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Mitten in der Urlaubssaison wird im mondänen Badeort Fjällbacka eine deutsche Urlauberin tot aufgefunden. In ihrem zweiten Fall müssen Erica Falck und Patrik Hedström mit sommerlicher Hitze und religiösem Fanatismus kämpfen. In ihr Visier rückt die zerrüttete Familie des freikirchlichen Predigers Ephraim Hult, die in der Vergangenheit blutige Schuld auf sich geladen hat.

 

Der Prediger von Fjaellbacka  Autor: Camilla Läckberg
Verlag: Aufbau TB
Erschienen: 2008
ISBN: 978-3-746-62400-6
Seitenzahl: 407 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Der zweite Fall für das inzwischen zusammenlebende Paar Erica Falck und Patrik Hedström beginnt mit einem kleinen Jungen, der in einer Schlucht eine Leiche findet. Unter der toten Touristin findet die Polizei zudem noch zwei Skelette, die ziemlich schnell als zwei junge Frauen identifiziert werden, die vor 25 Jahren aus Fjällbacka spurlos verschwunden sind. Damals hat sich der einzige Verdächtige umgebracht, bevor der Fall aufgeklärt werden konnte und so sucht die Polizei in Gestalt von Patrik Hedström und seinem jungen Kollegen Martin Molin fieberhaft nach einem Zusammenhang zwischen den Mordfällen, den es eigentlich nicht geben kann. Die weit verzweigte Familie des damaligen Verdächtigen hat offenbar viele Geheimnisse, und dann verschwindet noch ein Mädchen…


Stil und Sprache
Wieder gelingt es Camilla Läckberg, den kleinen Ort Fjällbacka und seine teilweise etwas schrulligen Bewohner treffend und originell zu beschreiben. Jetzt, im zweiten Roman, fühlt man sich als Leser schon richtig heimisch und kann sofort in die Geschichte einsteigen, die diesmal noch verwickelter ist als bisher.

Durch die vielen verschiedenen Erzählperspektiven und die recht ähnlichen Namen der beteiligten Personen fällt es allerdings manchmal schwer, den Überblick zu behalten, zumal ein neuer Abschnitt nie direkt mit dem Namen der Person beginnt. Da heißt es erst einmal ein bis zwei Seiten lesen, bevor man überhaupt weiß, wer gerade agiert. Das ist zeitweise etwas anstrengend, hält aber die Spannung aufrecht. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden in die Zeit von vor 25 Jahren in kursiver Schrift, die aus Sicht der beiden damals verschwundenen Mädchen geschrieben sind - sehr spannend!

Sprachlich gefallen mir besonders gut die typisch „schwedischen“ Dialoge, die oft knapp gehalten, aber immer treffend sind. Wie auch schon im ersten Band gibt es eine Menge Nebenhandlung, dabei gelingt Camilla Läckberg das Kunststück, diese geschickt mit der eigentlichen Handlung zu verknüpfen. Die Auflösung blieb zumindest für mich offen bis zum Schluss und selbst für Patrick Hedström wird nicht alles aufgeklärt, hier weiß der Leser durch eine letzte Rückblende am Ende mehr! Eine interessante Idee, die dem Ganzen noch einmal Würze gibt.


Figuren
Leider kommt Erica Falck in diesem Roman hinsichtlich ihrer Beteiligung an den Ermittlungen etwas zu kurz, trotzdem hat sie eine nicht unwichtige Nebenrolle als Hochschwangere mit Familienbesuch. Auch andere Bekannte aus dem ersten Band tauchen wieder auf und die Figuren werden konsequent weiterentwickelt. Das macht für mich immer einen großen Reiz bei Romanserien aus und ist erfreulicherweise sehr schön umgesetzt. Ein großer Pluspunkt ist außerdem, dass sämtliche Figuren nicht eindimensional gut oder böse dargestellt werden, sondern viele unterschiedliche Facetten haben, die oftmals die Grenzen verschwimmen lassen. Man kann dadurch gut die Sichtweisen und Beweggründe der handelnden Personen nachvollziehen, sie bleiben einfach menschlich mit Schwächen, die man vielleicht auch an sich selbst schon festgestellt hat.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich um ein Taschenbuch mit rotem Rücken und einer nordischen Landschaft auf dem Titel. Durch die matte Oberfläche und die gute Verarbeitung wirkt das Buch sehr edel für ein Taschenbuch. Einziges Manko ist für mich, dass es keine echte Kapiteleinteilung gibt, das erschwert das Unterbrechen.


Fazit
Eine gelungene Fortsetzung, die aber kein simpler Aufguss, sondern eine konsequente Weiterentwicklung des ersten Bandes „Die Eisprinzessin schläft“ ist. Ein echtes Lesevergnügen, besonders für Freunde klassischer Krimikost, die Spaß an „ganzheitlichen“ Geschichten haben.


4 5 Sterne 


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Die Eisprinzessin schläft

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