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Nichts macht so viel Freude wie ein gelungenes Porträt – ob Sie einen Ihrer Lieben vor der Linse haben oder ein professionelles Modell. Wie Sie Porträts erschaffen, die man sich immer wieder gerne anschaut, das lernen Sie in diesem praktischen Fotokurs. Der Spaß am Bild, die Freude am Fotografieren und die Inspiration stehen hier im Vordergrund. Greifen Sie zu Ihrer Kamera, und legen Sie los!

 

Portraetfotografie Hogl 

Autor: Marion Hogl
Verlag: Vierfarben / Galileo Press
Erschienen: 28. September 2012
ISBN: 978-3-8421-0029-9
Seitenzahl: 359 Seiten

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Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
In einem kurzen Vorwort berichtet die Autorin von ihrer seit der Kindheit herangewachsenen Leidenschaft für die Porträtfotografie, bevor es – nach einer Einleitung – in das erste von elf Kapiteln geht. Diese sind mit unterschiedlichen Farben versehen, damit jederzeit ein Kapitelwechsel deutlich wird und auch am Seitenschnitt zu erkennen ist, in welchem Teil des Buches man sich gerade befindet.
Im ersten Kapitel widmet sich die Autorin den technischen Aspekten des Fotografie-Grundwissens und gibt einen ordentlichen Überblick, der besonders Einsteiger gut unterstützt und als Hilfestellung dient. Mit üppig eingeflochtenen Beispielen – ob nun zum Histogramm, zum Weißabgleich oder zur Farbtemperatur – werden Unterschiede in den Einstellungen sehr anschaulich dargestellt und verglichen. Danach widmet sie sich in den weiteren Kapiteln den verschiedenen Bereichen und Aspekten der Porträtfotografie und rundet das Buch mit Schwarzweißkonvertierung, Bildbearbeitungs- und Ausrüstungstipps sowie rechtlichen Aspekten ab.

Insgesamt geht die Autorin auf sehr viele Bereiche, Ideen und Spielorte der Porträtfotografie ein, um dem Leser die gesamte Bandbreite dieses Fotogenres darzustellen. Hierdurch gibt es einen sehr breitgefächerten Überblick über die vielen Möglichkeiten – intensiv vertieft wird aber keines der Unterthemen. Wer sich hier z.B. für die Hochzeitsfotografie oder aber das entkoppelte Blitzen in der Porträtfotografie interessiert, sollte sich bei entsprechender Fachliteratur umsehen. Um kurz bei dem Beispiel des Blitzens zu bleiben: hier bietet Duncan Evans in Porträt – 50 Fragen – 50 Antworten zwar deutlich steifer zu lesende Kost, wird aber durch Berechnungsformeln zur Blitzintensivität auch konkreter. Ein weiteres Beispiel: das Equipment für ein eigenes Studio wird zwar in seinen einzelnen Bestandteilen, jedoch nur kurz angesprochen, auch vor konkreten Produktempfehlungen – wie ich sie bereits bei anderen Autoren erlebt habe – hütet sich Marion Hogl. Hier ist auf weiterführende Fachliteratur angewiesen, wer mehr zu dem Thema wissen will. Dafür ist positiv, dass die Autorin die Wirkung sämtlicher gängiger Lichtformer anhand von Beispielfotos konkret vorstellt. Entscheidend ist bei der Auswahl der Lektüre also die Zielrichtung des Lesers – will man eher breitgefächerte oder eher spezielle Informationen?

Die Themenauswahl ist also sehr umfangreich und gibt Einsteigern wie auch Fortgeschrittenen viele Hilfen und Einblicke an die Hand. Die Sortierung der Themen hätte ich jedoch anders gewählt, so ist die Frage „Welches Objektiv?“ außerhalb des Technik-Bereichs von Kapitel 1 zu finden. Auch folgen beispielsweise die Unterthemen „Spannung durch Linienführung“, „Blickrichtung“, „Blickführung“ sowie „Tiefe im Bild erzeugen“ im zweiten Abschnitt und „Spannung durch Blicke erzeugen“ im siebten Kapitel nicht aufeinander, obwohl sie alle auf den Linien im Bildaufbau und der Blickführung beruhen und meiner Meinung nach zusammengehören. Ebenso sind Anleitungen zur Bildbearbeitung in verschiedenen Abschnitten zu finden – erste Teile auf den Seiten 168 und 174, die Schwarzweißkonvertierung ab Seite 317, die übrige Bildbearbeitung erst ab Seite 329. Dies kann einerseits verwirren, andererseits bietet sich das Buch so eher zum vollständigen Lesen als zum schnellen Nachschlagen – beispielsweise zur Bildbearbeitung – an.

Marion Hogls Texte sind inhaltlich voll von zahlreichen Tipps und Ratschlägen, während sie in einer gelungenen Mischung aus Sachlichkeit und unterhaltsamem Plauderton schreibt. So wirkt das Ergebnis nie dröge oder gar trocken, sondern ist sehr gut auch über größere Abschnitte zu lesen, während man konzentriert den Ausführungen folgen kann. Der Haupttext wird nicht nur durch Skalen, Grafiken und Hardcopys, sondern auch von Zusatzkästchen begleitet, die Ratschläge geben, Warnungen erteilen, Fotowissen erläutern oder konkrete Übungen vorstellen. Checklisten, unter anderem zur Hochzeitsfotografie, unterstützen den Leser beispielsweise, an die „Must have“ der Motivinhalte zu denken oder die eigene Ausrüstung zusammenzustellen.

Die Autorin zeigt in ihrem Buch eine Fülle eigener Fotos zu jedem Bereich der Porträtfotografie. Sympathisch ist dabei, dass sie gelegentlich auch weniger gute Ergebnisse präsentiert, um daran Aufnahmefehler zu erläutern. Mit jedem Bild werden Angaben zur Brennweite, Blende, Verschlusszeit, ISO-Wert und Belichtungskorrektur bzw. Blitzart (sofern erfolgt) gemacht. Anhand von Bildserien werden Anfängern beispielsweise die Wirkung der unterschiedlichen Oberflächen gängiger Faltreflektoren gezeigt, diese sind durch die Gegenüberstellung der Bilder im Ergebnis sehr gut zu vergleichen.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist fest gebunden und einwandfrei verarbeitet. Ein Lesebändchen rundet den hochwertigen Eindruck ab. Auf der Vorderseite sind neben dem Titel mehrere Aufnahmen aus der Porträtfotografie zu finden, die Rückseite setzt die Thematik ebenso treffend mit einer Auflistung der Inhalte und einigen Aufnahmen fort.

Ein umfangreiches Inhaltsverzeichnis, ebenfalls mit passenden Bildern unterlegt, hilft bei der Navigation im Buch, ein Glossar erläutert die meisten Begriffe aus der Fotografie, ein Bildnachweis und ein sehr umfassender Index bilden den Abschluss.


Fazit
Marion Hogl gibt Einsteigern und Fortgeschrittenen in ihrem Buch einen vollständigen, aber nicht immer sehr vertieften Überblick über die vielen Bereiche und Möglichkeiten der Porträtfotografie. Dabei bietet sie nicht nur Ratschläge und Übungen, sondern auch Inspirationen für die eigene Fotografie an.


4 Sterne


Hinweise
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