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Johnny Ramone – Der Kommandant des Punkrock

Rocker und Ronald-Reagan-Fan, Guitar Hero und Organisationsgenie, Exzentriker und Hardliner. Kaum ein Musiker hat die Geschichte der Rockmusik so stark beeinflusst und zugleich ihre Klischees so radikal gebrochen wie Johnny Ramone.

"Johnny Ramone war schon zu Lebzeiten eine Legende, ein wandelndes Rätsel. Eine Ausnahmeerscheinung. In seiner stählernen und und ätzenden Wut gegen alles und jeden zu schwelgen, ist eine wahre Freude!" - Kirk Hammett von Metallica

"Mit seiner unvergleichlichen Sturheit machte sich Johnny Ramone selbst zu einer Ikone des Rock." - Chris Cornell von Soundgarden

 

Commando 

Originaltitel: Commando
Autor: Johnny Ramone
Übersetzer: Gunter Blank und Simone Salitter
Verlag: Tropen, Klett Cotta
Erschienen: 2012
ISBN: 978-3-608-50317-3
Seitenzahl: 162 Seiten

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Inhalt, Stil und Sprache
Der US-Chef-Punkrocker Johnny Ramone verfasst seine Biographie. Wie man sich denken kann, nimmt er dabei kaum ein Blatt vor den Mund und nur wenige seiner Kollegen, Weggefährten etc. kommen ungeschoren davon. Aus der Konkurrenz macht er Kleinholz, auch wenn es schon Freundschaften mit anderen Bands, wie z.B. Johnny Thunders gab. Der finstere Rocker zeigt sich als der Misanthrop, als der er gesehen werden möchte, erzählt aber doch eher locker und zieht den Leser im Sinne einer Ansprache ins Vertrauen, im Sinne von „Hättest Du doch auch so gemacht, Kumpel?!“. Das Ramones-Universum wird straight und chronologisch heruntererzählt und kommt ohne redundante Längen aus, in denen andere Musiker sich vielleicht gerne in komplizierte Beziehungsgeschichten verstricken oder mit musiktheoretischer Fachsimpelei langweilen. Johnny Ramone präsentiert sich als echtes Straßenkid, versteht es aber auch, eine Geschichte zu erzählen. Diese hat natürlich auch mit Gewalt zu tun, jedoch wird dieser Aspekt im Klappentext doch etwas überbetont. Hier geht es eher um eine Erfolgsgeschichte a la americaine.


Aufmachung des Buches
Das optisch sehr ansprechende Cover zeigt Johnny Ramone in Rockerpose mit Gitarre und entsprechendem Outfit bei einer Show, die Haare verdecken sein Gesicht und das ganze Bild strahlt durch entsprechende Lines, die dem Comicstil entlehnt sind, Energie aus. Unten rechts prangt das Logo der Ramones. Das Buch enthält auch sehr viele teils farbige, teils auch graphisch aufgearbeitete Bilder aus einem wilden Rock-and-Roller-Leben, wobei allerdings die penibel genauen Urheberrechtsangaben auffallen, die gleich daneben mit abgedruckt sind und nicht im Anhang. Das Buch ist graphisch ein Genuss, da es abwechslungsreich und gekonnt gestaltet wurde. Listen mit Lieblingsfilmen und eigene Rezensionen zu den verschiedenen Alben runden das Buch ab.


Fazit
Die Johnny Ramone Biographie ist eine runde Sache: keinen Meter langweilig und straight runtererzählt, vermittelt sie dem Leser ein gutes Stück Rockgeschichte. Johnny Ramones, so sehr er sich im echten Leben als Unsympath gegeben haben mag, stellt sich als guter Unterhalter dar, der weiß, wie man eine Story spannend zum Besten gibt. Erstaunlich ist vielleicht für den europäischen Leser, der vom Punkrock eher eine linke Attitüde gewöhnt ist, wie erstaunlich konservativ so ein Punk in den USA sein kann. Aber man lernt nie aus ...


5 Sterne


Hinweise
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