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Am 22.04.2013 fand im Rahmen der Ludwigsburger Kriminächte eine Lesung mit Mechtild Borrmann statt. Die Trägerin des deutschen Krimipreises las in der Aigner Buchhandlung aus ihrem aktuellen Krimi „Der Geiger“.

Im Dachgeschoss der großen Buchhandlung sind die Stuhlreihen bereits für die Zuhörer aufgebaut, als die Türen um 19:30 Uhr für die Lesung geöffnet werden. Während die Autorin im Nebenraum noch ein paar Fragen für die Leser-Welt beantwortet, füllen sich die Reihen mit Stammgästen der Buchhandlung und vielen Krimifans. Die Stuhlreihen sind dabei an drei Seiten rund um das offene Treppenhaus arrangiert, an der vierten Seite steht das Pult für die Autorin. Mit einer kurzen Verspätung, um auch den im Stau stehenden Lesungsbesuchern die Chance zu geben, rechtzeitig da zu sein, beginnt die Lesung kurz nach 20 Uhr. Dorothee Ensinger, die Moderatorin der Veranstaltung, sagt ein paar einleitende Worte. Sie stellt die Autorin all denjenigen, die sie bisher nicht kennen, kurz vor, erwähnt ihren eindrucksvoll vielseitigen Lebenslauf und den deutschen Krimipreis 2012 für „Wer das Schweigen bricht“. Dann beginnt Mechtild Borrmann zu lesen.

Sie beginnt im Russland des Jahres 1948 beim namensgebenden Geiger Ilja Grenko und seiner Verhaftung. In der folgenden Lesung springt sie immer wieder zwischen seinen Erlebnissen und denen seines Enkels hin und her. Dabei gibt sie in kurzen Zwischenfrequenzen die Hintergrundinformationen, die die Zuhörer benötigen, um auch ohne Kenntnis des Buches der Leseprobe folgen zu können. Beinahe eine Stunde liest sie aus „Der Geiger“ vor und das Publikum hört ihr gebannt zu. Nicht nur die Geschichte um Ilja fesselt, sondern auch die bemerkenswerte Stimme der Autorin. Mit einer tiefen, sehr bewegenden Stimme entführt sie die Zuhörer ins Russland der Stalinzeit und lässt sie mit Ilja im Kerker zittern. So wird die Stunde in absoluter Stille seitens des Publikums und konzentriertem Lesen seitens der Autorin verbracht, was am Ende des letzten Ausschnitts auch mit langanhaltendem Applaus belohnt wird.
Anschließend haben die Zuhörer noch die Gelegenheit Fragen zu stellen, was sich nur zwei Mutige trauen. Der erste Fragende möchte gerne wissen, wie der Titel entstanden ist und vor allem, wer ihn gewählt hat. Die Autorin erklärt schnell, dass sie darauf keinen Einfluss hatte, ihre eigenen Arbeitstitel meist aus dem Namen der ersten Hauptfigur bestehen. Sie ist aber mit dem Titel zufrieden, betont sie dann noch, bevor die nächste und letzte Frage gestellt wird. Diesmal geht es, wie bei einem solchen Roman kaum anders zu erwarten, um die Recherche. Wie gelingt es, eine so schwierige und emotionale Zeit, wie die Gefangenschaft in einem Gulag, realistisch darzustellen? Als Antwort darauf beschreibt die Autorin die lange Recherche. Sie hat mit vielen Zeitzeugen gesprochen und alle Einzelheiten des Lebens damals wurden ihr genau so erzählt. Mit dieser Erklärung wird die förmliche Runde aufgelöst und im Erdgeschoss der Buchhandlung gibt es noch die Möglichkeit die Bücher der Autorin zu kaufen und signieren zu lassen. Die Autorin nimmt sich dabei für jeden Besucher Zeit, beantwortet weitere Fragen und schreibt auch persönliche Signaturen in die Bücher. Anschließend können bei Wein und Brezeln weitere Fragen gestellt oder Gespräche mit der Autorin begonnen werden, bevor die Veranstaltung langsam beendet wird.

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