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Mathias Freire leidet unter einer rätselhaften Krankheit: Sein Gedächtnis setzt aus, sobald er unter Stress steht. Und wenn er das Bewusstsein wiedererlangt, ist er ein anderer. Ein neues Ich hat sich formiert, mit einer neuen Vergangenheit, einem neuen Lebensschicksal.

Als er erfährt, dass die Polizei von Bordeaux nach dem Täter einer grausamen Serie von Ritualmorden fahndet, die jeweils in unmittelbarer Nähe Freires verübt wurden, gerät er zunehmend unter Druck: Ist er der Mörder?

 

 

Originaltitel: Le Passager
Autor: Jean-Christophe Grangé
Übersetzer: Ulrike Werner-Richter
Sprecher: Nicole Engeln und Dietmar Wunder
Verlag: Lübbe Audio
Erschienen: 24. August 2012
ISBN: 978-3785746011
Spieldauer: 549 Minuten, 8 CDs; Bearbeitete Fassung

 


Die Grundidee der Handlung
Mathias Freire, der als Psychiater in einer Fachklinik in Bordeaux tätig ist, wird während seines Bereitschaftsdienstes mit einem Patienten konfrontiert, der sein Gedächtnis verloren hat. Aufgegriffen zwischen den Gleisen eines Bahnhofes, weiß der mit Blut besudelte Mann weder wer er ist, noch was er dort zu suchen hatte. Erst als in der Nähe seines Auffindungsortes eine merkwürdig zugerichtete Leiche gefunden wird, kommt Bewegung in den Fall. Allerdings anders, als es zunächst den Anschein hat. Denn bei dem Versuch, die Identität des Fremden zu klären, verstrickt sich der Psychiater selbst immer mehr in die Ermittlungen einer Mordserie mit mythologischem Hintergrund und steht schon bald vor dem gleichen Problem wie sein Patient. Plötzlich weiß er weder, wer er ist, noch welche Identitäten er für sich in Anspruch genommen hat. Die Suche nach dem eigenen Ich beginnt und fördert Grausames zutage.

Jean-Christophe Grangé, der durch seine vielschichtigen und oftmals recht ungewöhnlichen Thriller bekannt geworden ist, hat auch diesmal wieder ins Volle gegriffen und mit "Der Ursprung des Bösen" eine dramatische Geschichte um ein brisantes Thema konstruiert. Nah am Rande der Glaubwürdigkeit angelegt und mit gut recherchierten Fakten versehen, erlebt der Hörer eine spektakuläre Jagd, deren Ergebnis erschreckend ist und gleichzeitig fantastisch anmutet.


Darstellung des Hörbuchs
Als Sprecher für das Hörbuch fungieren Dietmar Wunder und Nicole Engeln, die als Besetzung für den düsteren Thriller gut gewählt sind. Während Dietmar Wunder die Ereignisse um den charismatischen Psychiater Mathias Freire liest, dessen Leben plötzlich auf dem Kopf steht, spricht Nicole Engeln die Kapitel, in denen die noch unerfahrene Kommissarin Anaïs Chatelet in einer mysteriösen Mordserie ermittelt. Mit angenehm zu hörenden Stimmen und gut gesetzten Nuancen verstehen es beide Sprecher, den atemberaubenden Thriller mit Leben zu füllen und die oftmals unheimliche Atmosphäre glaubwürdig zu vermitteln. So grenzt Dietmar Wunder die verschiedenen Identitäten des Mathias Freire gut hörbar voneinander ab und stellt deren unterschiedlichen Verhaltensweisen nachvollziehbar dar. Egal, ob dieser als vertrauenserweckender Arzt oder umherstreunender Penner, als psychisch kranker Maler oder talentierter Fälscher agiert. Jede seiner Identitäten wurde überzeugend verkörpert und lässt an einen völlig neuen Menschen glauben. Demgegenüber sind die Abschnitte, die Nicole Engeln liest, seltener, fügen sich aber nahtlos in die haarsträubende Suche nach einem psychopathischen Mörder ein. Dabei passt ihre Stimme gut zu der jungen Kommissarin, die nicht nur mit eigenen Unzulänglichkeiten und ihrem unerschütterlichen Glauben an der Unschuld von Mathias Freire zu kämpfen hat, sondern auch mit der unrühmlichen Vergangenheit ihres Vaters.

Eine fesselnde Lesung, die jederzeit zu überzeugen vermag und mit kurzen Musikeinspielungen zum Beginn und Ende einer jeden CD versehen ist.


Aufmachung des Hörbuchs
Die acht CDs sind in einer aufklappbaren Pappbox untergebracht, die neben den Informationen über das Hörbuch, seinen Autor und den beiden Sprechern kurze Inhaltsangaben zu drei weiteren Produkten des Verlages enthält. Optisch überzeugt die Aufmachung der Box mit einem gelungenen Coverbild, das in verschiedenen Grautönen gehalten ist  und mit weißen Schriftzügen versehen wurde. Auf ihm sieht der Betrachter eine, von einem Gitter fest versperrte, Luke, die den verschlossenen Zugang zu wichtigen Informationen symbolisiert.


Fazit
"Der Ursprung des Bösen" wartet mit einem clever erdachten Plot auf, der in seiner Gesamtheit ein wenig zu überladen ist. Jede Menge Faktenwissen, ausgefallene Ritualmorde und die wechselnden Identitäten der Hauptperson bestimmen das Geschehen und stellen hohe Anforderungen an die Aufmerksamkeit des Hörers. Gelingt es ihm aber den verschachtelten Handlungsverlauf mit der nötigen Konzentration zu verfolgen, wird er mit einer nervenzerreißenden und abwechslungsreichen Story belohnt.


4 Sterne


Hinweise
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