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In der Wohnung einer psychisch Kranken wird ein Toter gefunden: Edward Green, alias Robert Poole, der den Mitmenschen mit Charme und Charisma Alltag und Bankkonto erleichterte. Die Psychotherapeutin Frieda Klein unterstützt die Polizei bei den Ermittlungen. Das wird nicht überall gern gesehen. Zumal bei einem früheren Fall eine Studentin durch Kleins Fehleinschätzung ums Leben kam. Die Presse veranstaltet eine Hetzjagd auf sie. Trotz aller Anfeindungen hat sie bald eine schreckliche Vermutung ...

 

Eisiger Dienstag 

Originaltitel: Tuesday's Gone
Autor: Nicci French
Übersetzer: Birgit Moosmüller
Verlag: C. Bertelsmann
Erschienen: 14. Januar 2013
ISBN: 978-3-570-10083-7
Seitenzahl: 528 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Eine Leiche wird in der Wohnung einer psychisch kranken Frau gefunden und für die Polizei ist es das Einfachste, diese als Täterin zu beschuldigen, um die Akte möglichst schnell wieder schließen zu können. Doch die Psychotherapeutin Frieda Klein, die schon einmal mit der Polizei zusammengearbeitet hat, und Kommissar Karlsson sind anderer Meinung. Sie bewegen sich auf einem ziemlich schmalen Grad, finden aber schon bald einige Hinweise darauf, dass der Fall viel komplexer ist als gedacht ...

Ausgehend von einer mehr als dürftigen Ausgangssituation wird ein komplexer Fall entwickelt, dessen Fortgang genau beobachtet werden muss, um alle Einzelheiten aufnehmen zu können. Spannend und mitreißend gestaltet.


Stil und Sprache
Bei „Eisiger Dienstag“ handelt es sich um den zweiten Band einer Reihe, die mit „Blauer Montag“ gestartet ist. Stil und Sprache knüpfen genauestens an den ersten Fall an. Wieder wird aus der beobachtenden Perspektive erzählt und auch die Standort- und Perspektivenwechsel finden immer wieder statt. Dieses Mal wirkt dies allerdings nicht mehr so sehr verwirrend. Zum einen kennt man es bereits, zum anderen ist das Gesamtbild hier in sich runder. Es werden auch Ereignisse aus dem letzten Band aufgegriffen, wodurch ein paar Fragen, die damals offen blieben, nun geklärt werden. Es zeichnet sich also ab, dass im Laufe der Reihe ein Komplettwerk entstehen wird, was kontinuierlich aufeinander aufbaut, wenn auch die Haupthandlungen jeweils - zumindest größtenteils - abgeschlossen sind.

Da auf eine Einführung der Personen und der Umgebung generell verzichtet wird, steigt die Geschichte sofort mitten im Geschehen ein, wodurch gleich ein hohes Maß an Spannung erzeugt wird. Es wird versucht, diese Grundspannung ständig beizubehalten und immer wieder ein wenig zu steigern, um am Ende zum Höhepunkt zu gelangen, was weitestgehend gut gelingt. Für aufmerksame Leser wird das Ende allerdings auch hier wieder recht vorhersehbar, was die Haupthandlung angeht. Die Auflösung stellt dann keine große Überraschung mehr dar, was im Grunde schade ist, da man sich schon noch die ein oder andere Wendung erhofft hätte. Die große Rahmenhandlung jedoch, die sich vermutlich über die gesamten acht Bücher ziehen wird, bleibt spannungsträchtig. Dadurch bleibt der Wunsch erhalten, Frieda Klein auch weiterhin zu begleiten.


Figuren
Noch immer bleibt das Bild, welches man von Frieda Klein erhält, ziemlich schwammig und undurchsichtig. Sie selbst gibt kaum etwas von sich preis, hört lieber anderen zu, wenn sie aus ihrem jeweiligen Leben berichten. Häppchenweise werden aber, wie erwartet, Ereignisse aus Friedas Vergangenheit beschrieben, wodurch sie ein wenig besser einzuschätzen ist. Es reicht natürlich noch immer nicht, um ihren Charakter genau zu analysieren, es zeigt aber, dass viel mehr hinter der Fassade steckt, als sie selber zugeben will.

Die übrigen Charaktere werden auch weiter ausgearbeitet, wenn sie bereits im ersten Band eine Rolle spielten. Werden sie in diesem Band erst neu eingeführt, so gibt es auch dieses Mal eine detaillierte Darstellung, um jeden einzelnen erfassen zu können. Positiv zu verfolgen ist dabei, dass sich die aktiven neuen Figuren gänzlich von denen aus dem ersten Band unterscheiden, es also nicht einfach abgekupfert wirkt, sondern tatsächlich neue Personen erschaffen werden.


Aufmachung des Buches
Anhand der äußeren Aufmachung ist deutlich der Reihencharakter zu erkennen. Das Cover der vorliegenden Klappenbroschur zeigt wieder einen von Regen und Nebel verschleierten Teil Londons, diesmal einen Ausschnitt des bekannten Uhrturms am Palace of Westminster, der sich leicht bedrohlich in die Höhe streckt. Die Farben sind diesmal etwas heller, mehr ins türkis-blaue, dennoch lässt die Atmosphäre den Betrachter erschaudern. Zudem sind auch hier wieder im Innenteil Karten von London zu finden, auf denen die Wege, die die Protagonisten beschreiten, verfolgt werden können.


Fazit
Bei „Eisiger Dienstag“ liegt in jedem Fall eine Steigerung gegenüber dem Auftaktband vor, auch wenn es zum Ende hin wieder etwas vorhersehbar wird. Dennoch schafft das Autorenduo es, den Leser davon zu überzeugen, dass er auch unbedingt die weiteren Fälle für Frieda Klein lesen möchte. Es empfiehlt sich allerdings, die Reihenfolge einzuhalten, um die Rahmenhandlung, die sich durch alle Bände zieht, vollkommen erfassen zu können.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Blauer Montag

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