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Ein alter Mann wird vor einer Wallfahrtskapelle mitten im berühmten Salzkammergut getötet. Das Opfer gehörte zum Adel, der in Österreich zwar längst abgeschafft ist, aber immer noch über Macht verfügt. Chefinspektor Artur Pestallozzi und Gerichtsmedizinerin Lisa Kleinschmidt begeben sich auf eine Spurensuche, die sie weit zurück in die Vergangenheit des idyllischen Ortes und der einflussreichen Familie führt. Verblüffenderweise scheint niemand Interesse an der Klärung des Falles zu haben.

 

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Autor: Marlene Faro
Sprecher: Cathrin Bürger
Verlag: Radioropa
Erschienen: Juli 2012
ISBN: 978-3-8368-0666-4
Spieldauer: 517 Minuten, 1 MP3-CD; ungekürzte Lesung

Hier geht's zur Hörprobe


Die Grundidee der Handlung
Der alte Baron von Gleinegg ist auf einer Bank vor der alten Pilgerkapelle erstochen worden. Gefunden hat ihn Kathi Luggauer, die vor der Arbeit in der Küche eines Touristenhotels der Gegend bei einem Spaziergang Kräfte tanken wollte. Chefinspektor Pestallozzi, der mit der Aufklärung des Falls betraut ist, kann sich keinen Reim auf die Ereignisse machen. Dazu kommt, dass ihm von höchster Stelle aus Druck gemacht wird, den Fall so schnell wie möglich abzuschließen. Doch der Chefinspektor tappt im Dunkeln, auch wenn er ahnt, dass die Bewohner des Bergdorfs im Salzkammergut einiges vor ihm verbergen. Mit viel Geschick bringt er die Leute dazu, mehr zu erzählen. Auch die alte Kathi Luggauer und ihre Nichte, die sich anfänglich so zugeknöpft gibt.

Marlene Faro ist es gelungen, einen wunderbaren Alpenkrimi zu schreiben, der die Eigenheiten des Tatorts ideal umsetzt. Zwar geht die spezielle Art der Dorfbewohner etwas zulasten der Spannung, doch ist bei dieser Variante des Krimis diese eher zweitrangig. Vielmehr geht es darum, ein Portrait von den schrulligen Eigenarten einiger Bewohner zu bekommen und die Ermittler - allen voran den noch ewas unbedarften Assistenten Leo Attwenger - ins Herz zu schließen. Mit ihrer Figurenzeichnung lädt Marlene Faro dazu ein, sich ganz auf diesen Alpenkrimi einzulassen und die vielen kleinen witzigen Details zu geniessen, die die Autorin eingestreut hat. Dies, ohne das eigentliche Thema, immerhin ein Mord, aus den Augen zu verlieren. Eine durchaus stimmige Geschichte, die zwar nicht durch Tiefgang aber durch eine nette Komposition zu überzeugen vermag.


Darstellung des Hörbuchs
Cathrin Bürger geht gekonnt ans Werk. So gekonnt, dass sich die Eigenarten dieses Alpenkrimis schnell aus dem Bild heraus schälen und voll zur Geltung kommen. Mit einem feinen Lächeln in der Stimme - dies ist tatsächlich zu hören - schildert Cathrin Bürger die liebenswerten Details. Gleichwohl vermag sie, der Geschichte dort wieder Ernsthaftigkeit zu verleihen, wo dies vom Plot her verlangt ist. Dieses Wechselspiel von augenzwinkernder Lesung und ernsthafter Krimilesung ist sehr gut gelungen. Ebenso kann die Sprecherin auch mit einem Variantenreichtum ihrer Stimme überzeugen, den sie nutzt, um den einzelnen Figuren einen unverwechselbaren Charakter zu verleihen. So fällt den Hörern nicht auf, dass keinerlei musiaklische Effekte oder Lieder das Hörbuch mitgestalten. Da dennoch eine runde Sache geboten wird, ist dies gut zu verschmerzen.


Aufmachung des Hörbuchs
Unspektakulär von der Aufmachung her, kommt das Hörbuch als unverkennbare Audio-Version des Gmeiner-Krimis daher. Ohne eigenes Begleitheft, aber mit allen wichtigen Details zu Autorin und Sprecherin versehen - diese finden sich auf der Innenseite des Covers - lässt der Krimi auch in dieser Hinsicht wenig Wünsche offen. Schön wäre ein Personenregister - dieses könnte angesichts der zahlreichen Mitwirkenden hilfreich sein.


Fazit
Mit der ungekürzten Lesung bietet der Verlag mit "Blutiger Klee" eine überzeugende Leistung. Freunde von Regionalkrimis, besonders aber von Alpenkrimis, werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Die Figuren sind durchweg stimmig und bieten genügend Potential für spätere Folgen. Ein optimales Preis-Leistungsverhältnis rundet die Sache ab.


4 Sterne


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