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Sie sind eine der geheimnisvollsten Bruderschaften, die je gegründet wurden: die Gemeinschaft der Black Dagger. Und sie schweben in tödlicher Gefahr: Denn die Black Dagger sind die letzten Vampire auf Erden, und nach jahrhundertelanger Jagd sind ihnen ihre Feinde gefährlich nahe gekommen. Doch Wrath, der ruhelose, attraktive Anführer der Black Dagger, weiß sich mit allen Mitteln zu wehren.

 

  Autor: J.R. Ward
Verlag: Heyne
Erschienen: 02/2009
ISBN: 978-3-453-72271-2
Seitenzahl: 575 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
J.R. Ward hat eine außergewöhnliche Vampirwelt geschaffen. Ihre Vampire werden nicht durch andere Vampire geschaffen, sie sind eine eigene Spezies, die nur durch das Blut der eigenen Rasse am Leben bleiben kann. Diese langlebigen Vampire sind vom Aussterben bedroht, denn sie werden von seelelosen Menschen, den Lessern gejagt und getötet. So hat sich über Jahrhunderte aus den stärksten und schnellsten Vampiren die Bruderschaft der Black Dagger gebildet. Sie versucht, die immer kleiner werdende Zahl von Vampiren vor den Lessern zu schützen.

Wir begegnen Beth Randall. Ihr Leben verläuft eigentlich in ruhigen Bahnen – sie lebt in einem winzigen Apartment, geht selten aus und hat einen schlecht bezahlten Reporterjob bei einer kleinen Zeitung in Caldwell, New York. Ihr Job ist es auch, der sie an den Tatort eines ungewöhnlichen Mordes führt: Vor einem Club ist ein Mann bei einer Explosion einer Autobombe gestorben, und die Polizei kann keinen Hinweis auf die wahre Identität des Toten finden. Dann trifft Beth auf den geheimnisvollen Wrath, der in Zusammenhang mit dem Mord zu stehen scheint. Der attraktive Fremde übt eine unheimliche Anziehung auf sie aus, der sie sich nicht entziehen kann. Während sie sich auf eine leidenschaftliche Affäre mit Wrath einlässt, wächst in ihr der Verdacht, dass er der gesuchte Mörder ist. Und Wrath hat noch ein paar Überraschungen mehr für sie auf Lager, denn er behauptet, ein Vampir zu sein – und das Oberhaupt der Bruderschaft der Black Dagger, die seit Jahrhunderten einen gnadenlosen Krieg um das Schicksal der Welt führen muss.


Stil und Sprache
Die Geschichte beginnt mitten im Handlungsstrang. Der Leser findet sich direkt im „Screamer’s“ wieder, dem angesagtesten Club der Stadt, mitten unter Normalsterblichen und Vampiren. Die Autorin gibt keine seitenlangen Erklärungen zu ihrer Vampirwelt ab. Die Informationen, die der Leser benötigt, um die Geschichte zu verstehen, kommen eher so nebenbei, aus dem Geschehen heraus. So vermeidet sie unnötige Längen und der Leser wird durch die temporeiche Handlung und nicht durch Erklärungen gefesselt.
Wir lernen gemeinsam mit Beth die Welt der Vampire im Allgemeinen und die der Black Dagger im Speziellen kennen. Je tiefer der Leser in die Vampirwelt eintaucht, umso mehr steigt auch die Spannung an, denn die Lesser kämpfen mit harten Bandagen und modernsten Mitteln.
Die Autorin erzählt die Geschichte in geraden Sätzen. Es gibt keine überflüssigen sprachlichen Schnörkel. Die Umgebung, in der die Figuren agieren, wird klar umrissen, es bleibt aber immer genug Raum für die eigene Phantasie. Einen nicht unerheblichen Teil der Geschichte nimmt die aufkommende Beziehung zwischen Wrath, dem Oberhaupt der Black Dagger, und Beth, der Tochter eines der Mitglieder der Black Dagger, ein. Dabei werden etliche erotische Szenen ziemlich ausführlich, aber nie geschmacklos oder billig beschrieben, allerdings doch so detailliert, dass ich meiner 14-jährigen Tochter das Buch nicht in die Hand geben würde. Ich käme bestimmt in Erklärungsnot.
Das Buch ist in der 3. Person geschrieben. Der Leser ist so überall live dabei. Durch geschickte Wechsel der Erzählstränge bleibt die Spannungskurve immer schön straff.
Besonders gut gefällt mir, dass auch der Humor nicht zu kurz kommt. Gerade diese Szenen konnte ich mir lebhaft vorstellen und mir manchmal ein Grinsen nicht verkneifen.


Figuren
Wards Vampire sind Machos wie sie im Buche stehen. Sie stehen auf Lederklamotten, glänzende Waffen, tolle Autos und Hardcorerap, der in voller Lautstärke durchs Haus dröhnt. Eine Textstelle ziemlich zu Beginn beschreibt sie kurz und prägnant: „Zwei Meter purer Terror in schwarzem Leder.“ (Seite 17). Dabei sehen sie auch noch unverschämt gut aus, na ja, einer nicht ganz so.

Obwohl die 5 Black Dagger auf den ersten Blick vieles gemeinsam haben, sind sie bei näherem Hinsehen doch sehr unterschiedlich und differenziert ausgearbeitet.
In diesem Band stehen Wrath und Beth im Mittelpunkt. Aber auch die anderen Brüder werden vorgestellt. Von ihren besonderen Eigenarten wird gerade soviel erzählt, dass der Leser neugierig wird und mehr über sie erfahren möchte. Diese Chance bietet sich in den Folgebänden.
Die Autorin schafft es spielend, scheinbare Gegensätze in ihren Vampiren aufzuzeigen. So sind sie in einer Szene gerade damit beschäftigt, dem menschlichen Polizisten Butch klar zu machen, wie man sich im Hause der Vampire verhalten sollte, als Fritz, der Butler, Spinatcrepes serviert, nach denen sich diese hartgesottenen Kerle alle zehn Finger lecken.
Ebenfalls sehr ausdrucksstark ist Beth. Sie denkt logisch, geht mit Vorsicht an die Sachen ran und überstürzt nichts. Sie muss nun mit einem Mal erleben, dass die Dinge in ihrem Leben eigentlich schon immer anders waren, als sie gedacht hat. Sie soll ein Vampir sein und kurz vor der Transmutation stehen? Das kann nicht sein! Auf der anderen Seite fühlt sie sich stark zu Wrath hingezogen und lässt dabei alle Vorsicht außer acht. Diesen Zwiespalt der Gefühle hat die Autorin überzeugend dargestellt.
Neben den Vampiren der Bruderschaft gibt es natürlich auch noch „normale“ Vampire. Auch sie sind gut ausgearbeitet und dreidimensional. Den meisten wird der Leser in den Folgebänden wieder begegnen.

Die Gegenspieler der Black Dagger sind die Lesser, Menschen, die für die Unsterblichkeit ihre Seele an „Omega“ verkauft haben und nun Jagd auf alle Vampire, besonders natürlich auf die Bruderschaft machen. Interessanterweise werden diese Lesser nur mit dem ersten Buchstaben ihres Nachnamen angesprochen, so ist der Hauptgegenspieler Mr X. Sie sind ebenfalls klar gezeichnet und gut motiviert, wenn ihr Handeln auch hauptsächlich vom Hass auf die Vampire geprägt ist.


Aufmachung des Buches
Mir liegt die broschierte Sonderausgabe „Black Dagger“ vor. Sie enthält Teil 1 und Teil 2 der Black Dagger Story, „Nachtjagd“ und „Blutopfer“, die bisher nur als zwei getrennte Bücher erhältlich waren, obwohl es im Original ein Buch ist. Diese Sonderausgabe ist für ein Taschenbuch ziemlich groß und dick und daher etwas umständlich zu handhaben.
Das Cover ist überwiegend mattschwarz. In der Mitte ist ein violetter Streifen, der eine Brücke in sattem Vollmondlicht zeigt. Um den Mond herum fliegen jede Menge Fledermäuse. Diese haben mit dem Inhalt eigentlich nichts zu tun, da die Vampire von J.R. Ward sich nicht in Fledermäuse verwandeln. Beim Betrachter erwecken diese aber sofort den Gedanken an Vampire.
Der Titel und der Name de Autorin stehen in goldenen glänzenden Buchstaben in dem schwarzen Teil des Covers.
Auf der Rückseite ist eine kurze Zusammenfassung über die Ziele der Black Dagger Bruderschaft. Auf der Innenseite des Covers zieht sich der violette Streifen weiter. Hier ist ein Bild der Autorin in dem Streifen abgebildet.

Alle Black Dagger Romane, diese Sonderausgabe und die Einzelbände, haben vorne ein Glossar der Begriffe und Eigennamen. Das ist eine super gute Idee. Die Begriffe in der alten Sprache der Vampire sind im Text kursiv gedruckt. So muss man sich nicht vorab alle Begriffe merken, sondern kann an passender Stelle im Glossar nachschlagen.

Die Geschichte ist in 55 Kapitel und einen Epilog unterteilt. Zu jedem neuen Kapitel gibt es oben auf der Seite immer ein kleines Bild mit Fledermäusen. Im Anschluss an den Text ist eine Leseprobe vom nächsten Band „Ewige Liebe“ abgedruckt, in dem es um Rhage gehen wird.

Diese Sonderausgabe verfügt über umfangreiches Bonusmaterial:
Ein Interview mit J.R. Ward, einen Steckbrief von Wrath, eine Aufzeichnung eines Gespräches zwischen der Autorin und dem Oberhaupt der Bruderschaft, eine Chronologie von 1600 bis heute, eine Alphabettafel mit der alten Schrift, eine Übersicht über die bisher erschienenen Bücher der Black Dagger. Für Fans der Serie ist dieses Zusatzmaterial sicherlich interessant.


Fazit
Ich kann mich dem Aufdruck auf der Rückseite nur anschließen:
düster – erotische – unwiderstehlich.
Ich bin den Black Daggern verfallen und kann nur jedem empfehlen, sich selbst ein Bild zu machen. Es ist wie bei vielen Dingen, entweder man liebt sie oder man hasst sie, ein Zwischending gibt es nicht.


5 Sterne


Hinweise
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