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Eines Tages traf der Löwe mit den scharfen Zähnen einen anderen Löwen. Der brachte 7 x 7 Rosen für die schöne Löwin. Die Löwin lachte und schnurrte. „Na hör mal! Kannst du nicht bis 3 zählen?“, fragte ein Schmetterling. Da ging der Löwe los, um zu lernen, wie man bis 3 zählt …

 

Die Geschichte vom Loewen der nicht bis 2 zaehlen konnte 

Autor: Martin Baltscheit
Illustration: Martin Baltscheit / Farben: Christine Baltscheit
Verlag: BELTZ & Gelberg
Erschienen: August 2012
ISBN: 978-3-407-79469-7
Seitenzahl: 40 Seiten lt. Verlag; im Buch keine Angabe


Die Grundidee der Handlung
In dem Bilderbuch geht es um einen richtigen Macho-Löwen, der ein Auge auf eine schöne Löwin geworfen hat, doch eines Tages sieht er sich von einem Rivalen ins Aus gedrängt. Die Löwin lässt sich plötzlich von Rosen und Gedichten umschmeicheln, während der Löwe mit den scharfen Zähnen dumm in die Wäsche guckt. Als ein Schmetterling ihn fragt „Na hör mal, kannst du nicht bis 3 zählen?“ nimmt er die Frage wörtlich und macht sich auf, bis 3 zählen zu lernen. Dass sein Freund etwas ganz anderes meinte, kapiert der Löwe nicht, denn er ist stark und kann laut brüllen, aber der Hellste ist er nicht …

Die Geschichte vom Löwen ist in erster Linie dazu da, Vorschüler mit den Zahlen von 1 bis 10 vertraut zu machen und zählen zu lernen. Während sie sich die Geschichte vorlesen lassen und in den Bildern der Wanderschaft des Löwen folgen, prägen sich die Zahlen spielerisch ein. Den Ausgang der Geschichte, wo körperliche Stärke gegen Intellekt gewinnt, finde ich für ein Bilderbuch aber schon sehr fragwürdig.


Darstellung und Umsetzung der Bildgeschichte
Bei seiner Wanderschaft durchs Tierreich, um – auf Rat des Schmetterlings – bis 3 zählen zu lernen, begegnet der Löwe mit den scharfen Zähnen der Reihe nach Tieren, die die Zahlen von 1 bis 10 (außer der 3) symbolisieren: dem Einhorn, zwei Schwänen, einem Erdmännchen mit 4 Kindern usw. Somit gelingt es dem Löwen auch nicht, bis 3 zählen zu lernen, also muss er sich mit seinem schlauen Rivalen auf andere Weise messen, um bei der Löwin wieder zu punkten. Auch ohne explizites Zeigen des Kampfes zwischen den Rivalen, halte ich den Sieg von „Muckis“ über Intelligenz und Bildung für eine mehr als zweifelhafte Aussage in einem Bilderbuch für Fünfjährige. Das hätte man auch anders lösen können. Sehr gelungen dagegen finde ich die vielen eingebauten Doppeldeutigkeiten und hintersinnigen Textstellen, die es hier zu entdecken gibt, ebenso sind die Verse schön einprägsam formuliert.

Die Illustrationen gefallen mir auch so richtig gut. Die Tiere werden gut erkennbar und dennoch mit einem individuellen, künstlerischen Aussehen in kräftigen, warmen Farben wiedergegeben. Eine Seite ist immer ganz illustriert, die Textseite daneben mit kleineren Illustrationen durchsetzt.


Aufmachung des Buches
Das fest gebundene Bilderbuch im Querformat ist in guter Qualität verlegt, mit für die Zielgruppe bestens geeignetem griffigem, robustem Seitenpapier, das so schnell nicht reißen und knittern wird. Vor- und Nachsatz haben zwar ähnliche, aber doch individuell illustrierte (Zahlen-)Motive. Die mattierten Buchdeckel sind vorn mit einer holzgerahmten Schreibtafel, auf die Titel und Autorenname mit Kreide geschrieben sind, und hinten wie eine Collage mit illustriertem Untergrund, einem karierten Zettel mit der Inhaltsangabe und einem blauen Lineal ansprechend gestaltet.


Fazit
Eine amüsante, mit doppeldeutigen Textstellen und Versen angereicherte Geschichte, mit der jeder andere schneller zählen lernt als der Löwe, um den es hier geht. Trotz seiner Begriffsstutzigkeit kommt er ganz zum Schluss aber doch noch ans Ziel seiner Wünsche, sogar in zweierlei Hinsicht, leider durch ein aus pädagogischer Sicht nicht zu empfehlendes Mittel.


3 5 Sterne


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