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Als Pia ihm begegnet, weiß sie nicht, wohin sie blicken soll. Diese unglaublich blauen Augen. Die wilden Zeichen, die seinen Körper bedecken. Seine Lippen, die ihren Namen so aussprechen wie niemand zuvor. Pia weiß, dass Eio sterblich ist. Im Gegensatz zu ihr, der ersten und einzigen Unsterblichen. Sie weiß, dass sie zusammen keine Zukunft haben. Doch obwohl alles gegen sie spricht, ist ihre Liebe das Einzige, wofür Pia kämpfen wird.

 

Die Einzige 

Originaltitel: Origin
Autor: Jessica Khoury
Übersetzer: Ursula Höfker
Verlag: Arena
Erschienen: Januar 2013
ISBN: 978-3401068695
Seitenzahl: 435 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Pia ist perfekt. Seit dem Tag ihrer Geburt sorgt ein ganzes Forscherteam dafür, dass sie diese Tatsache nicht vergisst. Sie ist das Ergebnis eines Jahrhunderts Auslese und Forschung, unsterblich, nahezu unverwundbar und tatsächlich genetisch perfekt. Trotzdem steckt in ihr eine normale Siebzehnjährige und als sie erstmalig das Camp verlässt und im es umgebenden Regenwald den Jungen Eio kennenlernt, gerät ihre ansonsten so klare Welt aus den Fugen. Auf einmal fängt sie an über gut und böse nachzudenken und sich Fragen zu stellen, die in dem wissenschaftlichen Camp nicht gern gehört werden. Wie weit darf man für das Ziel Unsterblichkeit gehen und wo setzt man moralische Grenzen? Wie weit würde Pia selbst für ihre Träume gehen und was, wenn sie die falschen Träume gejagt hat?
Diese Fragen sind es, die den Roman zu einem ganz besonderen Buch machen. Jessica Khoury schafft es, tiefgründige Fragen über die moralischen Hintergründe der Forschung mit einer Liebesgeschichte, thrillerähnlicher Spannung und der Selbstfindung einer jungen Frau zu verbinden. Das macht „Die Einzige“ tatsächlich zu einer einzigartigen und unvergleichbaren Mischung.


Stil und Sprache
Pia erzählt ihre Geschichte in der ersten Person selbst und schafft es so in kürzester Zeit, die Nähe zum Leser aufzubauen. Dies gelingt auch durch den relativ langsamen Einstieg in die Handlung. Anders als der Klappentext es vermuten ließe, trifft sie Eio nicht nach wenigen Seiten, sondern der Leser lernt erst sie und ihr bisheriges Leben in dem Forschungscamp kennen. Was den Vorteil hat, dass man sich gut in Pia hinein fühlen kann, hat zugleich den Nachteil, dass die Spannung darunter leidet. Erst als sie ihre gewohnte Umgebung schließlich verlässt, kommt die fesselnde Spannung auf, die dann beinahe bis zur letzten Seite anhält. Dabei gibt es einige unvorhergesehene Wendungen und erst ganz zum Schluss erkennt man tatsächlich die gesamte Tragweite der Forschungen rund um Pia. Die Verbindung der verschiedenen Genre und Elemente - von Romantik bis zum Thriller - in einen roten Faden gelingt der Autorin dabei sehr gut und die bewegende Geschichte der jungen, einzigartigen Pia ist rundum stimmig. Lediglich die Liebesgeschichte entwickelt sich sehr sprunghaft, aber das lässt sich wohl noch mit Liebe auf den ersten Blick erklären. Jessica Khourys Schreibstil überzeugt ebenfalls. Er liest sich sehr angenehm und passt zur Erzählerin Pia. Sie schafft es mit klaren Worten die Gefühle der Hauptperson ebenso wie die Spannung zu transportieren.


Figuren
Auch wenn Pia einzigartig ist und von klein auf wie etwas ganz Besonderes behandelt wird, ist sie dem Leser sehr schnell sympathisch. Dadurch, dass sie die Erzählerin ist, entsteht ein Gefühl von Nähe, trotzdem sie so anders ist. Sehr gut gelungen ist es Jessica Khoury, einen so einmaligen Charakter darzustellen. So kommt sowohl Pias natürlich sympathisches Wesen, ihr Unwissen durch die Abgeschiedenheit aber auch ihre leichte Arroganz durch die Verehrung der Wissenschaftler zum Tragen. All das ist in einem vielschichtigen Wesen verwoben und Pias Entwicklung macht sie dem Leser nur noch sympathischer. Immer wieder ist sie einfach nur eine verwirrte Siebzehnjährige, die den Boden unter den Füßen verliert, und die man in den Arm nehmen und trösten will.

Eio ist ebenso vielschichtig und verständlich dargestellt, trotzdem ist auch er dem Leser sehr fern. Jessica Khoury ist es gelungen, Eio und die anderen Ureinwohner Südamerikas zugleich faszinierend fremdartig und vertraut erscheinen zu lassen. Ihre Familienzusammengehörigkeit und Gefühlswelt ist dem Leser vertrauter als die Kühle der Wissenschaftler, und gleichzeitig bleiben sie durch die Legenden und Bräuche fern unserer gewohnten Zivilisation. Die handelnden Charaktere werden auch auf Seiten der Wissenschaftler sehr vielschichtig und authentisch vorgestellt. Dadurch, dass man sie durch Pias Augen sieht, erlebt man mit ihr all die überraschenden Wendungen und Enthüllungen zu den einzelnen Personen, was die Spannung unterstützt und gleichzeitig bis zum Schluss offen hält, wer eigentlich welche Rolle in den Geschehnissen der Vergangenheit einnimmt.


Aufmachung des Buches
„Die Einzige“ ist als Hardcover mit Schutzumschlag und Leseband erschienen. Das Cover zeigt den Regenwald und bildet zugleich Pia ab. Es ist sehr gut, dass man kein Model für das Bild gewählt hat, sondern den perfekten Menschen offen lässt. Dadurch hebt sich das Buch zu Recht von vielen anderen Jugendbuchveröffentlichungen ab.


Fazit
Jessica Khourys Debütroman ist so einzigartig wie die Hauptfigur. Durch die sehr gut gelungene Mischung aus neuen Ideen, verschiedenen Genre und moralisch tiefgründigen Fragen ist „Die Einzige“ ein definitiv empfehlenswertes Jugendbuch.


4 Sterne


Hinweise
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