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Die Macht eines Drachen,
die Seele eines Mädchens,
das Herz eines Helden.

Im Kampf gegen den grausamen Lord Sethon, der den Kaiser ermordet hat und nun den Thron für sich beansprucht, steht Eona fest an der Seite des rechtmäßigen Erben Prinz Kygo. Doch um Sethon zu besiegen, muss sie lernen, die magischen Kräfte der Himmelsdrachen zu kontrollieren. Und dafür gibt es nur einen Lehrmeister: ausgerechnet ihren größten Feind, den machthungrigen Lord Ido, verantwortlich für den Tod aller anderen Drachenaugen …

 

Eona Das letzte Drachenauge 

Originaltitel: Eona. The Last Dragoneye
Autor: Alison Goodman
Übersetzer: Andreas Heckmann
Verlag: cbj
Erschienen: 2011
ISBN: 978-3-570-13682-9
Seitenzahl: 606 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Eona hat sich dem Widerstand gegen Kaiser Sethon angeschlossen. Während sie nun im Hintergrund kämpft, versucht sie verzweifelt die Kontrolle über die gewaltigen Kräfte ihres Drachen zu erlangen – und findet sich mitten in einem Gewissens- und Gefühlskonflikt wieder. Einerseits kann sie gemeinsam mit Lord Ido mächtige Kräfte freisetzen, andererseits ist dies aber auch mit sehr intimen Momenten mit ihm verbunden: zu intim für Eonas Geschmack. Aber die Lehrstunden mit Lord Ido sind nicht das einzige was Eona aus dem Gleichgewicht zu werfen droht. Stück für Stück kommt sie den Geheimnissen ihrer Vergangenheit und Herkunft auf die Spur, und was sie da entdeckt, ist nicht immer angenehm. Macht ist nicht gleich Macht und so muss sich Eona eines Tages entscheiden, welchen Weg sie gehen will – oder muss?

Nicht ganz so packend wie der erste Teil, aber auch hier hat es die Autorin geschafft, dem Leser eine schöne Geschichte zu präsentieren. Ruhig und dezent zwar, aber angenehm zu lesen.


Stil und Sprache
Der Schreibstil ist opulent und sehr farb- und bildgewaltig, der Tonfall ruhig und sanft – selbst in den actionreichen Szenen - und von denen gibt es so einige. Alison Goodman präsentiert dem Leser eine Handlung, in der sich ein aufbauender Spannungsbogen an den nächsten reiht, und sich diese immer wieder in einer enormen Farb- und Handlungsexplosion lösen. Auf diese Weise hatte ich irgendwann das Gefühl, dass sich eine Gesamtspannung nicht wirklich aufbauen kann und ich das Ende der Geschichte im Grunde schon kenne, oder zumindest erahnen kann. Nur leider wäre ein richtiger Spannungsaufbau ein absolutes Plus gewesen. Das ständige Auf und Ab war hier eher von Nachteil.
Aus der Ich-Perspektive von Eona habe ich eine streckenweise recht stürmische und an vielen Stellen zerstörerische Handlung erlebt, die sich mitunter etwas zähfließend gelesen hat und mich aber - seltsamerweise auch - doch zu packen wusste. Mit was genau, kann ich aber nicht wirklich sagen.  Ich kann nur sagen, dass mich die unterschwelligen Töne, Eonas Kampf mit sich selbst und den Verführungen der Macht, sehr beeindruckt haben und ich allein deswegen schon den Roman bis zum Ende lesen wollte.

Alison Goodmans Tonfall ist schlicht, was aber nicht bedeutet, dass sie immer die gleichen Worte verwendet. Es gibt zwar einige Szenen, die sich – inhaltlich gesehen – mehrmals wiederholen, und was streng betrachtet ein leichter Nachteil für den Roman ist, doch die Worte sind da immer ein bisschen anders und die Autorin baut diese Passagen handlungsmäßig jedes Mal ein wenig mehr aus. Ein Konzept, das an einigen Stellen erfolgreich zur Entwicklung der Geschehnisse beiträgt, an anderer Stelle aber das Gegenteil erzeugt.


Figuren
Einerseits überzeugen die Figuren und ziehen den Leser in ein Gefühlschaos und einen Reigen an erschütternden und aufklärenden Dialogen und Szenen, andererseits präsentieren sich die einzelnen Charaktere aber auch sehr egoistisch und so manche davon ist durch ihr Umfeld gefangen. Doch der Autorin ist es gut gelungen eine ausgewogene Mischung aus Pflichterfüllung, Liebe, sich-selbst-finden und den Sitten und Bräuchen einer fernen Kultur und Zeit miteinander zu verbinden und dies in ihren Figuren eindrucksvoll zu zeigen. Doch eines hab ich vermisst: Tiefgründigkeit. Mir sind die Hauptcharaktere im Verlauf der Handlung zu sehr abgeflacht. Die Stärke und Energie, die sie im ersten Teil noch hatten – und die mich dort so begeistert und fasziniert hat –, die habe ich hier in ihnen gesucht und leider nur teilweise gefunden.
Sicher, Eonas innerer Kampf sich selbst nicht zu verlieren und gleichzeitig der Drachenmacht gerecht zu werden, das war beeindruckend und schön zu lesen, doch alles andere ging daneben unter oder verloren. Perlenkaiser Kygo wird zwischen Pflichterfüllung und Privatmensch beinahe zerrissen, er ist im einen Moment eiskalt und brutal berechnend, im nächsten ein liebevoller zärtlicher Mann, der die Nähe von Eona sucht. Ja, Alison Goodman ist sehr bemüht dem Leser interessante Figuren zu bieten, und teilweise gelingt es ihr sogar auch. Mich hätte am Ende aber auch interessiert, was aus zwei Nebenfiguren geworden ist, die in EONA – Das letzte Drachenauge sträflich vernachlässigt worden sind.


Aufmachung des Buches
Das dunkelgrün gebundene Buch hat einen Schutzumschlag, der mit Goldbuchstaben und einem dunklen, fast bedrohlich wirkenden Motiv gestaltet ist. Im direkten Vergleich zum Cover des ersten Teils wirkt dieses hier nüchtern. Eona ist von der Seite zu sehen, und blickt mit wehenden schwarzen Haaren fragend auf ihr Schwert. In dessen Klinge ist ein Teil eines Gesichtes zu sehen, dass ein anderes Ich von Eona zeigt. Auf der Rückseite dient das spiegelverkehrte Covermotiv als Hintergrund für eine farblich angepasste Kurzinformation zur Geschichte. Auf der linken Klappe des Schutzumschlages steht eine ausführliche Inhaltsangabe, auf der rechten ein Farbbild der Autorin sowie einige Infos zu ihr. Gleich zu Beginn des Buches erblickt der Leser eine Aufzeichnung der verschiedenen Drachen mit einer Kurzerklärung und eine Karte, die das Reich der Himmelsdrachen zeigt.


Fazit
Auch wenn der Roman schön zu lesen ist, so ist er bei weitem nicht so packend und faszinierend wie sein Vorgänger. Dennoch beschert er beim Lesen ein paar angenehme Stunden und streckenweise sehr actionreiche Unterhaltung.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Drachentochter

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