verstörende Träume: Etwas dringt in sein Leben ein, und Ethan beginnt sich selbst zu verlieren. Nur eines ist sicher: Es bleibt nicht viel Zeit, um herauszufinden, wie die Ordnung der Dinge wiederhergestellt und der Untergang der Welt verhindert werden kann…

Der aufregende dritte Band des Bestsellers „Sixteen Moons – eine unsterbliche Liebe“ – einfach überirdisch schön

Eighteen Moons Eine grenzenlose Liebe 

Originaltitel: Beautiful Chaos
Autor: Kami Garcia, Margaret Stohl
Übersetzer: Petra Koob-Pawis
Verlag: cbj
Erschienen: 10/2012
ISBN: 978-3570154724
Seitenzahl: 512 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Lena und Ethan sind wieder zusammen, nachdem Lena sich selbst berufen hat. Sie ist nun Licht und Dunkel, was man auch an ihren verschiedenen Augenfarben, eines grün und eines golden, erkennen kann. Doch die Entscheidung hat ihren Preis, denn Gatlin wird fortan von apokalyptischen Plagen heimgesucht, die sich vor allem in einer Heuschreckenflut und unerträglicher Hitze äußern. Während die lichten Caster versuchen, den Schaden in Grenzen zu halten, kämpft ein jeder mit seinem eigenen Schicksal und ein neuer Shadowing-Song kündet Ethan von der nächsten Katastrophe, die das Ende der Welt bedeuten könnte…

Die Liebesgeschichte von Ethan und Lena geht im dritten Band endlich gemeinsam weiter und auch die faszinierende Welt der Caster erhält weitere Tiefe.


Stil und Sprache
Nach wie vor für das Genre untypisch, wird die Geschichte aus der Sicht der männlichen Hauptfigur Ethan rückblickend aus der Ich-Perspektive erzählt. War der Ton in Sixteen Moons noch sehr schwärmerisch und in Seventeen Moons eher traurig, so ist die Stimmung nun ernster und erwachsener geworden. Aufgrund der Erfahrungen, die Ethan gemacht hat, und auch weil er dem Tod nur knapp entronnen ist, sieht er die Dinge nun mit anderen Augen. Gleichbleibendes Element sind nach wie vor die stimmungsvollen Beschreibungen von Gatlin und den Menschen, die dort leben. „Es ist schon seltsam, wie eng Gutes und Böses in Gatlin miteinander verflochten sind. Manchmal kann man es gar nicht erkennen, was gut oder was böse ist. Und eigentlich ist es auch egal, denn so oder so bekommt jeder seine Portion Salz und Zucker oder seine Küsse und Tritte ab, wie Amma sagen würde.“ (Seite 7)

Sprachlich kommen die Sätze eher kurz, aber wohlformuliert daher, sodass die Perspektive des jungen Erwachsenen glaubwürdig bleibt und man schnell in die Geschichte hinein kommt. Zahlreiche Dialoge und die Gedankengespräche in Kelting zwischen Lena und Ethan verdeutlichen zwischen den Zeilen, was Ethan nicht direkt beschreibt. So erfährt man viel über die einzelnen Figuren und deren Gefühle. Auch wenn direkt von Beginn des Bandes klar ist, dass die Welt von Ethan und Lena aus den Fugen geraten ist, so benötigt die Geschichte unzählige Seiten, um richtig in Fahrt zu kommen. Man hat oftmals das Gefühl, dass einige Figuren wie fest gefroren in ihren Positionen verharren, während andere offensichtlich gefährliche Alleingänge wagen, ohne dass es zu einer direkten Reaktion oder Konfrontation kommt. Wenig überraschend sind auch manche Enthüllungen auf späteren Seiten, die sich für den Leser schon früh abzeichneten. Wirklich ärgerlich ist dann das offene Ende, das einen nicht für die überstandenen Längen entschädigt.


Figuren
War Hauptfigur Ethan in Sixteen Moons noch ein schwärmerischer Teenager, so ist er nach Seventeen Moons zu einem ernsten Erwachsenen gereift, der mit seinen ganz eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Jede Nacht wird er von schrecklichen Alpträumen heimgesucht und auch tagsüber ist nichts mehr so, wie es war. Während Gatlin unter einer Heuschreckenplage leidet und in tiefster Hitze versinkt, verträgt Ethan plötzlich Ammas liebevoll gekochte Speisen nicht mehr und vergisst die selbstverständlichsten Dinge. Zum Glück ist er wieder mit Lena vereint, die nach ihrer eigenen Berufung nun Licht und Dunkel in sich vereint. Sie kämpft mit den restlichen lichten Castern dagegen an, dass Gatlin im Chaos versinkt, doch ihre Kräfte sind ebenfalls im Ungleichgewicht.

Auch die anderen Personen in Ethans und Lenas Umfeld haben mit großen Veränderungen zu kämpfen: Ethans bester Freund Link ist nun ein Inkubus mit großen Fähigkeiten und wirkt neuerdings magisch anziehend auf alle Mitschülerinnen. Doch sein Herz gehört nur der aufrührerischen und unberechenbaren Ridley, einst eine Sirene, nun nur noch eine Sterbliche, die sich mit ihrer machtlosen Position nicht abfinden will. Amma gibt sich gewohnt verschlossen, wenn sie ihre eigenen Pläne verfolgt, jedoch zeigt sie neuerdings Schwäche und weicht von ihren strikten Gewohnheiten ab. Ethans Vater hingegen befindet sich im Aufwind und widmet sich einem neuen Buchprojekt mit dem Titel „Eighteen Moons“, das zu allgemeiner Nervosität führt. Ethans gute Freundin Liv ist durch die Wiedervereinigung Ethans mit Lena nun hauptsächlich mit Macon zusammen und erforscht die Welt der Caster. Das Schwarz-Weiß-Denken, dass im ersten Teil noch beherrschend war, verliert sich dank der liebevoll gezeichneten Figuren in Graustufen und macht die Geschichte dadurch noch viel glaubwürdiger.


Aufmachung des Buches
Passend zu den Vorgängern wurde das Hardcover mit Schutzumschlag gestaltet und reiht sich so nahtlos im Bücherregal ein. Zusammen mit dem Vollmond mit Vogelschemen ist wieder ein Mädchengesicht zu sehen, das nun ein grünes und ein gelbes, im Schatten liegendes, Auge hat. Türkisgrün bildet dieses Mal den Kontrast zum schwarzen Grundton mit ausgerissenen Kanten. Wie gehabt wurden Titel und Vogel geprägt und das zentrale Element Vollmond/Vogel wird auf dem Rücken wiederholt. Der Einband unter dem Umschlag ist in Schwarz gehalten mit türkisfarbenen Vor- und Nachsatzblättern. Bis auf den kleinen Schnörkel zu jedem Kapitelanfang wurde der Text schlicht gesetzt. Insgesamt ist es eine konsequente und gelungene Aufmachung, die den ersten Bänden in nichts nachsteht.


Fazit
So gerne man seine Lesestunden mit Ethan und seinen Freunden in Gatlin verbringt, so schade ist es doch, wenn die Handlung über viele Seiten ohne große Ereignisse vorüberzieht und man die Figuren gern mal schütteln möchte, damit es endlich vorwärts geht. Der dritte, durchaus schön geschriebene Teil aus der facettenreichen Welt der Caster endet unbefriedigend offen und lässt einen mit der Hoffnung zurück, schlussendlich in Band 4 ein fulminantes Finale zu erleben!


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Sixteen Moons – Eine unsterbliche Liebe
Band 2: Seventeen Moons – Eine unheilvolle Liebe

Mehr zu der Sixteen Moons-Reihe kann man hier entdecken.

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