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Es gibt ein Land, in dem die Menschen fast gar nicht reden. In diesem sonderbaren Land muss man die Wörter kaufen und sie schlucken, um sie aussprechen zu können. Der kleine Paul braucht dringend Wörter, um der hübschen Marie sein Herz zu öffnen. Aber wie soll er das machen? Denn für all das, was er ihr gerne sagen würde, bräuchte er ein Vermögen …

 

Die grosse Woerterfabrik HB  Originaltitel: La grande fabrique de mots
Autor: Agnès de Lestrade
Übersetzer: Anna Taube
Sprecher: Ulrich Noethen, Samuel Namazi, Paule Weyer, Jakob Göss, Oliver Krietsch-Matzura
Verlag: Headroom
Erschienen: 22.08.2012
ISBN: 978-3-942175-25-8
Spieldauer: ca. 25 Minuten, 1 CD; ungekürzte Lesung
Altersempfehlung: ab 4 Jahre (laut Verlag)


Die Grundidee der Handlung
In einem Land, in dem jedes ausgesprochene Wort zunächst gekauft und geschluckt werden muss, wird nicht viel geredet. Doch Paul möchte Marie zu ihrem Geburtstag gerne sagen, wie furchtbar lieb er sie hat. Diese Worte sind allerdings so teuer, dass er sie sich nicht leisten kann – ganz im Gegensatz zu Oskar, der Marie gleich zwei ganze Sätze sagt, deren Inhalt Paul alles andere als gefällt. Wie kann er Marie deutlich machen, wie sehr er sie mag?

Agnès de Lestrade hat mit "Die große Wörterfabrik" eine wunderschöne Geschichte geschaffen, die nicht nur junge Leser begeistern wird. Einfühlsam und sanft, lädt die Grundaussage zum Nachdenken ein.


Darstellung des Hörspiels
In der Reihe "Kli-Kla-Klang-Bücher" ist die Umsetzung von Agnès de Lestrade grandiosem Bilderbuch als Hörspiel erschienen. Doch wie setzt man eine Bildergeschichte, die - ganz dem Thema des Buches entsprechend - mit wenigen Worten auskommt, entsprechend um? Eine Herausforderung, die die Regisseurin Theresia Singer auf interessante Art gemeistert hat. Die Geschichte wird durchgehend von der von Henrik Albrecht komponierten Musik untermalt; die Flöten, Violine, das Marimbaphon und der Kontrabass sind Teil der Handlung, machen sogar den Hauptanteil dieser Produktion aus. Dem Tonfall der Geschichte entsprechend fällt die Musik meist leise und sanft aus, kann aber auch dramatischer werden.

Die Sprecher wurden passend für die Rollen ausgewählt. So spricht Samuel Namazi Paul sehr authentisch: mit schüchterner Stimme und teilweise hilflosem Tonfall, aber vor allem mit viel Liebe, denn er weiß die "kostbaren Kieselsteinchen" zu schätzen. Oskars Art fällt deutlich unbeholfener, aber auch fieser und arroganter aus - das hat Jakob Göss gut umgesetzt. Der Erzähler Ulrich Noethen spricht ruhig und sanft, mit warmer Stimme, was die bezaubernde Atmosphäre noch unterstreicht.
Es gibt allerdings auch zwei Kritikpunkte: Alles, was Paul denkt, wird vom Erzähler wiederholt, was auf Dauer nervig ist. Auch zu Beginn des Hörspiels gibt es eine Szene, die gerade für Kinder eher verwirrend sein dürfte: Was einerseits die Wortvielfalt der aus der Wörterfabrik stammenden Worte darstellen soll, wirkt zugleich chaotisch und turbulent. Das mag zwar zur Szene passend sein, insbesondere für die angesprochene Zielgruppe dürfte es aber schwer verständlich sein.


Aufmachung des Hörspiels
Die CD ist ebenso bedruckt wie das Cover und spiegelt die Einfühlsamkeit der Geschichte gut wider. Im Innern der Pappverpackung findet sich neben der CD noch ein vierseitiges Booklet, das Informationen zu den einzelnen Rollen und Musikern sowie zum Inhalt der Geschichte enthält.


Fazit
Eine wunderbare Geschichte, die als Bilderbuch jedoch noch besser wirkt, denn als Hörspiel. Dennoch durchaus hörenswert, auch für Erwachsene!


3 5 Sterne


Hinweise
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